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Erster Rundensieg für den LSV Rinteln

Erster Rundensieg für den LSV Rinteln

Foto: Ausblick auf Schwerin aus einer Höhe von 1600 Meter. Hier traten Uli Gmelin und Stephan Beck den knapp 240 Kilometer langen Heimweg an.


Segelfliegen. Beste Wetterbedingungen haben in der 12. Runde der Segelflug-Bundesliga für alle 30 Mannschaften geherrscht und so wurde es ein spannendes Rennen um Platz eins und den Rundensieg. Bereits am Samstag um 8:30 Uhr versammelten sich die Piloten des LSV Rinteln, um ihre Fluggeräte für das anstehende Rennen vorzubereiten. Für Rintelner Verhältnisse früh – um kurz vor elf Uhr – erfolgte der erste Start.

Die Thermik war bereits gut entwickelt und die Wolkenuntergrenze schon auf 1400 Meter über Grund angestiegen. Mit dieser komfortablen Arbeitshöhe für die Streckenflieger machte sich die Mannschaft geschlossen und ohne Verzögerung auf den Weg Richtung Südwesten. Zunächst war das Ziel der Flugplatz Hamm-Lippewiesen, von dort sollte es mit Rückenwind soweit Richtung Nordosten gehen wie möglich. Bis nach Mecklenburg-Vorpommern hinein reichten dann auch die weitesten Flüge. Neben der guten Thermik freuten sich die Piloten auch über eine gute Fernsicht. „Das Meer sehen wir aus dem Segelflugzeug auch nicht alle Tage“, freute sich Rolf Bödeker beim Ausblick auf die Ostsee, als sein Pilot Reinhard Schramme am Schalsee wendete und den Heimweg antrat. Auch Uli Gmelin und sein Copilot Stephan Beck konnten diesen für Rintelner seltenen Ausblick genießen, als sie kurz vor Schwerin umdrehten. 330 Kilometer hatten die Beiden zu diesem Zeitpunkt in zweieinhalb Stunden zurückgelegt, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 132,48 km/h entsprach. Damit waren Gmelin/Beck sogar noch ein km/h schneller als das Duo Schramme/Bödeker. Aber auch die übrigen sieben Starter konnten sich über persönliche Bestleistungen freuen. Den weitesten Flug von Rinteln aus absolvierte an diesem Tag Wilhelm Wielage mit 713,7 Kilometern. 7 Stunden und 40 Minuten benötigte er für diese Strecke.



Platz zwei belegte der Deutsche Meister am Samstagabend in der Wertung, knapp 11 Punkte hinter dem größten Konkurrenten, dem LSV Burgdorf, hatte aber mit Bernd Goretzki noch ein Ass im Ärmel. Der in Locktow startende Goretzki hatte seinen Flug am Samstag auf die Langstrecke ausgelegt. 1037 Kilometer flog er ohne Zwischenlandung. Am Sonntag ging es für ihn um Geschwindigkeit, und mit 143,33 km/h über die Wertungszeit von zweieinhalb Stunden gelang es ihm, die fehlenden Punkte zu erfliegen und den LSV Rinteln in Führung zu bringen. Natürlich versuchten auch noch eine Handvoll Piloten von Rinteln aus, die für den Rundensieg nötigen Punkte zu erfliegen, waren dabei allerdings nicht erfolgreich, wie auch der LSV Burgdorf, der sich am Sonntag ebenfalls noch einmal in die Luft begab.

Mit 354,06 Geschwindigkeitspunkten entschied der amtierende Deutsche Meister die Runde für sich und sammelte 20 Punkte für die Gesamtwertung. Mit 351,83 Geschwindigkeitspunkten und damit 19 Zählern für das Gesamtklassement blieb der LSV Burgdorf als Zweiter in dieser Runde in Schlagdistanz. Dritter wurde das SFZ Königsdorf aus Bayern mit 341,22 Geschwindigkeitspunkten.

In der Gesamtwertung steht der LSV Rinteln mit 164 Punkten an der Spitze des Feldes, gefolgt vom LSV Burgdorf mit 160. Durch einen für das Spitzenduo günstigen Ausgang der Runde vergrößerte sich der Abstand zum Rest des Feldes auf 32 Punkte. Dieser wird angeführt von der SFG Steinwald auf Platz 3 mit 128 Zählern. Noch sieht es im Meisterschaftskampf nach einem Zweikampf zwischen dem LSV Rinteln und dem LSV Burgdorf aus. Es wäre jedoch verfrüht, die Verfolger in der Gesamtwertung schon abzuschreiben. Schließlich spielt neben der Qualität des Kaders auch das Wetter immer eine wichtige Rolle beim Segelfliegen.