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Der neue Kreisvorstand sprüht vor Ideen und Tatendrang

Der neue Kreisvorstand sprüht vor Ideen und Tatendrang

Foto: Der neue Kreisvorsitzende Reinhard Stemme hat viel zu tun.

Fußball. Reinhard Stemme ist dieser Tage ein gefragter Mann. Seit seiner Inthronisierung als neuer 1. Vorsitzender des NFV-Kreises Schaumburg (siehe Bericht: Paukenschlag auf dem Kreistag: Marco Vankann dankt ab – Reinhard Stemme neuer Vorsitzender) steht das Handy des 64-Jährigen nicht mehr still, denn der neue starke Mann im Schaumburger Fußball ist ein gern gehörter Interviewpartner. Der Sülbecker blickt nach vorne, sein neuer Vorstand strotzt nur so vor Ideen und Tatendrang. „Ich möchte zusammen mit meinen Vorstandskollegen den Schaumburger Fußball für die Zukunft gut ausrichten und positionieren“, stellt Stemme klar. Für ihn gibt es nach dem Vankann-Aus kein Nachtreten. „Das ist nicht meine Art“, sagt der neue Kreisvorsitzende. Für Rinteln-Sport nahm sich Stemme Zeit, um in einem Interview, Rede und Antwort zu stehen.

Worin lag Ihre Motivation, um für das Amt des Kreisvorsitzenden zu kandidieren?
Der Schaumburger Fußball liegt mir sehr am Herzen. Ich habe viel Spaß am Gestalten und möchte das unser NFV-Kreis eine positive Entwicklung nimmt. Meine Motivation besteht darin, mit meinem Team gemeinsam den Fußball zukunftsträchtig aufzustellen, denn ich bin ein Team-Player. Deshalb war es auch eine Voraussetzung für mich, eine qualifizierte, professionelle und engagierte Mannschaft an meiner Seite zu haben. Mit einer guten Kommunikation wollen wir die Vereine und die Fußballerinnen und Fußballer auf unseren Weg mitnehmen. Sie sollen sich mit unserem Tun identifizieren.

Der neue Kreisvorstand besteht aus alten Hasen mit Erfahrung, aus absoluten Fußballexperten mit hoher Qualität und Neueinsteigern, die für frischen Wind sorgen. Sie verfügen über ein großes Netzwerk, mussten Sie viele Gespräche führen, um diese schlagkräftige Truppe für den Kreisvorstand zu gewinnen?
Natürlich habe ich viele zielführende Gespräche geführt. Und mir ist es gelungen, ein qualifiziertes Vorstands-Team zu formieren. Der neue Vorstand bringt frischen Wind in den Fußballkreis, will gestalten und Ideen umsetzen. Mich freut es ungemein, dass wir den Qualifizierungsausschuss mit großer Fachkompetenz belebt haben. Mit Duran Gök, Jens Lattwesen, Thorsten Rinne, Volker Krause, Dietmar Arndt und Timo Fischbeck verfügen wir über eine geballte Fußballkompetenz.

Wie sehen Sie den Schaumburger Fußball aktuell aufgestellt?
Durch den neuen Vorstand sehe ich den NFV-Kreis in den nächsten Jahren gut gerüstet, um die vor uns liegenden Aufgaben zu meistern und die Entwicklung voranzutreiben. Es ist wichtig, dass jeder Ausschuss auch nach links und rechts blickt, es kein Kästchendenken gibt, sondern eine gute Verzahnung.

Was sind die ersten Themen, die der neue Vorstand in Angriff nehmen wird?
Die erste konstituierende Vorstandssitzung hat bereits stattgefunden und uns liegen viele Themen am Herzen, die wir umsetzen wollen. Wir wollen neue Jugendliche für den Fußball begeistern. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen und Vereinen erforderlich. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle, als Unterstützer und Begleiter. Auch sie müssen wir mit ins Boot holen. Da spielt der Quali-Ausschuss eine große Rolle. Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen und eine gute Kommunikationsebene schaffen, um junge Menschen zum Fußball zu motivieren. Aber auch durch das Mitnehmen der Eltern neue Trainer, Betreuer oder Schiedsrichter zu gewinnen.

Welche Punkte stehen noch auf Ihrer Agenda?
Das Ehrenamt wird gestärkt. Da spielt unserer Ehrenamtsbeauftragter Matthias Tatge eine wichtige Rolle. Es ist unser Ziel, die Menschen dahingehend zu motivieren, sich in einem Fußball- oder Sportverein zu engagieren.

Wie wollen Sie den Frauenfußball in Schaumburg aufwerten. Leider gibt es ja keinen Spielbetrieb für Juniorinnenmannschaften. Wäre ein extra Frauenausschuss nicht eine gute Idee, um die Belange der weiblichen Fußballer zu stärken?
Das ist ein guter Vorschlag und auch ein wichtiges Thema. Wir werden dieses Thema aufgreifen und im Vorstand Strategien entwickeln, um bei den Mädchen und Frauen eine Aufbruchstimmung für den Fußball zu erzeugen. Das Ziel ist es, sowohl im Juniorinnenbereich als auch im Frauenbereich, einen eigenständigen Ligaspielbetrieb herzustellen.

Alle Fußballerinnen und Fußballer stellen sich die Frage, wie es weitergeht. Erlaubt die Corona-Pandemie eine Fortsetzung der Saison oder muss die laufende Spielzeit abgebrochen werden? Wie ist da aktuell der Stand der Dinge?
Am 4. März tagt der Verbandsvorstand in einer Videokonferenz. Da ist dieses Thema ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Aber wir müssen erst die morgige Konferenz zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten abwarten. Natürlich wollen wir die aktuell unterbrochene Serie auf sportlichem Wege beenden. Deshalb ist für Mitte März ein Staffeltag für die Jugend- und Erwachsenteams geplant. Dazu werden der Jugendausschussvorsitzende Peter Krebs und der Spielausschussvorsitzende Frank Fahlbusch alle Vereine zeitnah einladen.

Wie sehen die Planungen für die Saison 2021/22 aus? Favorisieren Sie wieder eine Serie mit aufgeteilten Spielklassen oder glauben Sie, dass die Serie wieder so von statten gehen kann, wie vor der Corona-Zeit?
Da wird sich der Spielausschuss unter Vorsitz von Frank Fahlbusch seine Gedanken machen, wie es weitergehen kann und was möglich ist. Priorität genießt es, die aktuelle Spielzeit ordentlich abschließen zu können. Wir sind natürlich auch abhängig, wie sich die pandemischen Rahmenbedingungen entwickeln, was wir zu dem jeweiligen Zeitpunkt für Inzidenzzahlen haben. Ich wünsche uns allen, dass wir Corona zeitnah überwinden, und wieder normale Verhältnisse in allen Lebensbereichen vorfinden können.

Und nun noch eine Frage zum großen Fußball: Sie sind eingefleischter Anhänger des VfL Bochum. Schafft der VfL im Vierkampf mit dem Hamburger SV, Holstein Kiel und Greuther Fürth den Aufstieg in die 1. Bundesliga?
Ich freue mich riesig, dass der VfL Bochum eine gute Rolle im Konzert der Großen in der 2. Bundesliga spielt und drücke natürlich für den Aufstieg beide Daumen. Aus Norddeutscher Sicht wäre der Aufstieg des Hamburger SV und von Holstein Kiel eine schöne Sache. Es wird sicher bis zum letzten Spieltag spannend bleiben.