HSG Exten-Rinteln verpasst gegen die HSG Schaumburg Nord eine Überraschung
Foto: Die Nord-Deckung mit Friedrich Kastening kann den Extener Thomas Focke nicht am Wurf hindern.
Handball. Und es ist wieder richtig eng gewesen: Nur zwei Wochen nach der 24:26-Niederlage beim verlustpunktfreien Spitzenreiter HSG Schaumburg Nord stand das Rückspiel für die Alten Herren der HSG Exten-Rinteln in der Regionsklasse auf dem Spielplan. Das Team des Trainerduos Felix Kortemeier und Dirk Hoffmeister zeigte eine tolle Moral, gab niemals auf und brachte den mit ehemaligen Oberliga-Spielern gespickten Tabellenführer mächtig ins Schwitzen. Nach spannenden 60 Minuten war der Favorit erneut zwei Tore besser und entführte die Punkte mit einem 29:27 (17:14)-Erfolg aus der Rintelner Kreissporthalle.
Bildergalerie: Galerie – HSG Exten-Rinteln verpasst gegen die HSG Schaumburg Nord eine Überraschung
Video: Video – HSG Exten-Rinteln verpasst gegen die HSG Schaumburg Nord eine Überraschung
Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die Nord-Truppe war ab der ersten Sekunde hellwach, nahm die HSG Exten-Rinteln ernst. So konnte sich kein Team absetzen. Matthias Bünte erzielte für die Hausherren bereits nach 36 Sekunden das erste Tor. Über 2:2 (4.) markierte Felix Kortemeier die 5:3-Führung (8.). Bis zum 12:12 (20.) verlief die Partie ausgeglichen. Doch dann hagelte es Zeitstrafen für die Extener. Schiedsrichter Steffen Nothrof verteilte vier Zwei-Minuten-Strafen an die Hausherren, die HSG Nord bekam nur eine Hinausstellung. So standen die Gastgeber zeitweise nur mit vier Feldspielern auf der Platte. Das nutzte der Tabellenführer eiskalt aus und warf zur Pause eine 17:14-Führung heraus. Holger Bartels führte Regie, Felix Lattwesen und Christoph Kleine trafen. Zudem zeigte Thorsten Willuhn im Nord-Kasten starke Paraden.
Die HSG Exten-Rinteln steckte nach dem Seitenwechsel nie auf und blieb dran. Die Manndeckung gegen Felix Lattwesen fruchtete. HSG-Keeper Benjamin Timm vernagelte den Kasten und so verkürzte Tim Bunte zum 18:20 (40.). Nun schlichen sich wieder einige Fehler in das Offensivspiel der Extener. „In dieser Phase waren wir im Angriff zu überhastet“, monierte Dirk Hoffmeister. Das bestraften die abgezockten Gäste und zogen auf 19:25 (46.) davon. Der Gastgeber gab aber nicht auf. Mit einem Dreierpack von Tim Bunte und einem Treffer von Thomas Focke kam die HSG Exten-Rinteln auf 23:25 (48.) heran. Die Hausherren rochen an der Sensation und glaubten auch daran. Dann wurde es Tim Bunte zu bunt. Der Torjäger der HSG Exten-Rinteln geigte dem Unparteiischen seine Meinung. Es folgte seine dritte Zeitstrafe, die Rote Karte und da Bunte sich immer noch nicht beruhigen konnte, sogar noch die Blaue Karte (53.).
Trotzdem blieb die HSG Exten-Rinteln dran. Oliver Röhmeier bot im HSG-Tor Riesenreflexe, Matthias Bünte und Alexander Ermakov glichen zum 26:26 (56.) aus. Das Match drohte zu kippen. Allerdings haderte die HSG weiter mit dem Schiedsrichter. Die Nord-Deckung hing bei den Torwürfen von Focke und Bünte an den HSG-Spielern dran. Schiedsrichter Steffen Nothrof pfiff zwar Siebenmeter, doch die fällige Zeitstrafe blieb aus. Für ähnliche Vergehen mussten die Extener Spieler in Hälfte eins auf der Büßerbank Platz nehmen. Als dann Alexander Ermakov den Siebenmeter an die Latte ballerte und Christoph Kleine im Gegenzug zum 26:28 (59.) einnetzte, war die Partie zu Gunsten des Spitzenreiters gelaufen.
Die HSG Schaumburg Nord gewann nach einem Kraftakt mit 29:27 beim Tabellenvierten und verteidigte damit seine weiße Weste in der Regionsklasse. „Man darf sich keine Schwächephase gegen die abgezockte Nord-Truppe erlauben. Die Jungs haben nie aufgesteckt, leider gab es vom Schiedsrichter ein paar unglückliche Entscheidungen gegen uns“, meinte Trainer Dirk Hoffmeister nach Spielende.
HSG Exten-Rinteln: Benjamin Timm, Oliver Röhmeier, Matthias Bünte (3), Thomas Focke (3), Markus Grohn, Alexander Ermakov (6), Nils Klaue (4), Felix Kortemeier (2), Benjamin Schumann (1), Tim Bunte (8), Sebastian Kryger; Trainer Dirk Hoffmeister.
HSG Schaumburg Nord: Thorsten Willuhn, Benjamin Lübke, Andreas Rose (1), Holger Bartels (4), Christian Reese, Martin Hinze (1), Henrik Meier (3), Felix Lattwesen (12), Christoph Kleine (8); Trainer: Bodo Lattwesen, Heiko Frenzel.
