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Gardetanz ist Hochleistungssport

Gardetanz ist Hochleistungssport

Foto: Die Fürstengarde des Rintelner Carnevalsverein fiebert den Auftritten auf der Prunksitzung am 18. Februar entgegen.


Tanzen. Beweglichkeit und eine gute Kondition sind erforderlich beim Gardetanz. Die Fürstengarde des Rintelner Carnevalsverein (RCV) steckt mitten in der heißen Phase der Vorbereitungen. Spätestens in zwei Wochen, beim Auftritt auf der Prunksitzung des RCV am 18. Februar in der Todenmanner Mehrzweckhalle, muss die Choreografie sitzen. Rinteln-Sport blickt hinter die Kulissen und ist bei einem Übungsabend dabei. Der Schweiß fließt bei den Tänzerinnen in Strömen nachdem zwei Show-Acts durchgetanzt wurden. Und eines wird klar: Der Gardetanz ist Hochleistungssport.


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Doch bevor die Tanzschritte, Hebefiguren, Räder und Spagate noch einmal durchgetanzt werden, ist intensives Warmmachen und Dehnen angesagt. Trainerin Steffi Nolting wird von Natalie Heine tatkräftig unterstützt. Die Fürstengarde des RCV umfasst zehn Mädchen und Frauen im Alter von 14 bis 49 Jahren. Des Weiteren gibt es die kleine Mini-Fürstengarde für Mädchen zwischen 5 und 14 Jahre. Diese wird von Heine und Christine Metzner betreut. 15 Kinder sind mit großer Begeisterung dabei und freuen sich auf ihren Auftritt bei der Kinderparty des RCV am 12. Februar.



„Wir trainieren immer, das ganze Jahr durch, auch in den Ferien“, verrät Steffi Nolting. Eine mehrwöchige Pause kann man sich beim Gardetanz nicht erlauben. „Dann müssten wir bei Null anfangen“, weiß Co-Trainerin Natalie Heine, die in diesem Jahr auch als Tanzmariechen auftritt. Bei schönem Wetter werden die Übungsstunden kurzerhand nach draußen verlegt. Die Tänzerinnen müssen fit sein. Der Gardetanz dauert zwischen drei und vier Minuten, der Showtanz sogar an die sieben Minuten. Das Tanzmariechen muss beim Solo-Tanz circa zweieinhalb Minuten Vollgas geben. „Das funktioniert alles nicht ohne regelmäßiges Training“, erklärt Nolting. Zweimal die Woche trainiert die Fürstengarde. In den Karnevalshochburgen wird dagegen vier-, bis fünfmal die Woche trainiert.

Die Fürstengarde des RCV hat schwere Monate und Wochen hinter sich. Das Trainerinnen-Duo musste viel improvisieren. Zunächst sorgte die Corona-Pandemie für eine Perspektivlosigkeit bei den Mädchen und Frauen. „Wir haben trainiert, so gut es ging und wie es die Corona-Verordnungen erlaubt haben. Aber die Auftritte sind das Salz in der Suppe und diese waren allesamt ausgefallen. Das schlug sehr auf das Gemüt“, beschreibt Nolting die Gefühlswelt der Gardetänzerinnen. In dieser Zeit haben auch zwei Mädchen aufgehört. Doch seitdem klar ist, dass 2023 wieder Karneval gefeiert werden kann, sind alle Tänzerinnen mit großem Eifer bei der Sache.

Doch nun musste die Fürstengarde das nächste Problem so gut es geht umschiffen. In der heißen Phase der Vorbereitung ist die Trainingshalle am Kerschensteinerweg weggebrochen. Die Sporthalle wurde zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Die Fürstengarde bekam als Ausweichhalle die Turnhalle der Grundschule Nord zugewiesen, doch dort ist seit Wochen die Heizungsanlage kaputt und steht daher als Trainingsstätte auch nicht mehr zur Verfügung. „Wir trainieren einmal in der Woche in der Sporthalle in Möllenbeck und das andere Mal müssen wir improvisieren. Allerdings fehlt uns der Schwingboden für unsere spektakulären Sprung- und Hebefiguren“, zählt Nolting das nächste Problem auf.

Nichtsdestotrotz freuen sich alle Tänzerinnen auf die Auftritte. Im Rahmen der Kinderparty des RCV am 12. Februar hat die Fürstengarde eine Darbietung. Der Höhepunkt sind die Tänze bei der Prunksitzung des RCV am 18. Februar. Und dann geht es noch am 19. Februar zur Tanzgala des MTV Bad Oeynhausen. „Dort präsentieren wir noch einmal unsere Tänze“, sagt Nolting und fiebert wie alle Mädchen und Frauen der Fürstengarde dem Highlight der Session entgegen.

Mit Hebefiguren heizen die Mädchen und Frauen dem Publikum ein.

Wenn nun das Interesse am Gardetanz geweckt ist, der kann sich mit Trainerin Steffi Nolting in Verbindung setzen. „Wir haben sehr viel Spaß zusammen und würden uns über Neueinsteigerinnen extrem freuen“, erklärt Nolting. So ist Anastasia Heinz erst seit Oktober letzten Jahres dabei und freut sich schon sehr, das erste Mal mit der Tanzgarde vor Publikum auftreten zu können. Trainerin Steffi Nolting ist unter der Rufnummer (01 70) 2 15 07 73 zu erreichen. Sie beantwortet gerne Fragen und gibt weitere Auskünfte.

Die Kinderparty steigt am Sonntag, 12. Februar, ab 15 Uhr in der Todenmanner Mehrzweckhalle. Mit Kinder-Entertainer Heiner Rusche wird Mitmachen und Mitsingen groß geschrieben. Karten gibt es an der Tageskasse. Für Kinder ist der Eintritt frei, Erwachsene zahlen sieben Euro.

Die Prunksitzung des RCV mit Bühnenprogramm steigt am Samstag, 18. Februar, ab 19:30 Uhr in der Todenmanner Mehrzweckhalle. Dann werden die Klosterelfen, lustige Büttenreden, das Männerballett des RCV, ein Howard-Carpendale-Double sowie die fetzigen Tanzeinlagen der Fürstengarde für ausgelassene Stimmung und gute Laune sorgen. Für Tanzmusik in den Pausen und nach dem Bühnenprogramm ist gesorgt. Da die Besucherzahl begrenzt ist, sollte man sich frühzeitig die Eintrittskarten sichern.

Schaut euch die Bildergalerie und das kurze Video an und gewinnt einen kleinen Eindruck von der Faszination Gardetanz der Fürstengarde des Rintelner Carnevalsverein.

Steffi Nolting (links) und Natalie Heine (Mitte) trainieren die Fürstengarde.