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Für den LSV Rinteln bleibt die erwartete Thermik aus

Für den LSV Rinteln bleibt die erwartete Thermik aus

Foto: Nach knapp sieben Stunden Flugzeit und insgesamt 680 Kilometern landet Reinhard Schramme sicher auf dem Flugplatz in Rinteln. Foto: Erik Janssen


Segelfliegen. Am vergangenen Wochenende wurde in der Segelflug-Bundesliga die 11. von 19 Runden ausgeflogen. Motiviert durch eine gute Wetterprognose fanden sich am Samstag zahlreiche Piloten schon früh auf dem Flugplatz ein, um die in der 10. Runde errungene Tabellenführung zu verteidigen.

Für Rintelner Verhältnisse setzte die Thermik auch früh ein, so dass bereits um kurz vor zwölf der letzte Ligapilot in der Luft war. Geplant war zunächst ein Flug Richtung Süden bis zur Wasserkuppe in der Rhön und wieder zurück, aber nach dem Start bot sich ein völlig anderes Bild, so dass die meisten, angeführt von Reinhard Schramme ihren Flugweg änderten und Richtung Südwest aufbrachen. Zu Beginn des Rennens lief es auch noch recht gut, aber im Laufe des Tages machte sich einfließende Warmluft immer mehr bemerkbar. Immer wieder war unter Wolken, die im Normalfall die Aufwinde markieren, keine Thermik auffindbar oder die Aufwinde waren nur sehr schwach. Dadurch verloren die Akteure oft viel Zeit. Erst am späten Nachmittag besserte sich die Situation wieder, aber da war es für einen Neustart des Rennens schon zu spät.



Am Sonntag gab es für die in Rinteln startenden Piloten keine Chance mehr, am Ergebnis noch etwas zu verbessern. Dichte hohe Bewölkung machte hier alle Hoffnung zunichte. Lediglich der in Brandenburg gestartete Bernd Goretzki konnte das Ergebnis für die elfte Runde noch verbessern. Mit 133,5 km/h war er der Schnellste an diesem Wochenende. Reinhard Schramme war mit 115,3 km/h im Mittel schon deutlich langsamer, Stephan Beck mit 111,44 km/h knapp dahinter. Beck war der einzige Rintelner Pilot, der den ursprünglichen Plan die Route nach Süden zu legen umgesetzt hatte. Ulrich Kaiser und Carsten Seehof waren in engem Teamflug unterwegs. Das erleichtert im Normal auch das Auffinden der besten Thermik, aber auch sie scheiterten an den Wetterbedingungen. Die erreichten knapp 94 km/h waren bei weitem nicht das, was Beide sich vorgestellt hatten. Nachwuchspilot Armin Lukas erflog im Doppelsitzer mit Michael Sasse als Copiloten und „Coach“ eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 92 km/h. Eine sehr gute Leistung auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass er auf dem DuoDiscus des LSV Rinteln noch nicht sehr viel Flugerfahrung hat.

Mit 313,05 Geschwindigkeitspunkten landete der LSV Rinteln in der elften Runde auf dem 12. Platz und bekam dafür 9 Punkte für die Gesamtwertung. Der direkte Verfolger in der Gesamtwertung aus Burgdorf hatte seine Sache etwas besser gemacht und flog auf Platz 9 und erhielt 12 Punkte. Der Rundensieg sowie die Plätze gehen nach Bayern, wo am Sonntag sehr gute Bedingungen insbesondere über dem Bayrischen Wald und dem Thüringer Wald herrschten. Der AC Bamberg kann mit 350,74 Geschwindigkeitspunkten den Rundensieg feiern, der AC Lichtenfels muss sich mit 350,48 ganz knapp geschlagen geben. Auch dem FLC Schwandorf mit 350,26 Geschwindigkeitspunkten fehlte nur ein halber Geschwindigkeitspunkt zum Sieg.

Der LSV Rinteln kann die Tabellenführung mit jetzt 144 Punkten zwar verteidigen, der LSV Burgdorf verkürzt aber den Abstand auf 3 Punkte und liegt mit 141 Zählern auf Rang zwei. Dritter ist jetzt wieder die SFG Steinwald mit 120 Zählern. Eine Prognose für die verbleibenden acht Runden wagt in Rinteln keiner. Für den Verein von der Weser ist jetzt jede Runde eine Finalrunde. Ein Ausrutscher könnte schon das Aus im Titelrennen bedeuten.