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HSG Exten-Rinteln triumphiert nach einem dramatischen Spiel in letzter Sekunde mit 27:26

HSG Exten-Rinteln triumphiert nach einem dramatischen Spiel in letzter Sekunde mit 27:26

Kirstin Voß (Mitte) behielt die Nerven und verwandelte einen Siebenmeter nach dem Schlusspfiff.

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Handball. Dramatik pur bis nach der Schlusssirene: Kirstin Voß verwandelte nach dem Schlusspfiff einen Siebenmeter zum 27:26 (12:15)-Erfolg für die HSG Exten-Rinteln gegen den Tabellendritten HSG Hannover-West II und belohnte damit eine furiose Aufholjagd der Heimmannschaft.

Die Partie gegen das favorisierte Team aus der Landeshauptstadt begann bis zum 3:3 in der 5. Minute ausgeglichen. Danach gab es ein Bruch im Spiel der Gastgeberinnen. Die Abwehr zeigte große Lücken und packte nicht aggressiv genug zu. Die Angriffe wurden zu schnell abgeschlossen. Technische Fehler, ungenaues Zuspiel und unplatzierte Würfe ließen die Gäste enteilen. In der 18. Minute lag Exten-Rinteln fast hoffnungslos mit 3:11 hinten.


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Doch der Treffer von Stephanie Esche zum 4:11 in der 19. Minute leitete eine beispiellose Aufholjagd ein. Plötzlich lief es bei der HSG. Die eingewechselte Neslian Boga sorgte mit ihren Toren für neues Selbstvertrauen. HSG-Keeperin Milena Munke gab der Abwehr mit ihren Paraden neue Sicherheit. Exten-Rinteln holte Tor um Tor auf. Zur Pause lag die Mannschaft von HSG-Trainer Torsten Mischke nur noch mit 12:15 hinten.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit machte die HSG weiter Druck, glich in der 39. Minute durch Stephanie Esche zum 16:16 aus und ging eine Minute später durch Kirstin Voß mit dem Treffer zum 17:16 zum ersten Mal in Führung. Auch Annika Albrecht hatte ihre Treffsicherheit wiedergewonnen und markierte in der 44. Minute das 20:18.

Aber Hannover-West kam noch einmal zurück und glich zum 21:21 in der 51. Minute aus. Über ein 22:22 (52.), 23:23 (54.) und 24:24 (55.) setzte sich Exten-Rinteln bis zur 57. Minute auf 26:24 ab. In der spannenden Schlussphase verkürzte Hannover-West zunächst auf 25:26. In Unterzahl, Annika Albrecht musste für zwei Minuten auf die Bank, kassierte das Mischke-Team 26 Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgleich zum 26:26.

Jetzt überschlugen sich die Ereignisse: Sara Brzezinska schnappte sich die Kugel, tankte sich durch die Gäste-Abwehr und wurde zwei Sekunden vor dem Abpfiff gefoult – Siebenmeter! Kirstin Voß nahm ihr Herz in beide Hände, trat zum Siebenmeter an und traf mit etwas Glück zum 27:26-Sieg für die HSG Exten-Rinteln.

Kirstin Voß (Mitte) behielt die Nerven und verwandelte einen Siebenmeter nach dem Schlusspfiff.

HSG-Trainer Torsten Mischke musste nach dem Siegtreffer erst einmal kräftig durchatmen. „Ich bin mächtig stolz auf meine Mannschaft. Gegen das angriffsstärkste Team in der Liga noch einmal so zurückzukommen, das gebührt riesigen Respekt. Eine tolle Leistung!“ Auch Kirstin Voß lobte das gute Zusammenspiel: „Das war eine grandiose Teamleistung. Neslian Boga war nach ihrem Kreuzbandriss am Dienstag das erste Mal beim Training und zeigte nach ihrer Einwechslung eine super Leistung. Auch Sara Brzezinska hatte immer ein Auge für ihre Mitspielerinnen.“

HSG: Annika Albrecht 11/4, Kirstin Voß 6/1, Stephanie Esche 4, Neslian Boga 3, Sara Brzezinska 2, Laura Bulmahn 1.

Nach ihrer Einwechslung brachte Neslian Boga (links) frischen Wind in das Angriffsspiel der HSG.
Nach ihrer Einwechslung brachte Neslian Boga (links) frischen Wind in das Angriffsspiel der HSG.