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Auswärtspleite: Die HSG Exten-Rinteln ist der Verzweiflung nah

Auswärtspleite: Die HSG Exten-Rinteln ist der Verzweiflung nah

Foto: Auch die überragenden 13 Tore von Lukas Jurys (Mitte) reichen der HSG Exten-Rinteln nicht zum Sieg.

Handball. Auf dem Weg zur Meisterschaft in der Herren-Regionsoberliga musste die HSG exten-Rinteln den nächsten Nackenschlag wegstecken. Bei der dritten Mannschaft des MTV Großenheidorn gab es für das Team von Trainer Saulius Tonkunas eine 30:31 (16:14)-Niederlage. Nach dem Spiel saß der HSG-Coach völlig frustriert in der Kabine. „Vielleicht sollten wir die Mannschaft zurückziehen. Wir bekommen drei lächerliche Rote Karten. Unsere bislang sieben Punktverluste resultieren allesamt aus fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen“, berichtet der Litauer sichtlich angenervt.

Das Duell in der Seeprovinz war ein Duell auf Augenhöhe. Angeführt von Viktor Bredthauer (7 Tore) und Marcus Nülle (8 Tore) hielt die MTV-Dritte gut mit. Über 7:7 (12.) und 12:12 (24.) markierte der treffsichere Lukas Jurys (13 Tore) das 14:13 (26.) für die HSG. Dann folgte der erste Aufreger. Arnas Tekutis lief einen Tempogegenstoß, der Gegenspieler hing an ihm dran. „Arnas will sich losreißen und sieht wegen eines angeblichen Ellenbogenschlags die Rote Karte“, erklärt Tonkunas. Zur Pause führte der Favorit mit 16:14.

Nach dem Seitenwechsel zog die HSG auf 18:15 (33.) davon, doch dann gab es eine kurze Schwächephase der Extener. Der MTV drehte das Match mit einem 4:0-Lauf zum 19:18 (36.). Das Spiel wog hin und her mit wechselnden Führungen. Beim Stand von 25:25 (45.) gab es den nächsten Aufreger aufseiten der HSG. Eine Angriffsaktion von Mindaugas Meskauskas wurde als Stürmerfoul gewertet. Doch die Schiedsrichter Florian Bredlow und Yann Le Lan zeigten zudem die Rote Karte für den überraschten HSG-Angreifer. „Das habe ich noch nie erlebt, dass es nach einem Stürmerfoul die Rote Karte gab“, ärgerte sich Tonkunas. Die vielen fragwürdigen Entscheidungen der Unparteiischen zermürbten die HSG. Mit einem Doppelpack brachte Viktor Bredthauer seine Farben mit 29:27 (57.) in Front. Aber der Gast stemmte sich noch einmal gegen die drohende Niederlage. 30 Sekunden vor dem Ende wurde Alexander Ermakov am freien Wurf behindert, doch es gab nur einen Freiwurf. „Das ist ein klarer Siebenmeter und eine Zwei-Minuten-Strafe“, so Tonkunas. Der 31:30-Anschlusstreffer von Jurys acht Sekunden vor der Schlusssirene viel zu spät. Der MTV Großenheidorn bejubelte den knappen 31:30-Erfolg. Die Nerven bei der HSG lagen blank, Tomas Tonkunas beklatschte die Leistungen der Schiedsrichter und sah eine Sekunde vor dem Ende die nächste Rote Karte für die HSG.

Auf der Tribüne verfolgten Spieler vom Meisterkonkurrenten HSG Deister Süntel mit einem breiten Grinsen das Match. „Auch sie meinten, dass wir heute chancenlos waren“, berichtete der Litauer und ergänzte: „Ich werde immer als großer Meckerer dagestellt, doch ich sage nur die Wahrheit und werde dann für Wochen gesperrt.“

Für die HSG spielten: Jonas Tödheide, Paul Schüler, Alexander Ermakov 2, Lukas Jurys 13, Ronan Uhlig 3, Felix Oeschger, Aivaras Lysenko, Manuel Stundner 2, Mindaugas Meskauskas, 4, Tomas Tonkunas 1, Arnas Tekutis 4, Benjamin Schumann 1.