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Die HSG Exten-Rinteln liegt nicht auf der faulen Haut

Die HSG Exten-Rinteln liegt nicht auf der faulen Haut

Foto: Marcel Leye (links) und Mirco Hilmer machen Liegestütze bei der Vereinschallenge der HSG Exten-Rinteln.

Handball. Für die Handballerinnen und Handballer ob im Jugend- oder im Erwachsenenbereich ist es momentan eine sehr schwierige Zeit. Aufgrund der Corona-Pandemie ruht seit Wochen und Monaten der Trainings- und Spielbetrieb. Viele Mannschaften haben seit März 2020 kein Pflichtspiel mehr bestritten. Und Besserung ist nicht in Sicht. Die Saison für die Spielerinnen und Spieler ab der Regionsoberliga abwärts ist bereits abgesagt (siehe Bericht: Es herrscht Klarheit: Handballregion Hannover-Weser-Leine sagt die Saison 2020/21 ab). Und auch für die Damen-, Herren- und Jugendteams auf Verbandsebene droht der Saisonabbruch. Die HSG Exten-Rinteln trotzt der Corona-Krise und liegt nicht auf der faulen Haut. Seit Mitte Januar bietet der Verein Online- und Individualtraining für Klein und Groß sowie einmal in der Woche eine Vereinschallenge an. Die Idee dafür hatte Stefanie Pawel. Die Jugendwartin arbeitete zusammen mit ihren Trainerkollegen die Trainingspläne aus und koordiniert die Challenges. „Auf einer Versammlung des Handball-Verbandes Niedersachsen berichteten andere Vereine von ihren Erfahrungen mit dem Online-Training und so habe ich das auch für die HSG übernommen“, verrät Pawel.

Die Jugendwartin verteilt über die jeweiligen WhatsApp-Gruppen der Mannschaften wöchentlich einen Trainingsplan. Dreimal die Woche sollen sich die 110 aktiven Mitglieder fit halten. Speziell für die Minis und E-Jugend-Teams sowie für alle Mannschaften ab der C-Jugend wurden im Detail Übungen wie Wandsitzen, Hampelmänner, Strecksprünge, Radfahren, Seilspringen, Laufen, Liegestütze, Skipping, Kniebeugen und viele andere Aufgaben entwickelt und zusammengetragen. Für die Älteren ab der C-Jugend besteht sogar die Möglichkeit, ein Online-Training mit „Vereinsikone“ Alexander Ermakov abzuhalten. Der wurfgewaltige Rückraumspieler der Ersten zeigt in seinem Fitnessraum einen Mix aus Kraft- und Koordinationstraining. Der Höhepunkt jeder Woche ist die Vereinschallenge am Sonntag. Jedes Vereinsmitglied kann dabei mitmachen. Beim ersten Mal fand eine Wanderung statt. 45 Mitglieder folgten dem Aufruf. Die zurückgelegten Kilometer wurden mithilfe einer App erfasst. Nur eine Woche später galt es, Liegestütze zu machen. Die 28 Teilnehmer kamen auf insgesamt 877 Liegestütze. Um den Anreiz zum Mitmachen zu steigern, wird wochenweise unter allen Teilnehmern der jeweiligen Challenge ein Preis verlost. „Wir wollen nicht in Vergessenheit geraten, sondern durch das gemeinsame Training im virtuellen Raum das Teamgefühl, den Mannschaftsgeist innerhalb der HSG-Familie am Leben erhalten“, hofft Pawel, auf ein positives Feedback der Spielerinnen und Spieler. An diesem Sonntag (7. Februar) soll gejoggt werden. „Wenn jeder vier Kilometer schafft, wäre das prima“, meint Pawel.

Auch der HSG-Vorsitzende Hanns Bäkmann ist vom Ideenreichtum seiner Jugendwartin begeistert. „Die Idee von Steffi ist super. Ich habe auch schon mitgemacht und hatte richtig Spaß daran“, berichtet der HSG-Vereinschef. Bei der HSG wünscht man sich, möglichst bald wieder ins regelmäßige Hallentraining einsteigen zu können. Da der Handballsport von der Pandemie arg getroffen ist, besteht beim Verein die Angst, dass einige Spielerinnen und Spieler coronabedingt nicht mehr den Weg zurück zur HSG finden. Über das wöchentliche Training will die HSG Exten-Rinteln den Kontakt zu seinen Mitgliedern nicht verlieren.

HSG-Jugendwartin Stefanie Pawel (rechts) hatte die Idee für einen wöchentlichen Trainingsplan.
HSG-Jugendwartin Stefanie Pawel (rechts) hatte die Idee für einen wöchentlichen Trainingsplan.