Einsatz und Zusammenhalt waren die Trümpfe auf dem Weg zum Titelgewinn
Foto: Zum 3. Mal infolge Deutscher Meister: Das gelang vorher nur dem SFZ Königsdorf und dem LSV Burgdorf.
Segelfliegen. Der neue Deutsche Meister LSV Rinteln ließ es langsam austrudeln. Reinhard Schramme mit Co-Pilot Rolf Bödeker, Christoph Bäßler mit Co-Pilot Eckhard Anderten sowie Michael Sasse flogen in der 15. und letzten Wertungsrunde auf den 14. Platz, kassierten dafür noch einmal sieben Punkte und beenden die Bundesliga-Saison 2021 mit einem Vorsprung an der Spitze von 27 Punkten.
Rundensieger wurde die Fliegergruppe Wolf Hirth vor dem FSV Laichingen, LSV Schwarzwald und dem SFZ Königsdorf. Hinter dem LSV Rinteln (220 Punkte) holte sich der SFZ Königsdorf (193) die Deutsche Vize-Meisterschaft vor dem FSC Odenwald Walldürn (180), SFG Steinwald (161) und der SFG Donauwörth-Monheim (147).
Die Bundesliga-Saison 2021 begann coronabedingt erst am 15./16. Mai und wurde auf 15 (statt 19) Runden verkürzt. Die Titelverteidigung gestaltete sich zu Beginn schwierig. Mit Platz 2, 7 und 24 in den ersten drei Runden fand sich der LSV auf dem 6. Platz wieder. Mit dem Sieg in der 4. Runde startete Rinteln die Aufholjagd. Für den Rundensieg waren drei Teams extra nach Reinsdorf bei Berlin gefahren. Für Kapitän Reinhard Schramme einer der Höhepunkte der Saison: „Die Einsatzbereitschaft der Gruppe, die Gastfreundschaft der Reinsdorfer Flieger, das tolle Wetter und die schöne Landschaft weit im Osten des Landes, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis.“
Es folgten die Plätze 4, 6 und 4, der LSV übernahm nach der 7. Runde zum ersten Mal die Tabellenführung. Mit Platz 2 in Runde 8 baute Rinteln seine Spitzenposition aus. Doch es wurde noch einmal spannend. Der SFZ Königsdorf verkürzte den Rückstand nach der 9. Runde auf elf Punkte. Nachdem die 10. Runde wegen der Flutkatastrophe annulliert wurde, konterte der LSV Rinteln im Stil eines wahren Meisters. Reinhard Schramme und Co. flogen in Runde 11 und 12 auf Platz 3 und 2, Königsdorf patzte witterungsbedingt und landete auf Platz 15 und 16. Die Vorentscheidung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft war gefallen. Die optimalen Bedingungen auf den Hängen von Wiehen-, Wesergebirge und Ith machten den Unterschied. „Es ist ein bisschen wie Wellenreiten, wenn man in niedriger Höhe am Kamm des Hanges entlangfliegt“, beschreibt Michael Sasse diese Art des Segelfliegens.
Mit dem 2. Rundensieg in der Saison baute Rinteln seinen Vorsprung an der Spitze nach der 13. Runde auf satte 39 Punkte aus. In den letzten beiden Runden war für den LSV Rinteln nur noch Schaufliegen angesagt, denn zwei Punkte hätten schon zum Gewinn des Titels gereicht. Mit Platz 4 in der 14. Runde machten Reinhard Schramme mit Co-Pilot Rolf Bödeker, Stephan Beck und Michael Sasse ganz klassisch in der Thermik im Nordwesten Niedersachsens die dritte Deutsche Meisterschaft infolge perfekt.
Der Gewinn der dritten Deutschen Meisterschaft war ein Gemeinschaftswerk. Der LSV Rinteln meldete 19 für die Bundesliga-Saison 2021. In die Wertung kamen 86 Flüge. Dabei wurden in 250 Stunden 20.894 Kilometer zurückgelegt. „Jetzt lassen wir die Saison gemütlich ausklingen“, so der 2. Vorsitzende des LSV Rinteln Dieter Vogt. „Bis zum Saisonende Ende Oktober ist aber noch viel Zeit, da werden wir noch den einen oder anderen schönen Flug machen können, wenn das Wetter mitspielt. Der Einsatz und der Zusammenhalt der Mannschaft war großartig. Besonders freue ich mich, dass auch die Piloten immer hoch motiviert waren, deren Chance auf eine Platzierung in der Wertung nicht so hoch waren. Alle Teilnehmer waren mit Freude dabei und das Wichtigste bei all dem ist, dass alles unfallfrei und ohne Schäden über die Bühne gegangen ist.“ Ob der LSV auch im nächsten Jahr den Titel erneut verteidigen will, lässt er offen: „Jetzt ist die Luft erstmal ein bisschen raus, aber wer weiß, was nach dem Winter ist.“
In der Bundesliga-Saison 2022 bekommt der LSV Konkurrenz aus der Nachbarschaft. Der LSV Bückeburg-Weinberg ist in die 1. Bundesliga aufgestiegen.
