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Der SC Rinteln will als Mannschaft stark und für den Gegner eklig sein

Der SC Rinteln will als Mannschaft stark und für den Gegner eklig sein

Foto: Der SC Rinteln wird in der Bezirksliga eine sorgenfreie Runde spielen und zwischen Rang 5 und 7 landen.


Fußball. Das wird kein leichtes Unterfangen: Der SC Rinteln muss in der Bezirksliga Staffel 2 eine Top-Zehn-Platzierung schaffen, sonst steigen die Steinanger-Kicker in die Kreisliga ab. Denn der Fußball-Bezirk Hannover reduziert nach dieser Saison die Bezirksligen von derzeit fünf Staffeln mit jeweils 14 Mannschaften zur Spielzeit 2023/24 auf das angestammte Format mit vier Bezirksligen und einer Staffelgröße von jeweils 16 Vereinen.

Dass der SC Rinteln im Bezirk bestehen kann, unterstrich die Mannschaft in der Vorsaison mit einer überragenden Abstiegsrunde. Die Weserstädter gewannen ihre Gruppe. Die akribische Arbeit von Uwe Oberländer und seinem Trainerteam zahlte sich aus. Die Spieler zogen von der ersten Einheit an voll mit und präsentierten sich auf dem Platz als Team. „Das ist unser Weg. Mit einer guten Physis wollen wir als Mannschaft stark und für den Gegner eklig sein“, kennt der erfahrene SCR-Coach den Schlüssel zum Erfolg.

Auf die Offensive mit Alban Ramushi und Qendrim Krasniqi ist Verlass. Im Spiel nach vorne besitzt der SCR viel Qualität.

Dabei musste der SC Rinteln vor dem Start der Abstiegsrunde einen echten Schock verdauen. Die langwierige Meniskusverletzung von Unterschiedsspieler und Anführer Sinan Boga kompensierte die Mannschaft mit großem Teamgeist. Auch zur neuen Saison fällt Boga weiter aus und ist verzweifelt: „Ich kann alles machen, nur nicht Fußball spielen.“ So muss sich Boga wohl doch operieren lassen. „Das ist natürlich eine Katastrophe“, ist Oberländer bedient. Die Winter-Zugänge Michele Schiavano und Kaoa Aosman verliehen der Offensive das gewisse Etwas. „Sie haben sich schnell in der Mannschaft integriert und auch untergeordnet. So muss es sein. Nur als verschworener Haufen gewinnt man Spiele“, unterstreicht Oberländer die Wichtigkeit einer funktionierenden Mannschaft.

Nach dem Karriereende von Abwehrchef Kastriot Hasani fehlt dem SC Rinteln in der Defensive eine weitere große Persönlichkeit. Wer nun in der SCR-Defensive den Hut aufhaben soll, da ist sich Oberländer noch nicht schlüssig, weil auch die Ausfallliste seiner Abwehrrecken zum Saisonstart sehr lang ist. So stehen Torben Maibaum, Ivo Kirasic, Dominik Schrader und Noshkar Scharo nicht zur Verfügung. „Da müssen wir improvisieren und das als Kollektiv auffangen“, fordert Oberländer wieder eine disziplinierte und konzentrierte Abwehrleistung.



Der SC Rinteln wird weiter auf sein erfolgreiches 3-5-2-System setzen. „Das kennen die Jungs aus dem Effeff und ist erfolgreich, deshalb werden wir da auch nichts groß ändern“, verrät Oberländer. Die Basis wird wieder ein starkes Zweikampfverhalten sein. „Wir wollen mit unserer Präsenz auf dem Platz, dem Gegner wehtun, die Lust am Fußballspielen nehmen. Da müssen alle mitmachen“, fordert der SCR-Coach unbändigen Kampfeswillen und Laufbereitschaft. Mit der vorhandenen individuellen spielerischen Klasse eines Julian Bedey, eines Alban Ramushi, eines Qendrim Krasniqi, eines Michele Schiavano oder eines Kaoa Aosman sollen dann die nötigen Siege zum Klassenerhalt eingefahren werden.

Nach der Rückkehr von Metin Yetiz verfügt der Bezirksligist über ein starkes Torwartduo. Stammkeeper Jonathan Reuther geht aber als Nummer 1 in die Saison. „Auf Jonathan war in der vergangenen Serie immer Verlass. Zudem fehlt Metin die Spielpraxis“, legt sich Oberländer auf Reuther als seinen Stammtorwart fest. Allerdings werde Yetiz auch ein paar Spiele bekommen. „Ich bin froh, dass ich zwei starke und zuverlässige Torleute habe“, weiß Oberländer.

In der Vorbereitung musste Oberländer immer wieder auf Spieler wegen Urlaub oder Verletzung verzichten. „Das hätte ein bisschen besser laufen können“, berichtet der SCR-Coach. Aber damit hätten auch andere Mannschaften zu kämpfen. Es gibt aber auch zwei Gewinner der Vorbereitung. Max Gahr hat seine Kreuzbandverletzung auskuriert und kann wieder ohne Einschränkungen und Beschwerden trainieren. „Er ist wie ein Neuzugang und auf der rechten Seite eine gute Alternative“, weiß Oberländer. Zudem hat sich Constantin Rachow mit sehr viel Trainingsfleiß nah an die Stammelf herangearbeitet. Der Mittelfeldspieler aus der Reserve ist ein guter Kicker und ist ein Kandidat für die Doppelsechs. 

Nach der Kreuzbandverletzung kann Max Gahr wieder beschwerdefrei trainieren und spielen und ist eine Alternative auf der rechten Seite.

Für den SC Rinteln zählt in dieser Spielzeit nur der Klassenerhalt. Mit dem TSV Barsinghausen, VfL Bückeburg, TuS Davenstedt und FC Stadthagen gibt es einige Hochkaräter in der Staffel. „Die wollen wieder zurück in die Landesliga oder oben mitmischen“, glaubt der SCR-Trainer. Da die Teams auf den Plätzen 11 bis 14 absteigen müssen, rechnet Oberländer auf dem Weg zum Klassenerhalt mit einem Hauen und Stechen. „Es gibt kein Fallobst in dieser Liga“, ist sich der Rintelner Coach sicher. Deshalb sei es von großer Bedeutung den Start in die neue Spielzeit nicht zu verschlafen. „Wenn wir am Anfang gut punkten, nehmen wir viel Druck vom Kessel. Im Gegenteil: Vielleicht schwimmen wir dann auf einer Erfolgswelle durch die Saison“, mutmaßt Oberländer. Vor zwei Jahren startete der SCR mit einer Siegesserie in die Saison und wäre das Spieljahr coronabedingt nicht abgebrochen worden, dann hätte der SCR die Qualifikation zur Aufstiegsrunde geschafft. „Da sieht man, was mit einem guten Saisonstart alles möglich ist“, weiß der Trainerfuchs.

Der Kader

Trainer: Uwe Oberländer

Co-Trainer: Christoph Brandt, Gordon Seymour

Torhüter: Jonathan Reuther, Metin Yetiz

Abwehr: Tino Bedey, Domenic Fahrenkamp, Jannik Flügel, Max Gahr, Ivo Kirasic, Torben Maibaum, Arber Ramushi, Dominik Schrader, Noshkar Sharo, Yannik Walter, Ugur Gercekci

Mittelfeld: Julian Bedey, Ward Ben Naceur, Sinan Boga, Jakob Frühsorger, Dennis Kirasic, Jonas Kütemeyer, Constantin Rachow

Angriff: Kaoa Aosman, Julian David, Benedikt Eckel, Qendrim Krasniqi, Alban Ramushi, Michele Schiavano

Zugänge: Metin Yetiz (TuS SW Enzen), Julian David (FC Bad Pyrmont-Hagen), Jannik Flügel (HSC BW Tündern), Jakob Frühsorger (SG Bentorf-Hohenhausen), Ward Ben Naceur (vereinslos), Ugur Gercekci (eigene Jugend)

Abgänge: Marvin Büsscher (FSC Eisbergen), Moritz Jäger (SC Extertal), Kastriot Hasani (Karriereende), Nino Kirasic (SC Deckbergen-Schaumburg), David Schrader (Ziel unbekannt)

Prognose: Wenn der SC Rinteln an die guten Vorstellungen der Abstiegsrunde anknüpft, als Team auftritt, wird der Klassenerhalt in der Bezirksliga problemlos gelingen. Die Steinanger-Kicker verfügen in der Offensive über spielerische Klasse, Tempo und Spielwitz, um eine sorgenfreie Serie zu spielen. Der SC Rinteln landet zwischen Rang 5 und 7.

Constantin Rachow (rechts) ist der Gewinner der Vorbereitung. Der Spieler aus der Zweiten gab in der Vorbereitung Vollgas und ist auf der Doppelsechs sehr nah an der Stammelf.