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Das eigene Friseurgeschäft verhindert das Comeback von Meakel Andraws

Das eigene Friseurgeschäft verhindert das Comeback von Meakel Andraws

Foto: Meakel Andraws steht vor seinem Geschäft in der Innenstadt. Der Friseur hofft, nach seiner ausgeheilten Kreuzbandverletzung auf ein Comeback beim SC Rinteln.


Fußball. Meakel Andraws ist ein pfeilschneller Stürmer und ein tüchtiger Geschäftsmann. Doch sein Comeback beim SC Rinteln nach überstandener Kreuzbandverletzung muss noch warten. Denn seit fast zwei Jahren besitzt der 30-Jährige ein Friseurgeschäft in der Rintelner Innenstadt. Bei „Michael Hairdesign“ bekommen nicht nur die Sportlerinnen und Sportler den perfekten Haarschnitt verpasst.

Andraws ist im Irak geboren. Als der Krieg in der Golfregion im Jahr 2003 ausbrach, flüchtete der Assyrer mit seinen Eltern erst nach Jordanien und dann vier Jahre später nach Deutschland. „Wir sind seit 2008 in Deutschland. In Hannover lebt Verwandtschaft von uns und so sind wir in Rinteln gelandet“, berichtet der begeisterte Fußballer. Dank seines Hobbys fand er sehr schnell Anschluss in seiner neuen Heimat. Mittlerweile ist Rinteln sein Zuhause. In der Weserstadt fühlt er sich pudelwohl und hat viele Freunde gewonnen. Der 30-Jährige ist seit acht Jahren in festen Händen und verlobt.  

Der Stürmer ging keinem Zweikampf aus dem Weg.

Andraws ist flink auf den Beinen, dribbelstark und hat einen Torriecher. Zuerst spielte der Torjäger Futsal bei der VT Rinteln, dann ging es zum SC Schwalbe Möllenbeck und danach zum SC Rinteln. „Ich habe mit dem SC Möllenbeck ein Testspiel gegen den SC Rinteln mit 1:9 verloren, bin aber Trainer Uwe Oberländer aufgefallen und so wechselte ich dann im Sommer zum Bezirksligisten“, verrät der 30-Jährige.

Mit seinem Tempo und seinen eiskalten Torabschlüssen spielte sich Andraws in die Stammelf des SC Rinteln. „Ich habe bis kurz vor sieben gearbeitet und bin dann direkt zum Training“, erklärt der Rintelner. Doch der SCR hatte nur kurze Zeit viel Freude mit dem Torjäger. Am 27. August 2020 zog sich Andraws in einem Testspiel eine Kreuzbandverletzung zu. „Und am 1. September 2020 habe ich den Friseurladen als Chef übernommen“, erzählt der Stürmer. 



Der „Starfigaro“ ist mit Leib und Seele Friseur. „Ich komme als Erster und gehe als Letzter. So komme ich auf einen 12-Stunden-Tag. Da ist an Fußball aktuell nicht zu denken. Deshalb fahre ich viel Fahrrad“, verrät Andraws. Bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Andraws als Chef sehr beliebt. „Bei uns herrscht ein super Arbeitsklima. Ich habe aber auch eine tolle Crew beisammen“, lobt der Chef seine Angestellten.

Der 30-Jährige besucht viele Heimspiele des SC Rinteln. Dann zuckt es in seinem Fuß. „Ich würde sehr gerne wieder kicken. Ich brauche den Sport, den Fußball als Ausgleich zum Berufsleben. Ich hoffe, dass ich zur Rückrunde wieder einsteigen kann“, plant Andraws sein Comeback. Doch zunächst muss er noch ein wenig Muskelaufbau für sein lädiertes Knie betreiben und seinen Mitarbeiterstab erweitern. „Dann könnte ich mir die Zeit zum Trainieren freischaufeln“, hofft er. Und sollte es für die Erste nicht mehr reichen, dann würde er für die Zweite auf Torejagd gehen. „Die Hauptsache ist, dass ich wieder kicken kann“, meint der Torjäger.

Der 30-Jährige hat einen Torriecher und schoss viele Tore.