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A-Junioren der JSG Blau-Rot-Weiß Rinteln schaffen das „Wunder von der Weser“

A-Junioren der JSG Blau-Rot-Weiß Rinteln schaffen das „Wunder von der Weser“

Foto: Die A-Junioren der JSG Blau-Rot-Weiß Rinteln feiern den Klassenerhalt in der Bezirksliga.


Jugendfußball. Eigentlich waren die A-Junioren der JSG Blau-Rot-Weiß Rinteln aus der Bezirksliga schon abgestiegen. Zwei Spieltage vor Saisonende rangierte das Team von Trainer Rolf Bartram auf einem Abstiegsplatz und benötigte bei fünf Zählern Rückstand zwei Siege für den Klassenerhalt. Das Problem war nur, dass die Mannschaft nach der Winterpause in fünf Spielen sieglos blieb, nur zwei Remis bei drei Niederlagen ergatterte. Nach der ernüchternden 0:3-Pleite beim direkten Konkurrenten JSG Saale-Ith und dem erstmaligen Abrutschen auf einen Abstiegsplatz war der Abstieg in die Kreisliga für den BRW-Nachwuchs sehr nah. Rinteln-Sport titelte „A-Junioren der JSG BRW Rinteln brauchen ein Wunder“ und Trainer und Spieler schafften nun dieses Wunder. Mit einem 4:3-Zittersieg gegen den Tabellenletzten JFV Union Bad Pyrmont erreichten die Blau-Rot-Weißen das Endspiel um den Klassenerhalt bei der JSG Forstbachtal. BRW musste gewinnen, der JSG hätte ein Remis zum Klassenerhalt gereicht. Nach 90 dramatischen Minuten setzte sich die JSG BRW Rinteln mit 2:1 durch und feierte danach ausgelassen den Klassenverbleib.



Bei hoch sommerlichen Temperaturen von 35 Grad und einem holprigen Platz war die Anspannung und die große Nervosität bei beiden Mannschaften sichtbar. Blau-Rot-Weiß erwischte einen guten Start und hatte zwei Großchancen. Nach guter Vorarbeit von Julian Müzel schoss Felix Kinast (2.) knapp am Tor vorbei. Zudem traf Arton Berisha (8.) nur das Außennetz. Die Gäste mussten nach zwölf Minuten den nächsten Dämpfer verkraften. Stürmer Felix Kinast verletzte sich und musste ausgewechselt werden. „Durch Corona und anderen Krankheiten traten wir schon geschwächt zu diesem Endspiel an“, berichtete Bartram. Der Verletzungs-Schock führte zum Bruch im BRW-Spiel. Forstbachtal übernahm die Kontrolle. BRW-Keeper Fabian-Lukas Mönkemöller hielt sein Team mit zwei Glanzparaden im Spiel. Mika Höfemann (38.) brachte BRW dann mit einem 14-Meter-Flachschuss aus der Drehung mit 1:0 in Front. Doch kurze vor der Pause gab es den nächsten Nackenschlag für die Gäste. Ein harmloser Freistoß von Jeremy Reiswich sprang so unglücklich ab, dass er für Mönkemöller unhaltbar wurde – 1:1 (45.).

Im zweiten Spielabschnitt ging das Spiel zunächst hin und her. Doch von Minute zu Minute ließen die Kräfte bei beiden Teams merklich nach. BRW stellte auf drei Spitzen um, warf in den letzten 20 Minuten alles nach vorne. Nach einem Stellungsfehler in der BRW-Defensive lief ein JSG-Stürmer alleine auf Mönkemöller zu, der BRW-Keeper verkürzte geschickt den Winkel und der Forstbachtaler schob das Leder hauchdünn am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später fiel die Entscheidung. Luis Steinleger servierte einen Freistoß punktgenau auf den Kopf von Mika Höfemann (78.) und der BRW-Kapitän nickte zum 2:1 ein. Danach verteidigte BRW sehr geschickt und ließ gegen die entkräfteten Gastgeber keine Chance mehr zu. Nach dem Abpfiff lagen sich die Spieler in den Armen und feierten das „Wunder von der Weser“. „Wir haben in den letzten beiden Spielen alle Kräfte gebündelt und mit einer grandiosen Teamleistung noch die Rettung geschafft“, freute sich BRW-Coach Rolf Bartram nach dem Klassenerhalt.

BRW: Fabian-Lukas Mönkemöller, Paul Wiersig, Jason Schlosser, Mika Höfemann, Benjamin Wattenberg, Luis Steinleger, Felix Kinast, Julian Müzel, Finn Alexander Requardt, Artan Berisha, Maximilian Beißner; Benjamin Lohmann, Richard Stumpf, Jannik Bartram, Fynn Flentge, Diar Issa, Tinu Mendoza.