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Bettina Krachudel schlägt im finnischen Tampere auf

Bettina Krachudel schlägt im finnischen Tampere auf

Foto: Bettina Krachudel von der VT Rinteln und Jens Haltermann vom TSV Bremervörde gewinnen bei den 5. European Masters Games im finnischen Tampere im Mixed die Silbermedaille.


Badminton. Tampere ist zwei Wochen lang der Mittelpunkt des internationalen Sports im Rahmen der 5. European Masters Games gewesen. Rund 4000 Athleten kämpften in 29 Disziplinen an verschiedenen Sportstätten der finnischen Stadt um Medaillen. Mittendrin war mit Bettina Krachudel eine Badmintonspielerin der VT Rinteln.

Die European Masters Games (EMG) bieten Altersklassen-Sportlern die Möglichkeit, sich in ihrer Sportart auf internationalem Niveau zu messen und ihr sportliches Engagement mit Gleichgesinnten zu teilen. Dabei steht neben dem Sport auch der kulturelle Austausch im Fokus.

Die offene Ausschreibung des Turniers in Finnland ließ nicht nur europäische Starter:innen zu, auch Sportler:innen aus Australien, Asien, USA, Kanada reisten zu diesem Sportevent an. Viele nutzten die Gelegenheit für einen längeren Aufenthalt in Finnland und erkundeten nicht nur die Umgebung von Tampere, sondern bereisten weitere Landesteile in Finnland oder Skandinavien. Für einige Weitgereiste aus den USA stand im Anschluss an die Wettkämpfe eine Europatour auf dem Plan.

Eröffnet wurden die EMG mit einer lebhaften und bunten Zeremonie. Der Zentralplatz von Tampere wurde zum Treffpunkt der Athleten. Von dort aus ging es – begleitet von Showeinlagen, Akrobatik und Musik – in einer Parade zu Fuß durch die Stadt bis zum Ratina Stadion. Hier wurden die Spiele offiziell für eröffnet erklärt. Gastredner war unter anderem Sergej Bubka – IMGA-Präsident (International Master Games Association) und ehemaliger Weltmeister im Stabhochsprung.

Mit Bettina Krachudel von der VT Rinteln (Altersklasse O55) Christina Korth (Altersklasse O35) und Walter Beißner (Altersklasse O70) vom TSV Bad Eilsen reisten drei Badmintonspieler aus Schaumburg nach Finnland und unterstützten das insgesamt teilnehmerstarke deutsche Badmintonteam in Tampere.

Alle Spieler gingen ambitioniert an den Start und meldeten in den Disziplinen Einzel, Doppel und Mixed. Krachudel und Beißner traten zudem im Teamwettbewerb der Altersklassen O50 und O60 an – ein besonderes Highlight der Master Games.

Die Wettkämpfe fanden an vier aufeinanderfolgenden Tagen statt. Bereits bei Meldung zum Turnier wurde eine Leistungseinstufung auf Basis der Turnierergebnisse auf nationaler und internationaler Ebene vorgenommen.

Die deutschen Badmintonspieler:innen sahnen viele Medaillen ab.

Gestartet wurde mit dem Team-Wettbewerb. Eine Mannschaft besteht aus mindestens zwei Herren und zwei Damen, kann aber auch mit mehr Spielern antreten. Einzelne Freimeldungen wurden in Tampere vom Veranstalter zu bunt gemischten Teams aus vielen Nationen zusammengefasst. Nicht nur aus diesem Zusammenhalt ergaben sich sportliche Begegnungen und Freundschaften – die gesamte Organisation ließ es zu, sich auch zwischen den Spielen Zeit für einen Austausch zu nehmen und internationale Kontakte zu knüpfen.

Bettina Krachudel startete zusammen mit Maren Nitz vom SC Wildeshausen, Jens Haltermann und Stephan Schumann vom TSV Bremervörde im Team „Niedersachsen +50“. Das Match gegen das internationale Team „Crossfits“, mit Spielern aus Kuweit, USA, Norwegen und Finnland sorgte bis zum Schluss für Spannung. Erst der hartumkämpfte 3. Satz im abschließenden Damendoppel Krachudel/Nitz brachte die Entscheidung und den Sieg für das niedersächsische Team. Gegen das spätere Sieger-Team „Game of birds“ mit Spielern aus Kanada, Südkorea und Indien konnten die Niedersachsen zwar einige dritte Sätze erspielen, mussten sich dann jedoch geschlagen geben und durften sich über die Silbermedaille freuen.

In der Altersklasse O60 ging Walter Beißner gemeinsam mit Heinz Dietmar Schmidt, Klaus und Helga Tews (SV Gramke-Oslebshausen) und Beate Jörns-Schumann (TSV Bremervörde) an den Start. Ihr Team „Germany Old Stars“ erkämpfte sich den 4. Platz.

An den darauffolgenden Tagen fanden die Doppel-, Einzel- und Mixed-Wettbewerbe statt. Das Damendoppel Krachudel/Nitz erreichte den 3. Platz und damit die Bronzemedaille in der Altersklasse O55. Walter Beißner musste in der Altersklasse O70 mit seinem polnischen Doppelpartner Andrzej Szawsloswki über mehrere Dreisatzspiele gehen, bevor ihr Einsatz mit der Goldmedaille belohnt wurde. Für Christina Korth und ihre finnische Partnerin Sonia Väräla fiel das Los in der Altersklasse O35 auf stärkere Paarungen, denen sie sich geschlagen geben mussten.

Im Einzel konnte sich Christina Korth dagegen die Bronzemedaille erspielen, für Walter Beißner reichte es erneut für einen Medaillengewinn – diesmal war es die Silbermedaille. Nur der aus Sri Lanka stammende Frist Hermanus Mainaky hatte Antworten auf Beißners Spiel. Bettina Krachudel erreichte in der Altersklasse O55 den 4. Platz im Einzel.



Zum Abschluss standen die Mixed-Spiele auf dem Programm. In der Altersklasse O50 trat Bettina Krachudel mit Jens Haltermann aus Bremervörde an. Gleich im ersten Spiel trafen sie auf Stephan Schumann – ebenfalls aus Bremervörde – an der Seite von Maren Nitz. Die deutsch-deutsche Begegnung wurde zu einem engen Spiel. Haltermann/Krachudel behielten die Nerven und gewannen die Sätze knapp mit 22:20 und 21:19. Im Finale gegen die Paarung aus Südkorea und Japan – Song/Watanabe – mussten Haltermann/Krachudel über drei Sätze gehen. Am Ende zeigte sich die Routine der Asiaten und der 3. Satz ging verloren. Haltermann/Krachudel freuten sich nach gutem Spiel über die Silbermedaille.

Walter Beißner spielte an der Seite von Beate Jörns-Schumann aus Bremervörde. Sie konnten sich in der Altersklasse O65 bis ins Halbfinale vorspielen. Dort verloren sie gegen die Franzosen Rolland/Hay knapp in zwei Sätzen und belegten am Ende den geteilten dritten Platz und holten die Bronzemedaille.

Zusammengefasst war es für die Badmintonspieler aus Schaumburg ein eindrucksvolles und erfolgreiches Turnier. Nicht nur die Schaumburger, auch andere niedersächsische Spieler aus Gifhorn, Salzgitter, Nienburg sowie aus den Bezirken Weser-Ems und Lüneburg traten die Heimreise mit zahlreichen Medaillen an. Der Niedersächsische Badmintonverband darf sich über viele Erfolge und über das Engagement seiner Altersklassenspieler freuen.

Der nächste Austragungsort für die Master Games in vier Jahren steht schon fest: Es ist Italien am Comer See. Der Termin ist bei vielen Spieler:innen bereits im Kalender notiert. Dann heißt es wieder: (Sport-)Gemeinschaft und sportliche Fairness leben und erleben und Land und Leute kennenlernen. Vielleicht planen auch in 2027 wieder einige Schaumburger Badmintonspielerspieler:innen diese Turnierreise ein, lernen das Gastgeberland kennen und besuchen an spielfreien Tagen andere Wettkampfstätten der 28 Master Games-Disziplinen wie zum Beispiel Beachvolleyball, Schwimmen. Tischtennis und Bogenschießen. 

Walter Beißner vom TSV Bad Eilsen holt sich an der Seite des Polen Andrzej Szawsloswki (rechts) die Goldmedaille in der Doppelkonkurrenz.