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Big-Points: LSV Rinteln fliegt LSV Burgdorf davon

Big-Points: LSV Rinteln fliegt LSV Burgdorf davon

Foto: „Geduld, das gute Auge für das Wetter und ein bisschen Wetterglück waren neben dem fliegerischen Können die Bausteine des Erfolgs“, so das Fazit von „Piloten-Fuchs“ Reinhard Schramme nach dem zweiten Rundensieg infolge.


Segelfliegen. Wird die 13 zur Glückszahl für den LSV Rinteln? Ist im Kampf um die Deutsche Meisterschaft nach der 13. Runde eine Vorentscheidung zugunsten des LSV Rinteln gefallen? Fakt ist: Der Bundesliga-Spitzenreiter aus der Weserstadt baute mit dem zweiten Rundensieg infolge seinen Vorsprung vor Verfolger LSV Burgdorf auf 17 Punkte aus.

Für die Segelflieger des LSV Rinteln sah es an diesem Wochenende zunächst nicht gut aus. Der Wetterbericht sah nur minimale Chancen auf ausreichende Bedingungen für Wertungsflüge. Aber es sollte ganz anders kommen. Nach dem ersten Wetterkartenstudium am Freitag wollten die LSV-Piloten zunächst den Samstag abwarten und dann, sollte sich keine Möglichkeit ergeben, am Sonntag den Startort nach Stendal verlegen.



So hieß es am Samstag zunächst warten. Immer wieder begutachteten die Piloten die aktuellen Wetterkarten und den Himmel über Rinteln. Einige hatten die Hoffnung schon aufgegeben, nicht aber Reinhard Schramme, der noch immer eine Chance sah. Und er sollte recht behalten. Die aus Nordwesten einfließende Kaltluft traf zum Mittag auf die noch vorherrschende Warmluft. Wenn dies passiert, hebt sich die Luftmasse an der Grenze in einer Linie an und dies war die Stunde des LSV Rinteln.

Zügig standen drei Flugzeuge am Start. Allen voran Reinhard Schramme mit Co-Pilot Rolf Bödeker, Uli Gmelin mit Co-Pilot Nathan Mlambo und Michael Sasse. Wie immer ging es nach dem Start erst gegen den Wind bis nach Achmer bei Osnabrück, wo dann mit Rückenwind das Rennen begann. Zunächst flog man 140 Kilometer ostwärts bis in den Raum Bad Salzdetfurth. Hier endete die tragende Linie und die Piloten flogen knapp 80 Kilometer zurück bis ins Wesertal. Die letzte Etappe endete nach 100 Kilometer mit Rückenwind am Westrand des Harzes. Hier war das Rennen beendet.

Mit Geschwindigkeitspunkten von 123,32 für Gmelin/Mlambo, 123,06 für Schramme/Bödeker und 98,33 Sasse übernahm der LSV Rinteln zur Halbzeit der Runde mit 344,71 Geschwindigkeitspunkten souverän die Führung. Peter Pollack mit Co-Pilot Martin Stiefel, die im bayrischen Beilngries gestartet warten, legten am Sonntag noch einmal 100,80 Geschwindigkeitspunkte drauf.

Mit insgesamt 347,18 Geschwindigkeitspunkten gewann der LSV Rinteln am Ende die 13. Runde vor der FLG Blaubeuren (302,65), LSR Aalen (298,65), SFG Bad Wörishofen (289,10) und dem SFZ Königsdorf (287,35). Der LSV Burgdorf belegte mit 167,26 Geschwindigkeitspunkten nur Platz 14 und verlor im Kampf um die Deutsche Meisterschaft entscheidenden Boden.

In der Gesamtwertung führt der LSV Rinteln mit 184 Punkten weiter die Tabelle an. Burgdorf folgt sechs Runden vor dem Saisonende mit 167 Punkten auf dem 2. Rang vor dem FSC Odenwald Walldürn (142), LSR Aalen (129) und SFG Steinwald (129).

Bundesliga-Aufsteiger LSV Bückeburg-Weinberg scheint sich mit dem Abstieg schon abgefunden zu haben. Kein Bückeburger Pilot war zur 13. Bundesliga-Runde gestartet.

Im engen Team-Flug rasen Reinhard Schramme und Uli Gmelin mit ihren Co-Piloten an der Grenze von Kalt- und Warmluft entlang.