Führungswechsel beim SC Deckbergen-Schaumburg
Foto: Alexander Sieker (rechts) löst Dirk Bredemeier an der Vereinsspitze des SC Deckbergen-Schaumburg ab.
Vereinsnews. „Ich habe Spaß am Gestalten und Entwickeln, deshalb habe ich meine Ämter auch nie als Belastung empfunden. Im Gegenteil: Sie waren ein Gewinn für mein Leben“, erklärt Dirk Bredemeier, der scheidende 1. Vorsitzende des SC Deckbergen-Schaumburg. Nach 21 Jahren an der Vereinsspitze und viele Jahre zuvor als Fußball-Spartenleiter hat der 55-Jährige auf der Mitgliederversammlung des SC am vergangenen Samstag (wir berichteten) sein Amt als Vereinschef niedergelegt. Als Nachfolger bestimmten die Mitglieder auf der Versammlung den 28-jährigen Alexander Sieker.
Vor gut vier Monaten reifte bei Bredemeier der Entschluss, seinen Posten als 1. Vorsitzenden abzugeben. „Ich war ja nicht nur Vereinschef, sondern bin noch Herrentrainer und unterstütze auch den Mädchen- und Frauenfußball im Verein“, zählt der 55-Jährige seine vielen Aufgabenbereiche auf. Das wird nun weniger, denn Alexander und Wilhelm Sieker nehmen ihm zwei Posten ab. Wilhelm wird ab der nächsten Saison neuer Herrentrainer und Sohn Alexander ist nun bereits der neue Mann an der Spitze des SC Deckbergen-Schaumburg. Bredemeier bleibt dem Verein aber erhalten: als Sportlicher Koordinator und Frauentrainer. „Fußball ist mein Steckenpferd, meine Leidenschaft. Als der aktuelle Frauencoach Michael Meyer signalisierte im Sommer aufzuhören und die Spielerinnen für mich als Trainer stimmten, habe ich mich in den Dienst des Vereins gestellt und mich dazu entschlossen, die Aufgabe ab Sommer zu übernehmen“, berichtet Bredemeier.
Seine Ära als 1. Vorsitzender begann im Jahr 1998. Nach der Fusion der beiden Vereine TuS Deckbergen und SV Schaumburg zum SC Deckbergen-Schaumburg im Jahr 1996 legte der zerstrittene Vorstand Ende 1997 seine Posten nieder. „Wir haben ein neues Vorstandsteam gebildet, nur wenige alte Hasen blieben als Unterstützer übrig“, erinnert sich Bredemeier an die Anfänge zurück. Als Spieler und 1. Vorsitzender holte Bredemeier mit dem SC im Jahr 1999 den Kreispokalsieg und das Vereinsheim wurde feierlich eingeweiht. „Es gab viele schöne Momente, wir feierten tolle Erfolge, aber man musste auch Kritik einstecken“, weiß Bredemeier. Nun sei die Zeit für andere Gedanken und Veränderungen reif. Die nächste Generation übernehme Verantwortung. „Mit Alexander Sieker, Schatzmeisterin Jasmin Linke, Pressewartin Vanessa Roos und Frauen-Spartenleiterin Julia Remmers werden viele Posten in jüngere Hände gelegt. Das freut mich“, erklärt der scheidende Vereinschef. Die Neuen werden weiterhin von Iris Heisterhagen (2. Vorsitzende) und Thomas Bredemeier (3. Vorsitzende) tatkräftig unterstützt. „Und bei Fragen stehe ich natürlich stets zur Verfügung“, so Bredemeier.
Dass ein 1. Vorsitzender 21 Jahre sein Amt ausübt, ist nicht alltäglich, aber dass der Nachfolger ein 28-Jähriger ist ebenfalls nicht. Seit fünf Jahren arbeitet Alexander Sieker als Schriftführer im Vorstand mit. Er kümmerte sich zudem um die Sportwerbewochen, installierte den Sasse-Lack-Pokal im Sommer als Vorbereitungsturnier und im Winter als Hallenevent. „Ich fühle mich in der Gemeinschaft beim SC pudelwohl, wollte nie in die große weite Welt, mein Zuhause ist Deckbergen“, sagt der bodenständige Sieker. Dass der 28-Jährige neuer 1. Vorsitzender wird, kam für ihn überraschend. „Auf dem Sofa im Hause Bredemeier hat mich Dirk überzeugt, dass der Zeitpunkt für einen Führungswechsel gekommen ist. Und dass ich der Auserwählte bin, freut mich natürlich riesig“, verrät der neue Vereinschef, der von Sabine Ehrlich als Schriftführerin abgelöst wird.
Der SC ist ein lebendiger Verein. Ob Hallenturniere für die Herren, Frauen oder Jugend, ob das traditionelle 1. Mai-Turnier für den Nachwuchs oder der Futsi-Cup in der Halle, ob der Sasse-Lack-Pokal der Fußballer oder der Schaumburg-Pokal für die Tischtennisspieler, beim SC ist viel los. „Ich werde meine Hände aber nicht in den Schoß legen, sondern das Augenmerk noch mehr auf die Jugend legen“, verspricht Sieker. In der Grundschule werden Fußball-AGs angeboten und auch im Tischtennis sollen Spielenachmittage dazu beitragen, die Kinder an den SC zu binden. „Mit diesen Angeboten wollen wir den Nachwuchs und damit die Zukunft des Vereins schon früh in den SC holen“, hofft Sieker auf weiteren Zuwachs bei der Jugend. Nur bei einer Sache wird er sich total heraushalten – aus dem Herrenbereich der Fußballer. „Ich bin froh, dass Dirk schon den Trainervertrag mit meinem Vater ausgehandelt hat. Da wird Spartenleiter Daniel Riesner der erste Ansprechpartner bleiben“, erklärt Sieker mit einem Lächeln im Gesicht.