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Dennis Luthe ist ein Urgestein des TSV Eintracht Exten und ein echter Glücksfall

Dennis Luthe ist ein Urgestein des TSV Eintracht Exten und ein echter Glücksfall

Foto: Über ein Jahrzehnt prägte Dennis Luthe das Spiel des TSV Eintracht Exten.

Fußball. Dennis Luthe ist ein Urgestein des TSV Eintracht Exten. Das Laufwunder spielte seine ganze Karriere über im Trikot der Eintracht. „Er ist ein Glücksfall für jeden Trainer, für jede Mannschaft“, meint Wilhelm Sieker, der Luthe in der Zeit von 2002 bis 2007 in Exten trainierte. Der heute 37-Jährige bestach während seiner Laufbahn mit großem Einsatzwillen, Schnelligkeit, ausgeprägtem Teamgeist und Zweikampfstärke. „Er klebte wie eine Klette an seinen Gegenspielern. Er war immer da, wo es brannte“, lobt Sieker seinen ehemaligen Schützling. Der Industriefachwirt ist verheiratet und hat zwei Söhne. Auf dem Platz arbeitete Luthe schier unermüdlich für sein Team. „Ich hätte ihn als Gegenspieler gehasst, weil er dich nie aus den Augen gelassen hat“, meint Sieker. Der Mittelfeldspieler war als Typ unheimlich wichtig für die Mannschaft und war für alle mit seiner Einsatzbereitschaft ein großes Vorbild. Schwächen sind seinem Ex-Coach nicht bekannt. „Er war kein Brasilianer, also nicht der große Techniker“, fällt Sieker dann doch noch eine kleine Schwäche ein. Rinteln-Sport stellt den sympathischen Dauerläufer der Eintracht, der über ein Jahrzehnt das Spiel der Extener in der Kreis- und Bezirksliga prägte mit zwölf persönlichen Fragen näher vor.

Als D-Junior kickte Dennis Luthe (3. von links) für die Jugendspielgemeinschaft Krankenhagen/Exten.
Als D-Junior kickte Dennis Luthe (3. von links) für die Jugendspielgemeinschaft Krankenhagen/Exten.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Auf dem Weseberg in Volksen gab es einen eigenen kleinen Sportplatz von den Familien Krohn und Heisecke. Dort haben wir früh angefangen zu bolzen.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen und in welchem Verein?
Mit 6 Jahren, in der damaligen Jugendspielgemeinschaft des TSV Krankenhagen und des TSV Eintracht Exten.

Bei welchem Verein war die schönste Zeit in deiner Karriere und warum?
Natürlich beim TSV Eintracht Exten, weil ich nur dort gespielt habe. Die Gemeinschaft und auch das fußballerische Niveau waren für die recht bescheidenen (finanziellen) Verhältnisse als Dorfverein unglaublich. Wir hatten viele talentierte Fußballer, die trotz der finanziellen Lockmittel benachbarter Vereine fast ein Leben lang für die Eintracht gespielt haben.

Was waren deine Stärken und Schwächen?
Meine Schnelligkeit und meine Kondition haben mein Spiel schon geprägt. Auch die Motivation und der Ehrgeiz verbunden mit Zweikampstärke sind ein entscheidender Faktor gewesen. Ich mag nicht gerne verlieren, deshalb ging es immer bis zur Schmerzgrenze. Nüchtern betrachtet wäre in manchen Situationen ein zurückziehen im Zweikampf wahrscheinlich sinnvoll gewesen, aber unter Adrenalin sieht man das anders. Und dass ich vor dem Tor nicht die Kaltschnäuzigkeit hatte, lässt sich nicht von der Hand weisen.

Wann hast du deine sportliche Laufbahn beendet und warum?
Am 5. Mai 2019 war mein letztes Match. Beim Spiel mit der 2. Herren habe ich zwar einen Elfmeter rausgeholt, habe mir aber dabei das Schienbein vierfach und das Wadenbein zweifach gebrochen. Da dies nicht aufgrund eines bösartigen Foulspiels war, sondern eine Verkettung unglücklicher Umstände, möchte ich so etwas nicht noch einmal erleben.

Die B-Junioren des TSV Eintracht Exten mit Dennis Luthe (vorne, 3. von links) spielen meisterlich.
Die B-Junioren des TSV Eintracht Exten mit Dennis Luthe (vorne, 3. von links) spielen meisterlich.

Wer waren deine kongenialen Mitspieler?
Ich habe mit vielen guten Spielern zusammenspielen dürfen. Von der offensiven Spielweise bin ich mit Volkmar Vöge oft auf einer Wellenlänge gewesen, defensiv habe ich mich mit Holger Heise sehr gut ergänzt. Und auch das Zusammenspiel von Christian „Kritze“ Krohn als Torwart und Mentalitätsmonster war ebenfalls erstklassig.

Bist du heute noch sportlich aktiv? Andere Sportarten?
Ich halte mich durch Joggen und Rennradfahren fit. Kurz vor meiner Verletzung bin ich in Hannover den Halbmarathon gelaufen. Zukünftig möchte ich in Richtung Marathon oder auch Triathlon durchstarten. An Tennis habe ich ebenfalls Gefallen gefunden.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Das kann man kaum auf ein Ereignis festlegen. Das Triple-Jahr 2010 mit der Kür zur Mannschaft des Jahres war klasse, aber der Aufstieg 2006 hat noch einen etwas höheren Stellenwert. Zu diesem Zeitpunkt hatten uns das nur die allerwenigsten zugetraut. Durch die Zusammenlegung der Bezirksklasse mit der Bezirksliga haben wir als Meister eine Relegation spielen müssen und haben anschließend quasi eine Liga übersprungen.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Allmählich fängt man an von „früher“ zu erzählen, und da gibt es so viele Anekdoten vom rein sportlichen bis hin zu witzigen Missgeschicken oder auch bitteren Niederlagen, dass man davon Stunden erzählen könnte. Wohl immer in Erinnerung bleiben wird, dass wir als Neuling der Bezirksliga nach dem 4. Sieg in Serie aus Pattensen als Tabellenführer im Bus heimgereist sind. Auch das Stadtmeisterschaftsfinale 2006 mit dem 6:1-Sieg gegen den großen Rivalen vom SC Rinteln ist unvergessen. An diesem Tag hat bei uns einfach alles gepasst. Und beim Jahrhundertspiel gegen Hannover 96 als Kapitän auflaufen zu dürfen und die Platzwahl gegen Jan Schlaudraff durchzuführen, werden meine Kinder auch noch öfter zu hören bekommen. Das Endergebnis wird natürlich verschwiegen.

Dennis Luthe (links) bestach im Mittelfeld der Eintracht mit großer Schnelligkeit, aggressiver Zweikampfführung und unermüdlichem Einsatz.
Dennis Luthe (links) bestach im Mittelfeld der Eintracht mit großer Schnelligkeit, aggressiver Zweikampfführung und unermüdlichem Einsatz.

Hast du dich auch als Trainer, Funktionär oder im Jugendbereich engagiert? Von wann bis wann und wo?
Als Kapitän tauschte ich mich viel mit den Trainern und vor allem Gerd Wolter aus Betreuer aus. Der Kontakt mit dem Vorstand gehörte selbstverständlich auch dazu. Nach meiner aktiven Zeit habe ich mich vom Fußball etwas entfernt. Wäre ich zu nahe an den Mannschaften, würde es im Fuß wieder zu sehr anfangen zu jucken.

Was machst du heute in deiner Freizeit?
Ich verbringe viel Zeit mit meiner Frau Simone und meinen beiden Söhnen Mattis und Bennet. Die Jungs kommen so langsam auch in das Fußballeralter, da wird öfter im Garten gekickt. Sofern es Corona zulässt, treffe ich mich auch gerne mit Freunden. Zudem gehe ich gerne laufen, Rennradfahren und ins Fitnessstudio.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: Christian Krohn
Abwehr: Rüdiger Bode, Philipp Wolter, Dominik Melcher, Niels Heisecke
Mittelfeld: Holger Heise, Torsten Bode, Volkmar Vöge, Andreas Kramer, Dennis Luthe
Sturm: Matthias Appel
Betreuer: Gerd Wolter

Heute interessiert sich der 37-Jährige für Tennis und Triathlon und unternimmt viel mit seiner Frau Simone und den beiden Söhnen Mattis und Bennet.
Heute interessiert sich der 37-Jährige für Tennis und Triathlon und unternimmt viel mit seiner Frau Simone und den beiden Söhnen Mattis und Bennet.