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Die „Wilden Kerle“ animieren Svenja Berning zum Fußballspielen

Die „Wilden Kerle“ animieren Svenja Berning zum Fußballspielen

Foto: Svenja Berning (rechts) ist die Abwehrchefin bei der Frauen-Mannschaft des TSV Eintracht Exten.


Fußball. In der Hinrunde verfolgte Svenja Berning die Spiele der Frauenmannschaft des TSV Eintracht Exten noch von der Außenlinie. Doch in der Rückrunde ist die 28-Jährige wieder mittendrin statt nur dabei. Die Innenverteidigerin will mit starken Leistungen dazu beitragen, dass das Team von Trainer Florian Schuba den Aufstieg in die Landesliga schafft. Die Ausgangslage für die Eintracht-Frauen ist super. In der Bezirksliga Staffel 2 rangieren die Extenerinnen nach sechs Spieltagen an der Tabellenspitze. Nur der Meister steigt auf. Und der Vorsprung auf den ersten Verfolger HSC Hannover II beträgt drei Punkte.

„Svenis“ – so wird Berning von ihren Mitspielerinnen und Freundinnen genannt – hat eine super positive Ausstrahlung. „Sie ist meine Führungsspielerin in der Abwehr“, berichtet Schuba. Die Fachkraft für Multiprofessionelle Teams im gemeinsamen Lernen an Sekundarschulen I gibt im Training immer Vollgas. „Sie ist meine Misses Training“, verrät der Eintracht-Coach. Außerhalb des Spielfeldes gefällt Berning als sehr hilfsbereite Mitspielerin. „Sie hat einen Top-Charakter“, schwärmt Schuba. Rinteln-Sport stellt die sympathische Abwehrchefin des TSV Eintracht Exten mit elf persönlichen Fragen näher vor.

In der Hinrunde stand die 28-Jährige nicht zur Verfügung, feuerte ihre Mädels aber immer lautstark von der Außenlinie an.

Wie bist Du zu Deiner Sportart gekommen?

Als Kind habe ich mich in vielen verschiedenen Sportarten ausprobiert. Begonnen mit Ballett, über Tischtennis, reiten, schwimmen, bis schließlich Fußball an erster Stelle stand. Damals war ich ein großer Fan der Wilden Kerle. Nachdem meine Freundin und ich unsere Fahrräder „aufgepimpt“ und uns mit den Üfa-Richtlinien vertraut gemacht hatten, mussten wir nur noch lernen, Fußball zu spielen. Mit zwei Brüdern war das nicht so schwer, überall lagen Fußbälle. Wir bauten uns also Tore und spielten in jeder freien Minute. Das war uns aber nicht genug. Wir wollten es lernen und richtig trainieren. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Verein mit einer Mädchenmannschaft.

In welchem Alter hast Du mit deiner Sportart begonnen?

Da war ich ziemlich genau 12 Jahre und die Wilden Kerle Teil 2 lief gerade in den Kinos.  

In welchem Verein?

Durch frühere Freunde meiner Eltern haben wir beim TSV Krankenhagen eine Mädchenmannschaft gefunden und dort direkt angefangen.

Wann bist Du in die Damenmannschaft gewechselt?

Mit 16 Jahren durften wir anfangen, beides zu spielen also Mädchen und Damen. Das habe ich so lange gemacht, bis ich nur noch Damen spielen durfte.

Was sind Deine Stärken und Schwächen?

Es gibt einen Haufen Schwächen die man sicher, nicht haben müsste. Als Beispiel führe ich mal einige auf:  Ballannahme, Dribbling, Schnelligkeit, kritische Gespräche führen, Zuhören, Merkfähigkeit, immer „Ja“ sagen, schlecht verlieren können und noch einiges Anderes. Zum Glück werden diese Schwächen meistens wieder neutralisiert, durch meine freundliche, offene Art, meinen Humor, meiner zwischenmenschlichen Feinfühligkeit, ein hohes Maß an Geduld, Teamgeist, Fleiß, Willensstärke, Motivation, mein handwerkliches Geschick und meinem Mut erstmal „Ja“ zu sagen. Lösungen gibt es immer!

Wer sind Deine kongenialen Mitspielerinnen?

Mein aktuelles Team auf dem Platz.

Was war Dein sportlich größter Erfolg?

Mein großes deutsches Reitabzeichen!



Gibt es ein sportliches Erlebnis, das Dir immer in Erinnerung bleiben wird?

Nicht nur eins, aber das bedeutendste ist wohl, dass ich in der Hinrunde der Saison 20/21 die Trainingsbeteiligungstabelle anführte!

Engagierst Du Dich auch als Trainer und Funktionär?

Aktuell trainiere ich in einem Trainergespann die G-Jugend und die B- Mädchen der JSG Süd-Weser. Durch die Wahl in den Mannschaftsrat kümmere ich mich auch um Angelegenheiten innerhalb der Mannschaft. Und braucht der Platz ein bisschen Pflege und meinen halbgrünen Daumen bin ich auch dabei!

Was machst Du in deiner Freizeit?

In meiner Freizeit bin ich sehr gern draußen, auf unserem großen Grundstück kann ich meinen halbgrünen Daumen voll ausleben. Neben dem Fußball habe ich mit meinem Mann das Standardtanzen für uns entdeckt. Außerdem haben wir eine kleine Holz- und Metallwerkstatt. Es gibt also immer was zu tun!

Wie sieht Dein Dream-Team aus?

Für mein Dream-Team ist die Wissenschaft noch nicht weit genug. Aber die Frauen des TSV Eintracht Exten kommen schon sehr nah dran.

Bei den Eintracht-Frauen herrscht eine tolle Kameradschaft. Im Kreise ihres Teams fühlt sich Berning (hinten links) pudelwohl.