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Frederik Meier – Der Auetaler, der noch nie den Kreispokal gewann

Frederik Meier – Der Auetaler, der noch nie den Kreispokal gewann

Foto: Frederik Meier will mit dem SC Auetal den Kreispokal gewinnen. Für den Keeper wäre es der erste Cup-Triumph.


Fußball. Vor gut zwei Wochen schnupperte Frederik Meier schon einmal die Luft eines Pokalfinales. Der Keeper des SC Auetal befand sich auf „Bildungsurlaub“ und feuerte in Berlin beim DFB-Pokal-Endspiel den SC Freiburg gegen RB Leipzig an. Leider vergebens: Sein Herzensklub in der Bundesliga aus dem Breisgau verlor das Finale gegen den „Brauseklub“ nach Elfmeterschießen. „Leider habe ich aus dem Elfmeterschießen nichts gelernt. Höchstens, wie man es nicht machen sollte“, schmunzelt der SCA-Schlussmann. „Denn kein Elfer wurde gehalten.“ Nun fiebert Meier dem Schaumburger Kreispokal-Endspiel am Samstag, 4. Juni, um 16 Uhr auf dem Sportplatz des SV Obernkirchen entgegen. Und dann versucht die Nummer 1 des SC Auetal alles, damit die Überschrift seine Gültigkeit verliert.

Im Viertelfinale ging es für Meier und den SCA beim SC Deckbergen-Schaumburg ins Elfmeterschießen.

Frederik, bei dieser Überschrift zuckst Du zusammen. Stimmt etwas nicht?

Vor dem diesjährigen Pokalfinale ist die Überschrift leider korrekt, aber wir werden Samstag als Mannschaft alles geben, dass diese Überschrift zukünftig nicht mehr richtig ist.


Wenn man es ganz genau nimmt, hast Du schon einmal den Kreispokal gewonnen. Die meisten Leser werden sich erinnern, die Saison 2019/20 wurde wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Auch beim Pokal war nach dem Achtelfinale Schluss. Aber der Fußballkreis musste einen Teilnehmer für den Bezirkspokal im Folgejahr benennen. So entschloss man sich, doch einen Pokalsieger zu küren und wählte das Losverfahren. Auf der Gartenterrasse des Spielausschussvorsitzenden Frank Fahlbusch fand das „Endspiel“ statt. Acht Vereine waren noch verblieben. Das Los fiel auf den SC Auetal. Gebracht hat das wenig: Der SCA bekam zwar den Titel. Aber der Virus wütete weiter und der Bezirkspokal, für den das Losverfahren eigentlich gedacht war, fand nicht statt.

Das ist richtig, wobei ich mir diesen „Sieg“ nicht in die Vita schreiben würde. Damals gab es auch seitens des Kreises Überlegungen einen „Finaltag“ durchzuführen, an dem die verbliebenen Mannschaften sich im Pokalmodus im Elfmeterschießen gegenüberstehen sollten. Das Verfahren hätte ich eindeutig besser gefunden, da dann im Ansatz eine sportliche Entscheidung stattgefunden hätte.


Die Situation war 2018 eine andere. Da wurde tatsächlich das Finale ausgespielt. Es standen sich der SC Auetal und SV Engern gegenüber. Der SC Auetal triumphierte. Und Du spieltest in welchem Trikot?

Im Trikot des SV Engern.



Wie bist Du eigentlich zurück zum SC Auetal gekommen? War es beim SV Engern nicht mehr schön?

Ich glaube jeder der Mal das Trikot des SV Engern getragen hat, kann bestätigen, dass es richtig geil ist dort zu spielen. Die Zuschauer feuern ein während des Spiels bedingungslos an und bauen einen nach Niederlagen auch schnell wieder auf. Der Grund, dass ich zurückgewechselt bin, lag hauptsächlich daran, dass ich wieder mit Marc Steinsiek und Florian Meyer zusammenspielen wollte. In meiner Engern-Zeit habe ich permanent versucht, die beiden von einem Wechsel zum SVE zu überzeugen – erfolglos.  Aber da man ja so schön sagt „Der Klügere gibt nach“ habe ich dann nach drei schönen Jahren in Engern eingelenkt und bin zu meinem Heimatverein zurückgekehrt.


Vier Spiele braucht man, um in das Finale einzuziehen. Waren es schwierige Aufgaben für den SC Auetal? Lass uns die Spiele noch mal rückwirkend betrachten.

SG Liekwegen/Sülbeck/Südhorsten:  Wir haben souverän begonnen und bereits mit 3:0 geführt. Nach dem 3:1 in der 70. Minute hat die SG dann nochmal Morgenluft geschnuppert und den Anschlusstreffer fünf Minuten vor Schluss erzielt. Dann wurde es nochmal richtig spannend, aber wir haben über die ganze Spielzeit gesehen, die knappe Führung verdient über die Zeit gerettet.

TuS Jahn Lindhorst:  In Lindhorst sind wir in der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung gegangen. Im weiteren Spielverlauf hat Lindhorst zwei Abseitstore erzielt, wovon die eine Situation aus neutraler Sicht zumindest strittig war. Der Lindhorster Torwart hat überragend gehalten, sodass wir bis zur Nachspielzeit auf das 2:0 warten mussten.

SC Deckbergen-Schaumburg:  Gegen den SC war es – aufgrund des kleinen Platzes – das erwartet schwere Spiel. Wir haben es trotz einer 2:0-Führung nochmal spannend gemacht. Nach dem Deckberger Ausgleich war es ein offenes Spiel, welches in beide Richtungen hätte kippen können. Im Elfmeterschießen hatten alle unsere sechs Schützen dann keine Nerven gezeigt, sodass wir als Sieger vom Platz gingen.

SV Victoria Lauenau:  Lauenau war definitiv das merkwürdigste Spiel. Wir hatten gefühlt 30:2 Torschüsse und lagen trotzdem zur Halbzeit mit 0:2 hinten. Aber wir haben uns nicht von dem Halbzeitergebnis entmutigen lassen und das Spiel noch gedreht. Die Kabinenparty nach dem Spiel hat Lust auf mehr gemacht.


Über den SC Auetal will ich nichts fragen. Da würdest Du bestimmt nur Gutes sagen. Doch wie schätzt Du den FC Hevesen als Gegner ein? Was sind dessen Stärken?

Beim FC Hevesen sticht natürlich die Offensive hervor. Mit Dennis Kleiber und Alexander Wellschmidt haben sie zwei absolute Granaten vorne drin. Hinzu kommt, soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann, der starke Zusammenhalt im gesamten Verein. Deswegen wird den Jungs auch das Bierchen nach dem verlorenen Pokalfinale schmecken.

Wieso gewinnt der SC Auetal den Kreispokal?

Wir sind alles Auetaler Jungs.  Wir haben einen super ausgeglichenen Kader und können nahezu jeden Spieler ohne Qualitätsverlust ersetzen. Wir haben – bis auf eine kurze Phase vor der Winterpause – eine brutal starke und konstante Saison gespielt und wollen die jetzt am Pfingstsamstag krönen.

Und Meier hielt einen Elfer.