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Alena Brandsmeier ist eine unermüdliche Dauerläuferin und stets zu Scherzen aufgelegt

Alena Brandsmeier ist eine unermüdliche Dauerläuferin und stets zu Scherzen aufgelegt

Foto: Alena Brandsmeier (rechts) beackert unermüdlich die rechte Außenbahn des TSV Eintracht Exten und kämpft in jedem Spiel bis zur letzten Minute.


Fußball. Sie rennt unermüdlich die rechte Außenbahn rauf und runter. Alena Brandsmeier überzeugt bei der Frauenmannschaft des TSV Eintracht Exten mit einer positiven Einstellung und kämpft bis zur letzten Minute. Trainer Florian Schuba hat für die Rechtsverteidigerin nur lobende Worte. „Sie ist immer mit vollem Eifer bei der Sache. Alena hat einen Top-Charakter, ist menschlich einwandfrei und stets zu Scherzen aufgelegt. So ist sie ein wichtiger Teil der Mannschaft. Im sportlichen Bereich steckt noch viel in ihr drin“, erklärt der Eintracht-Trainer.

In der Bezirksliga Staffel 2 rangieren die Eintracht-Frauen mit 16 Punkten nach sechs Spielen ungeschlagen an der Tabellenspitze. BrandsmeierA – wie sie von ihren Freundinnen und Mitspielerinnen gerufen wird – hat daran einen großen Anteil. Die 25-Jährige macht ihre Seite dicht und sorgt immer wieder mit ihren Flankenläufen für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Nur mit dem Toreschießen hapert es. Deshalb wurde ihr einziger Saisontreffer beim 7:0-Erfolg gegen die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen-Wiedensahl auch von ihr und der Mannschaft ausgiebig gefeiert.

Die Spielerin mit der Rückennummer 13 der Eintracht kam in jedem Spiel zum Einsatz und verpasste noch keine Minute. Nach der Winterpause strebt die 25-Jährige mit den Eintracht-Frauen die Meisterschaft in der Bezirksliga an und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga. Brandsmeier studiert Lehramt in Bielefeld und ist zurzeit an der IGS Helpsen tätig. Rinteln-Sport stellt die sympathische Dauerläuferin des TSV Eintracht Exten mit persönlichen Fragen näher vor.

Für das Toreschießen ist die Lehramtsstudentin nicht berühmt. Hier erzielt Brandsmeier ihren einzigen Saisontreffer.

Wie bist Du zu Deiner Sportart gekommen? In welchem Alter und in welchem Verein?

Bereits mit sechs Jahren habe ich mit meinem Papa fast jedes Wochenende die Fußballspiele von Hannover 96 besucht. Irgendwann wollte ich dann nicht mehr nur den Profis zuschauen, sondern insgeheim vielleicht selbst einer werden. Mit neun Jahren habe ich dann bei meinem Heimatverein SC Auetal, damals noch Rehren A/O, in der Jugendmannschaft mit dem Fußballspielen begonnen.

Wann bist Du in die Frauenmannschaft gewechselt?

Ganz genau kann ich mich an den Übergang in die Frauenmannschaft nicht mehr erinnern, da wir alle gemeinsam aus der Jugendmannschaft eine Frauenmannschaft gebildet haben. Sicherlich bin ich aber zum frühestmöglichen Zeitpunkt in das Frauenteam übergegangen. Da hatten wir dann in der Kreisliga auch einige erfolgreiche Jahre mit ersten Plätzen und dem Kreispokalsieg. Da wir leider nur eine 7er-Mannschaft waren, blieb uns der Aufstieg in die Bezirksliga immer verwehrt. Bezirksligaluft darf ich glücklicherweise derzeit schnuppern, weil ich vor knapp zweieinhalb Jahren die Entscheidung getroffen habe, Teil der TSV Eintracht Exten Frauenmannschaft zu sein. Diese Entscheidung hat mir Dank meines Trainers Florian Schuba einen neuen fußballerischen Weg eröffnet, den ich nicht mehr missen möchte.

Was sind Deine Stärken und Schwächen?

Ich würde definitiv von mir behaupten, dass ich fußballerisch sicherlich mehr Schwächen als Stärken habe, diese aber durch meinen Ehrgeiz, Siegeswillen und Kampfgeist versuche auszugleichen. Wenn ich von meinem Trainer bei Rinteln-Sport dann Dinge lese, wie „Alena Brandsmeier bekommt von mir ein Sonderlob für ihre Topleistung“ bin ich einerseits stolz, andererseits kann ich oftmals gar nicht glauben, dass da von mir die Rede ist. Ich habe mir mit viel Ehrgeiz einen Stammplatz in der ersten Frauenmannschaft gesichert und denke, dass ich meinen idealen Platz auf der Position der rechten Verteidigerin gefunden habe. An meinen Schwächen, wie zum Beispiel meiner Balltechnik oder mentalen Einstellung vor dem Spiel arbeite ich kontinuierlich. Meine Laufbereitschaft und mein Stellungspiel zähle ich dahingegen zu meinen größten Stärken.



Wer sind Deine kongenialen Mitspielerinnen?

Schon seit Tag eins wusste ich, dass wir jedes Spiel gewinnen können, wenn Laila Lüttke auf dem Platz steht. Auch den schlimmsten Fehlpass kann Laila retten, ohne eigentlich anspielbereit zu sein. Besonders nach unserem letzten Hinrundenspiel gegen Gehrden, in dem Laila malwieder nach langer Zeit mit uns auf dem Platz stand, war das Zusammenspiel wie immer. Sie stand auf dem Platz, war für jeden Ball bereit und sorgte als kongeniale Mitspielerin für die Führung. Zwei weitere Mitspielerinnen möchte ich auch nie wieder auf dem Platz missen müssen. Svenja Berning mit ihrer absoluten Sicherheit in der Innenverteidigung und Sophie Niebisch, die man fußballerisch nicht beschreiben kann, man muss sie einfach auf dem Platz selbst gesehen haben. Bernd Reichelt (Manager des TSV Steinbergens) sagte mal zu mir: „Die 7 aus eurer Mannschaft könntest du bei den Männern in die Mitte stellen und keiner würde es merken.“ Dem kann ich nur zustimmen.

Was war Dein sportlich größter Erfolg?

Als ich noch beim SC Auetal gespielt habe, war mein größter sportlicher Erfolg sicherlich der Gewinn des Kreispokals. Seit ich beim TSV Eintracht Exten spiele, sehe ich uns als Mannschaft, unseren Trainer und unsere fußballerische Leistung als ein Gesamtpaket eines sportlichen Erfolges. Ich glaube, jedes Wochenende zu zeigen, was aus unserer Frauenmannschaft geworden ist, ist sportlicher Erfolg genug. Aus der Perspektive einer Rechtsverteidigerin muss natürlich mein erstes Saisontor gegen die FSG Pollhagen-Nordsehl-Lauenhagen erwähnt werden.

Das Tor wird dann eifrig bejubelt.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das Dir immer in Erinnerung bleiben wird?

Sportlich gesehen ist dieses Ereignis vielleicht nicht ausschlaggebend, aber ich denke, wir werden es alle nie vergessen, als ich im Februar 2020 für unsere Frauenmannschaft 1000 Euro bei FFN gewinnen konnte und im Radio zu hören war. Spaßeshalber habe ich uns beim Vereinstag „FFN zahlt deine Rechnung“ angemeldet. Nachdem einige Wochen verstrichen waren, habe ich überhaupt nicht mehr an diese Anmeldung gedacht, bis ich Freitagmorgen auf dem Weg zur Arbeit plötzlich mit Nachrichten und Anrufen überhäuft wurde. Alle sprachen von meiner Rechnung im Radio und ich müsse sofort FFN zurückrufen. Auf dem völlig leeren Obi-Parkplatz habe ich dann dieses wahnsinnige Telefonat mit FFN geführt. Wir sprechen heute noch über diesen Tag und erinnern uns gerne daran zurück.

Engagierst Du Dich auch als Trainer und Funktionär?

Für mich zählt nicht nur das Fußballerische auf dem Platz, sondern vielmehr das Engagement neben dem Platz. Seit der Gründung der Frauenmannschaft des TSV Eintracht Exten vor zweieinhalb Jahren bin ich Teil des Mannschaftsrats und habe immer ein offenes Ohr für meine Mädels. Auch hier ist wieder wichtig zu erwähnen, dass mein Engagement nur so stark ist, weil ich absolut tolle Menschen an meiner Seite habe. Mit Teresa Rovelli, Svenja Berning, Antonia Melcher und Simone Hurkuck ist jede Adventskalenderplanung, Klamottenbestellung, jedes Vereinstreffen und jede Besprechung ein voller Erfolg. Gemeinsam mit Teresa und Svenja leite ich außerdem die G-Jugend der JSG Süd-Weser. Wir versuchen hierbei den Kleinsten bereits zu zeigen, wie viel Spaß Fußballspielen machen kann. Seit Mitte dieses Jahres bin ich zudem frisches Vorstandsmitglied des TSV Eintracht Exten und versuche so, das gesamte Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Zu guter Letzt habe ich Anfang Dezember meine Schiedsrichterprüfung erfolgreich absolviert und stehe dem Verein somit ab sofort als Schiedsrichterin zur Verfügung.

Was machst Du in deiner Freizeit?

Wenn man sich für viele Posten in einem Mannschaftssport bereitstellt, füllt dies schon viel der freien Zeit aus. Trotzdem bleiben einige Stunden in der Woche für viel Zeit mit wunderbaren Freunden, die teilweise zum Glück die Freude am Fußball mit mir teilen. Da ich meinen Berufswunsch, Lehrerin zu werden, nachgehe, liebe ich es, in meiner Freizeit kreativ zu sein und den Unterricht vorzubereiten. Coronabedingt musste mein Studium viel von zu Hause stattfinden, daher ist auch mein Laptop ein großer Teil meiner Freizeit. Der wichtigste Tag der Woche ist definitiv der Sonntag, da ich an diesem Tag meinem Freund Florian Mehrens (Torwart TSV Steinbergen) bei seinen Spielen zuschaue und wir abends die Woche wie ein altes Ehepaar beim Tatortschauen ausklingen lassen.

Wie sieht Dein Dream-Team aus?

Trainer: Florian Schuba

Torwart: Florian Mehrens

Verteidigung: Sasha Rudolf, Svenja Berning, Larissa Heye und Lea Buddensiek

Mittelfeld: Katja Selchow, Sophie Niebisch, Laila Lüttke

Sturm: Lara Meier, Teresa Rovelli und Hatixhe Beqiri

Die 25-Jährige ist immer zu Scherzen aufgelegt.