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HSG Exten-Rinteln wird auf links gekrempelt

HSG Exten-Rinteln wird auf links gekrempelt

Foto: Nachwuchstalent Ronan Uhlig ist ein fester Bestandteil der neuen HSG-Mannschaft.

Handball. Die treuen Fans der HSG Exten-Rinteln werden sich in der neuen Handball-Saison an viele neue Gesichter gewöhnen müssen. Das Team ist auf links gekrempelt, von der erfolgreichen Landesliga-Aufstiegsmannschaft wird nicht viel übrigbleiben. Auf der Trainerbank löst der ehemalige Handballprofi Markus Hochhaus nach zehn Jahren Erfolgstrainer Saulius Tonkunas ab. Die litauischen Spieler um Tomas Tonkunas, Mindaugas Meskauskas, Lukas Jurys, Aivaras Lysenko und Arnas Tekutis werden aller Wahrscheinlichkeit nach bei neuen Vereinen anheuern. Auch hinter dem Verbleib von Torwart Jonas Tödheide steht ein großes Fragezeichen. „Nach Absprache mit Vereinschef Hanns Bäkmann werden wir uns dem Abenteuer Landesliga stellen. Die Spieler können nur gewinnen“, geht der neue Coach die Aufgabe mit viel Herzblut an.

HSG-Ikone Alexander Ermakov (links) soll das neue Team führen.
HSG-Ikone Alexander Ermakov (links) soll das neue Team führen.

Der Kader der ersten Herrenmannschaft der HSG Exten-Rinteln besteht sechs Wochen vor dem Trainingsstart aus der HSG-Ikone Alexander Ermakov, Nachwuchstalent Ronan Uhlig, Benjamin Schumann, Routinier Manuel Stundner, Sebastian Kryger und Felix Oeschger. Zudem wird Keeper Marcel Leye nach seiner Kreuzbandverletzung wieder zum Kader stoßen. Das Aufgebot wird mit den talentierten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs aufgefüllt. „Bei den A-Junioren ist viel Potenzial vorhanden“, weiß der ehemalige Bundesliga-Spieler. Hochhaus soll den Umbruch und Neuanfang bei der HSG einläuten. Der Handballfachmann bekommt die komplette Rückendeckung des Vereins. „Markus ist unser Mann für die nächsten Jahre. Er kann Spieler besser machen. Die Platzierung ist egal, er soll die Mannschaft entwickeln und die handballerischen Fähigkeiten aus jedem Einzelnen herauskitzeln“, gibt der HSG-Vorsitzende Hanns Bäkmann seinem Coach einen Freifahrtsschein beim Neuaufbau.

Das Training der Herren und A-Junioren wird gemeinschaftlich durchgeführt. Trainingsstart ist der 2. Juni. „Die Spieler dürfen sich auf eine knackige Vorbereitung freuen. Viel Neues wird auf die Jungs einprasseln. Es gibt neue Spielzüge und Abläufe, ein neues Angriffs- und Abwehrsystem, das muss alles in die Köpfe der Spieler zementiert werden“, hat Hochhaus richtig Bock auf seine neue Aufgabe. Die Last des Torewerfens soll auf viele Schultern verteilt werden. „Mir fehlen die Ballermänner aus dem Rückraum. Da müssen wir klug und schnell spielen, die Außen und den Kreis mit einbeziehen“, weiß Hochhaus. Der Ex-Profi geht davon aus, dass sich am Kader der HSG nicht mehr viel verändern wird. „Wir halten zwar die Augen und Ohren nach externen Neuzugängen auf, aber ich glaube, da wird nicht mehr viel passieren“, meint Hochhaus. Die Spieler werden in der Landesliga viele Erfahrungswerte sammeln. „Geht die Sache schief und wir steigen ab, dann landen wir weich, denn die Regionsoberliga ist auch eine interessante Spielklasse“, verrät Hochhaus. Der Handballexperte ist nicht blauäugig und weiß, dass die Landesliga für seine Truppe ein Himmelfahrtskommando werden kann. Aber der Coach bastelt mit viel Engagement am Wunder von der Weser. „Wir haben keinen Druck, sind für alle der Abstiegskandidat Nummer eins. Das Jahr in der Landesliga wird zum Einspielen und unserer Entwicklung sehr wertvoll sein. Man muss auch schauen, wie die anderen Mannschaften nach der Corona-Krise aufgestellt sind“, hofft Hochhaus auf den Klassenerhalt mit der HSG.

Benjamin Schumann hält der HSG die Stange.
Benjamin Schumann hält der HSG die Stange.

Im Jugendbereich hält Michael Edling die Fäden in der Hand. 23 Spieler umfasst der Kader der A-Junioren. Eine B-Junioren-Mannschaft gibt es in der neuen Saison nicht. Nach dem plötzlichen Tod von Jugendtrainer Frank Petri sucht Edling für die A-Junioren noch einen Partner an seiner Seite. „Das ist allein nicht zu stemmen“, weiß der erfahrene Jugendcoach. Sollten noch zwei, drei Neuzugänge dazukommen, besteht bei der HSG die Überlegung, auch zwei A-Junioren-Teams für den Spielbetrieb zu melden. „Die Jungs sind heiß und freuen sich auf die gemeinsame Vorbereitung mit der ersten Herrenmannschaft“, verrät Edling. Wann die Qualifikationsspiele für die Jugendspielklassen stattfinden sollen, ist noch nicht klar. Auf jeden Fall versucht die HSG, ein A-Juniorenteam in der Landesliga zu platzieren.

Die Herrenreserve geht auch in der neuen Spielzeit in der Regionsklasse auf Punktejagd. Trainer bleibt Felix Kortemeier. Die Zweite gehört zum erweiterten Favoritenkreis auf die Meisterschaft.

HSG-Vereinschef Hanns Bäkmann (rechts) und A-Junioren-Coach Michael Edling (links) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Markus Hochhaus.
HSG-Vereinschef Hanns Bäkmann (rechts) und A-Junioren-Coach Michael Edling (links) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Markus Hochhaus.