Aufsteiger TSV Krankenhagen gastiert im Stadtduell beim TSV Steinbergen
Foto: Torjäger Volkmar Vöge (links) droht auszufallen. Das wäre ein herber Verlust für den TSV Krankenhagen im Stadtduell beim TSV Steinbergen.
Fußball. Die Kugel rollt wieder im Kreisoberhaus. Am Sonntag geht der 1. Spieltag mit interessanten Duellen über die Bühne. So gastiert Aufsteiger TSV Krankenhagen im Stadtduell beim TSV Steinbergen. Der SC Auetal ist klarer Favorit im Heimspiel gegen den SV Victoria Lauenau, der TSV Eintracht Exten strebt einen Heimsieg gegen den SV Victoria Sachsenhagen an und der SV Engern reist in den Nordkreis und will bei der SG Bad Nenndorf-Riehe etwas Zählbares mitnehmen.
SC Auetal – SV Victoria Lauenau (Sonntag, 15 Uhr): Der SC Auetal ist wieder im Tagesgeschäft angekommen. Nachdem es in der Vorbereitung gegen fünf Bezirksligisten zu Werke ging, hüllt der Alltag der Kreisliga die Mannschaft nun wieder ein. Doch aus Erfahrung gleicht der erste Spieltag einer Wundertüte. Kaum eine Mannschaft weiß, trotz der Prognosen, wo sie denn wirklich steht. Natürlich gibt es manche Vorschusslorbeeren. Aber es gilt der alte Spruch von Adi Preißler, der als Kapitän von Borussia Dortmund in den 1950er Jahren zweimal zur Deutschen Meisterschaft führte: „Wichtig is auf‘m Platz!“ Im Auftaktspiel des SC Auetal gegen den SV Victoria Lauenau scheint die Rolle aber klar verteilt. Der SCA möchte die Serie von 20 Ligaspielen ohne Niederlage ausbauen. Die Brust der Auetaler ist mit Stolz geschwellt, dass glatt die Knöpfe von den Trikots platzen, so denn die Spielkleidung auch solche hätte. Beim Gast aus Lauenau sieht es hingegen anders aus. Ein neuer Trainer, die Abgänge von manchen Stammspielern, die holprige Vorbereitung zeugen von Sorgenfalten auf der Stirn der Lauenauer Fans. Manch einer sieht sogar hier einen Abstiegskandidaten. Zumindest in einer Kategorie haben die Victorianer die Nase vorn, was sie jedoch traurig stimmt. Es ist die Liste der Verletzungsausfälle. Fehlen beim SC Auetal mit Pierre van de Löcht (Kreuzbandriss) und Jonas Winkler (Fußgelenkbruch) „nur“ zwei Akteure, kann Lauenau direkt ein Reha-Zentrum aufmachen. Dies zeichnete sich bereits Ende voriger Saison ab. Früher waren die Spielausgänge klar. Die Gastmannschaften triumphierten. Am Lauenauer Mineralbad fuhr der SC Auetal die Siege ein. In Heimspielen an der Obersburg konnte der SV Victoria die Männer von der Aue mächtig ärgern. Doch das ist etwas für Geschichtsbücher. In der vorigen Saison gewann der SC Auetal alle drei Spiele, egal ob in der Liga oder im Kreispokal. Auch diesmal ist er turmhoch in der Favoritenrolle. Aber das Team von Thomas Reh muss gegen zwölf Gegnerspieler antreten: Elf Lauenauer auf dem Platz geben gewiss ihr Bestes. Doch hat der nächste Faktor, die eigene Überheblichkeit, schon manchen Favoriten zu Fall gebracht. „Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden und mit einem Heimsieg in die neue Saison starten“, bezieht Trainer Thomas Reh klar Stellung. Lukas Herrmann und Niklas Brecht sind im Urlaub.
TSV Eintracht Exten – SV Victoria Sachsenhagen (Sonntag, 15 Uhr): Die Eintracht startet guten Mutes in die neue Spielzeit. Neu-Trainer Duran Gök setzt auf Ballbesitzfußball, Teamgeist, Disziplin und eine gute Ordnung. „Das sind die Basics, die man für erfolgreichen Fußball braucht“, weiß der Fußball-Experte. Die Zielsetzung der Extener ist klar: Die Eintracht will mit einem Heimsieg in die neue Saison starten. „Wir werden offensiv ausgerichtet in die Partie gehen und wollen unser Spiel durchziehen“, unterstreicht Gök seine Ambitionen. Neben dem Langzeitverletzten Marcel Kattenhorn fehlen auch noch Matthias Appel und Artur Kalis urlaubsbedingt. Bei Felix Kaufmann gibt es neue Hoffnung. Der Angreifer hatte in der Woche gutes Heilfleisch und absolvierte schon ein paar Laufeinheiten. „Vielleicht kann er doch spielen“, hofft Gök. Denn der Stürmer weiß, wo das Tor steht.
TSV Steinbergen – TSV Krankenhagen (Sonntag, 15 Uhr): Die Steinberger tankten vor dem Punktspielstart noch einmal Selbstvertrauen und gewannen ein Testspiel gegen die U19 des VfL Bückeburg mit 2:0. Trainer Afrim Sulejmani kann fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich hinter Admed Tou Kenneh steht ein Fragezeichen. Der letztjährige Tabellenvierte geht mit Respekt in das Derby gegen den starken Aufsteiger. „Das wird eine enge Kiste“, ist sich Sulejmani sicher. Der TSV Steinbergen vertraut auf seine Heimstärke und hat nicht umsonst den Titel „Derbymeister“ inne. So gehen die Steinberger in den prestigeträchtigen Stadtduellen meist als Sieger vom Platz.
Der TSV Krankenhagen fährt mit breiter Brust nach Steinbergen. Der Neuling kommt mit der Empfehlung des Sieges beim Rintelner Sparkassen-Fußball-Cups. Sehr zum Ärger von Trainer Dean Rusch fiel der letzte Test in der Vorwoche gegen den FC Hevesen II aus. „Nun sind wir seit über zwei Wochen aus dem Spielrhythmus“, findet Rusch diese Tatsache nicht ganz optimal. Die Abwehr steht, das Mittelfeld auch, Sorgen bereitet Rusch die Abteilung Attacke. Mit Simon Druffel und Jannik Selchow fehlen zwei Kreativspieler. Und es könnte auch der Super-Gau eintreten. Volkmar Vöge droht auszufallen. „Mit seiner totalen Urgewalt bindet er stets zwei oder drei Gegenspieler. Mit seinem Fehlen werden wir einer Waffe beraubt“, weiß Rusch. Doch dem Trainer ist nicht bange: „Wir haben trotzdem noch genügend Qualität, um beim TSV Steinbergen zu bestehen.“ Der Aufsteiger will die Räume eng machen und dann mit schnellem Umschaltspiel Nadelstiche setzen. Weitere Ausfälle sind René Dresenkamp, Steffen Redeker und Florian Dreier.
SG Bad Nenndorf-Riehe – SV Engern (Sonntag, 15:15 Uhr): Zum Saisonstart gastiert der SV Engern bei der spielstarken Spielgemeinschaft. Für Trainer Marco Gregor ist die Zielsetzung klar: Der SVE will etwas Zählbares aus Riehe mitnehmen. Damit das Vorhaben gelingt, muss der SVE gallig sein, die Zweikämpfe annehmen und mit seiner Wucht, den Ausnahmekickern im Kader der SG die Lust am Fußballspielen nehmen. Findet die SG zum Spielrhythmus und kommt in Spiellaune, dann kann es für den SVE böse enden. Dann könnten Gianluca Maione, Delil Sincar oder Guiliano Maione zur Hochform auflaufen. Das gilt es, für den SVE mit aller Macht zu verhindern.
Die weiteren Spiele: Sonntag, 15 Uhr: TuS Jahn Lindhorst – VfL Bückeburg II, SV Obernkirchen – FC Hevesen, SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten – ETSV Haste, TuS Niedernwöhren – TuS SW Enzen.
