Der Schaumburger Fußball bereitet den Neustart vor
Foto: Eine Rückkehr in den Spielbetrieb ist im Schaumburger Fußball absehbar. Ab 22. März können Felix Kaufmann (links) vom TSV Eintracht Exten und Michel Perrey vom SV Engern den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen.
Fußball. Es wird Zeit die Winterdepressionen abzuschütteln. Der Frühling kommt und die Sonnenstrahlen verbessern die Gemütslage der Menschen. Auch in der Corona-Pandemie ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Kinder dürfen ab den 8. März zurück auf die Fußballplätze, die Erwachsenen müssen sich noch bis zum 22. März gedulden. Sollten sich die Inzidenzwerte nach den ersten Lockerungen in den nächsten Wochen nicht signifikant verschlechtern, dann könnte die Saison Ende April oder Anfang Mai bei den Jugendlichen, Damen und Herren sowie dem Altbereich fortgesetzt werden.
In der offiziellen Pressemitteilung des NFV-Kreises Schaumburg heißt es: Durch die jüngsten Lockerungsbeschlüsse der Ministerpräsidenten scheint es im Frühjahr auch im heimischen Amateurfußball weitergehen zu können. Kinder unter 14 Jahren dürfen bereits ab Montag wieder draußen gemeinsam Fußball spielen. Die Gruppen sollen aber nicht mehr als 20 Personen groß sein. Außerdem muss der Inzidenzwert unter 100 liegen, und das liegt er in Schaumburg derzeit deutlich. Die Erwachsenen müssen sich mindestens bis zum 22. März gedulden. Dann dürfen sie wieder Fußball spielen, sofern sie zuvor einen Schnelltest oder Selbsttest vorgenommen haben. Ohne diese Prüfung kann ab dem 5. April wieder gespielt werden. Auch hier gilt eine Inzidenzobergrenze von 100.
Damit scheint demnächst auch die Wiederaufnahme des Spielbetriebs möglich zu werden. Der Niedersächsische Fußballbund (NFV) machte in einer Videokonferenz am Donnerstag deutlich, dass er eine Annullierung der Saison ausschließt und es Auf- und Absteiger geben soll. In den nächsten Tagen wird wohl auch darüber entschieden, dass die Saison bis zum Beginn der Sommerferien am 21. Juli verlängert werden kann. An den Treffen nahm auch der frisch gewählte NFV-Kreisvorsitzende Reinhard Stemme teil. „Der Rahmen steht, wir werden das jetzt mit Leben füllen“, kündigte er direkt nach der virtuellen Sitzung an. Sein Spielausschussvorsitzender Frank Fahlbusch wird deshalb schon am 14. März sämtliche Vereine in der Videokonferenz zusammenrufen, um das Meinungsbild für die Modalitäten des Re-Starts abzufragen. Der Link zur virtuellen Versammlung gehe in diesen Tagen an die Vereine heraus. Fahlbusch selbst favorisiert für die Kreisliga und die 1. Kreisklasse den Stopp der Vorrunde, eine Wertung über die Quotientenregelung und den direkten Einstieg in die Auf- und Abstiegsrunde. „Das würde uns ermöglichen, vielleicht schon zum geplanten Saisonschluss Ende Juni mit dem Programm fertig zu sein“, erklärt er. Er sei natürlich auch für andere Varianten offen, wisse aber, dass es nicht für alle Mannschaften eine restlos befriedigende Lösung geben werde.
Peter Krebs, der Vorsitzende des Jugendausschusses, bereitet ebenfalls die Wiederaufnahme des Spielbetriebs beim Schaumburger Nachwuchs vor. Er bespricht sich in der nächsten Woche mit seinen Staffelleitern und wird dann auf die Vereine zukommen.
Bereits am Donnerstagabend veröffentlichte der NFV eine Presseerklärung. Darin heißt es: Im Nachgang zur Bund-Länder-Konferenz hat sich der Vorstand des Niedersächsischen Fußballverbandes mit dem weiteren Umgang der derzeit unterbrochenen Saison 20/21 auseinandergesetzt. Die auf dem Corona-Gipfel zwischen den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel beschlossenen Ergebnisse wurden begrüßt. „Unser Ziel war und ist, die Saison in allen Altersklassen sportlich zu beenden. Durch die gestern verfassten Beschlüsse besteht Hoffnung und Zuversicht, dieses Ziel erreichen zu können. Der NFV wird aber auch weiterhin an der Praxis festhalten, sich an der jeweiligen politischen Verfügungslage zu orientieren“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath.
Besonders zu begrüßen sei, dass bei einem Inzidenzwert von unter 100 bereits ab dem 8. März Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren in einer Gruppenstärke von maximal 20 Personen im Außenbereich wieder zusammen Sport treiben dürfen. „Der Deutsche Fußball-Bund und seine Landesverbände haben gegenüber der Politik immer wieder aufgezeigt, welche fatale Folgen Kontaktbeschränkungen und dauerhafter Bewegungsmangel gerade für Kinder und Jugendliche haben. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass unsere Argumente gehört wurden“, sagte Distelrath.
Auch für den Erwachsenenfußball biete der Fahrplan die dringend benötige Öffnungsperspektive. Sollte der Inzidenzwert stabil zwischen 50 und 100 liegen, wäre Fußballspielen im Freien mit einem zuvor durchgeführten Schnell- oder Selbsttest ab dem 22. März und ohne diesen Test ab dem 5. April wieder möglich. „Heute Morgen lag der Inzidenzwert nur in wenigen politischen Kreisen Niedersachsens über 100. Angesichts der sich verbessernden Rahmenbedingungen wie Wetter oder verfügbarem Impfstoff bestehen gute Aussichten, dass wir schon in ein paar Wochen überall in Niedersachsen die 100er-Grenze unterschreiten könnten. Hohe Disziplin aller Beteiligten ist jetzt unerlässlich. Ich appelliere an alle, sich an die behördlichen Vorgaben zu halten und mit den neu geschaffenen Möglichkeiten verantwortungsbewusst umzugehen.“
Der Verbandsvorstand hat sich heute darauf verständigt, in den Spielklassen, in denen es notwendig ist, eine Saisonverlängerung über den 30. Juni hinaus bis maximal an den Beginn der Sommerferien (21. Juli) zuzulassen. Damit folgt er dem mit den spieltechnischen Fachausschüssen in den Kreisen erhobenen Meinungsbild. Dabei hatten sich über 80 Prozent für die optionale Verlängerung des Spieljahres ausgesprochen.
