Ehrung mit Fragezeichen: Reinhold Koch statt 20 Jahre schon im 32. Jahr Sportabzeichen-Prüfer
Foto: KSB-Sportabzeichen-Stützpunktleiterin Carolin Hampel (l.) und VTR-Vorstandsmitglied Karin Lincke de Koekkoek ehren Reinhold Koch für sein langes Engagement als Sportabzeichen-Prüfer.
Gold, Silber, Bronze – Reinhold Koch hat in diesem Jahr nicht nur sein 38. Sportabzeichen erworben, sondern wurde jetzt für 32 Jahre Tätigkeit als Sportabzeichen-Prüfer in Rinteln vom Kreissportbund (KSB) Schaumburg geehrt.
Sportabzeichen-Stützpunktleiterin Carolin Hampel wurde vom KSB beauftragt, Pokal und Urkunde für das 20-jährige Engagement als Sportabzeichen-Prüfer an Reinhold Koch im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Kreis der Jogger-Gruppe der VT Rinteln zu überreichen. Koch stutzte, nahm aber Pokal und Urkunde wortlos entgegen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass Koch im Jahr 2014 vom KSB für 25-jährige Tätigkeit als Sportabzeichen-Prüfer ausgezeichnet wurde und heute schon im 32. Jahr das Sportabzeichen in Rinteln abnimmt.
Als Reinhold Koch berufsbedingt in den 80er-Jahren nach Rinteln kam, schloss er sich der VT Rinteln an, um Kontakt zu bekommen. Montags drehte er regelmäßig mit der VTR-Jogger-Gruppe auf dem Platz am Sportzentrum seine Runden. Gleichzeitig fand dort immer das Sportabzeichen-Training und die Abnahme statt. Der damalige Sportabzeichen-Prüfer Erich Requardt sprach Koch an, ob er nicht Lust hätte, ihn zu unterstützen. Nach wenigen Jahren als Helfer erwarb Koch 1989 die Lizenz zum Prüfer und trat in die Fußstapfen von Requardt. Heute ist Koch im 32. Jahr als Sportabzeichen-Prüfer in Rinteln tätig.
Sein erstes Sportabzeichen legte Reinhold Koch bei der Bundeswehr in Bronze ab. Nach einer Pause während des Studiums erfüllte er regelmäßig jedes Jahr die Bedingungen für das Sportabzeichen – zunächst für das Silberabzeichen und danach viele Male für Gold. In diesem Jahr hat Reinhold Koch zum 38. Mal das Sportabzeichen erlangt – natürlich in Gold.
Fragt man Koch, was sich in den letzten 32 Jahren seiner Tätigkeit als Sportabzeichen-Prüfer geändert hat, zählt er mehrere Aspekte auf. „Disziplinen sind dazugekommen, aber auch weggefallen, das Regelwerk wurde mehrfach geändert, die Leistungsansprüche reduziert, alles auf Online-Erfassung und Statistik umgestellt. In den Schulen werden immer weniger Sportabzeichen abgenommen. Dort scheitert es oft am Engagement der Lehrkräfte. Jedes Jahr war insgesamt ein Rückgang der Sportabzeichen-Absolventen zu verzeichnen. Waren es in den 90er-Jahren regelmäßig über 200, sind es heute noch knapp 100.“ Obwohl der Leistungsanspruch in den einzelnen Disziplinen teilweise stark zurückgegangen ist, gibt es noch immer einige Knack-Disziplinen. „Für den 3000- und 5000-Meter-Lauf sowie für das 20-Kilometer-Radfahren müssen die Leute wirklich regelmäßig trainieren, sonst können sie die geforderten Zeiten nicht erfüllen. Und viele scheitern auch am Schwimmen. Manche Leute haben da große Defizite oder haben es nicht gelernt“, weiß Koch.
Zusammen mit seiner Frau Claudia und Andreas Köhler wird Reinhold Koch jeden Montag von 18 bis 19.30 Uhr auch in Zukunft auf dem Platz am Schulzentrum stehen, um vom Mai bis Oktober das Sportabzeichen abzunehmen.
