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Der TSV Eintracht Exten backt nach dem Durchmarsch in die Landesliga kleine Brötchen

Der TSV Eintracht Exten backt nach dem Durchmarsch in die Landesliga kleine Brötchen

Foto: Der TSV Eintracht Exten peilt in der Landesliga den Klassenerhalt an.


Frauenfußball. Der Frauenfußball beim TSV Eintracht Exten boomt. Die neue Sparte gibt es im Verein erst seit gut drei Jahren, doch die Verantwortlichen um Trainer Florian Schuba und Abteilungsleiterin Teresa Rovelli haben bislang viel bewegt. So spielen mittlerweile über 40 Spielerinnen in zwei Frauen-Elfer-Mannschaften für die Eintracht. „So hatten wir seit März einen Zulauf von 16 Spielerinnen“, ist Schuba beeindruckt. Und auch der sportliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Die Erste schaffte den Durchmarsch von der Kreisliga in die Landesliga. Doch nun werden erstmal kleinere Brötchen gebacken. „In der Landesliga ist das Tempo wesentlich höher. Das ist für viele Spielerinnen absolutes Neuland. Deswegen gibt es für uns auch nur ein Ziel: der Klassenerhalt“, stellt Schuba unmissverständlich klar und will vom „Träumen nach mehr“ nichts wissen. Viel wichtiger sei für ihn, dass die Frauenabteilung weiter wachse. „Nicht die Spielklasse ist wichtig, sondern, dass wir einen guten Unterbau mit einer zweiten Mannschaft und einem B-Juniorinnen-Team haben. Und das ist seit dieser Saison der Fall“, freut sich Schuba.


Die Neuzugänge bei den Frauen des TSV Eintracht Exten


Die Meisterschaft in der Bezirksliga und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga gelang den Eintracht-Frauen sehr souverän. Die Konkurrenz war einfach zu schwach, um die Extenerinnen ernsthaft zu gefährden. Dabei musste der Meister den Schock der Rovelli-Verletzung vor dem Saisonstart verkraften. Die Torjägerin riss sich das Syndesmoseband und fiel ein halbes Jahr lang aus. Und in der Rückrunde stand Taktgeberin und Unterschiedsspielerin Sophie Niebisch für einige Wochen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. „Das hat die Mannschaft mit einem tollen Teamgeist aufgefangen“, lobt der Eintracht-Trainer den starken Zusammenhalt. Allerdings sei diese Bezirksliga-Staffel auch nicht gut besetzt gewesen.



In der neuen Spielklasse weht ein anderer Wind. „Das ist eine ganz andere Nummer, das Tempo ist höher, die Qualität viel besser. Da müssen wir eine andere Handlungsschnelligkeit an den Tag legen“, weiß Schuba. So ging der letzte Test der Eintracht-Frauen beim Staffelkonkurrenten VfL Eintracht Hannover mit 0:9 verloren. „Da sind wir überrollt worden. Das war noch mal ein Schuss vor den Bug“, weiß Schuba. Für viele Spielerinnen ist die Landesliga absolutes Neuland. Denn die meisten Neuzugänge kommen aus der Kreisliga. „Diese werden wir behutsam aufbauen und langsam in die Mannschaft integrieren“, erklärt Schuba.

Der Eintracht-Trainer setzt auf seine Achse mit Jessica Bosien im Tor, der Innenverteidigung um Sasha Rudolph und Larissa Heye, Alicia Loß, Sophie Niebisch und Neuzugang Pia Winterberg sind im Mittelfeld gesetzt und im Angriff ist Teresa Rovelli eine feste Größe. „Die Achse ist gut. Nun muss ich noch die richtigen Puzzlestücke darum finden“, erklärt Schuba. So zeigte Sophie Mädje in der Vorbereitung im Sturm vielversprechende Ansätze. „Wir besitzen die Qualität, um eine ruhige Saison ohne Abstiegsängste zu spielen“, ist sich Schuba sicher.

Vater des Erfolges: Nach dem die Meisterschaft perfekt gemacht wurde, gab es für Trainer Florian Schuba die obligatorische Bierdusche.

Der Eintracht-Trainer baut auf das bewährte 4-4-2-System. Und er ist gespannt, wie sein Team mit Rückschlägen umgeht. „Bislang sind wir von Sieg zu Sieg geeilt. Mal sehen, was passiert, wenn wir mal drei oder vier Spiele nicht gewinnen“, mutmaßt Schuba. Das Team sei intakt, der Teamgeist riesengroß, allerdings könnte eine Pleitenserie zur großen Verunsicherung führen. „Wir müssen in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen und auch sicherlich in vielen Partien den inneren Schweinehund überwinden“, rechnet Schuba mit vielen engen Spielen. Die Liga sei sehr ausgeglichen besetzt. Der große Favorit auf die Meisterschaft ist der SV 06 Lehrte. „Dort gibt es Geld und viele höherklassige Spielerinnen haben sich in Lehrte eingefunden. Das wird zum Saisonstart gleich eine echte Standortbestimmung für uns sein“, berichtet Schuba.

Der Kader

Trainer: Florian Schuba

Co-Trainer: Mark Geistlich, Simone Hurkuck

Torhüterinnen: Jessica Bosien, Simone Hurkuck

Feldspielerinnen: Janet Aulich, Jule Bartram, Hatixhe Beciri, Maria Becker, Svenja Berning, Lea Brackhagen, Alena Brandsmeier, Ella Brinkmann, Kim Brokate, Lea Buddensieck, Marthe Büssing, Elisa Depping, Jana Fläschner, Shirly Friedemann, Leonie Hadler, Melina Hellmig, Larissa Heye, Monja Hunger, Elena Kerner, Lene Kölling, Luzi Kölling, Meike Kuhlmann, Alicia Loß, Michaela Lüdtke, Laila Lüttke, Antonia Melcher, Sophie Mädje, Maren Möller, Sophia Nickel, Sophie Niebisch, Emily Reck, Fiona Roos, Teresa Rovelli, Sasha Rudolph, Chiara Sander, Sarah Sander, Mareike Schmöe, Jennifer Schnur, Ines Westhoff, Sunja Wilhelm, Pia Winterberg.

Prognose: Der TSV Eintracht Exten wird keine Probleme auf dem Weg zum Klassenerhalt bekommen. Der Aufsteiger besitzt die nötige Qualität, um in der Landesliga eine ruhige Saison spielen zu können. Die Eintracht-Frauen landen zwischen Rang vier und sechs.

Die Eintracht-Frauen sind eine lustige Truppe und bestechen durch ihren Teamgeist.