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Dieter Watermann ist ein Glücksgriff für den SV Engern

Dieter Watermann ist ein Glücksgriff für den SV Engern

Foto: Dieter Watermann ist mit seiner Regina seit 42 Jahren glücklich verheiratet.

Fußball. Dieter Watermann und der SV Engern: Diese Liaison gibt es bereits seit über 50 Jahren. Ob als Spieler, Jugendtrainer, Jugendleiter, Altsenioren-Betreuer oder als helfende Hand, der 64-Jährige ist die Zuverlässigkeit in Person, ein richtiger Glücksgriff für den Verein. „Er ist ein einmaliger Mensch, eine ehrliche Haut, ein super Sportskamerad, der nie im Vordergrund stehen will, aber immer mit anpackt, wenn der SV Engern ihn braucht“, findet SVE-Vorsitzender Helmut Eßmann nur lobende Worte für Watermann. Doch nun ist Schluss: Der rüstige Rentner hört als Altsenioren-Betreuer auf. „Ich möchte keine Verpflichtungen mehr, stehe aber dem Verein nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite“, erklärt Watermann.

In der Ersten des SV Engern hatte Watermann (stehend, 2. von rechts) nur wenige Einsätze.
In der Ersten des SV Engern hatte Watermann (stehend, 2. von rechts) nur wenige Einsätze.

Angefangen hat alles am Gänseanger. „Da haben wir vor über 50 Jahren gebolzt“, erinnert sich Watermann an seine Anfänge als Fußballer zurück. Der kleine Dieter trat in den SV Engern ein und spielte in der Jugendzeit auf allen Positionen. „Sogar als Torwart musste ich mich beweisen“, weiß er. Im Herrenalter reichte es nicht ganz als Stammkraft für die erste Mannschaft. „Ich hatte eine Pferdelunge, spielte im Mittelfeld und war nur unterwegs. Meine viele Lauferei war aber nicht immer zweckmäßig“, blickt Watermann zurück. Deshalb spielte er auch meistens in der Zweiten oder Dritten.

Bereits in jungen Jahren übernahm Watermann Verantwortung in der Jugend. „Als 20-Jähriger schleppte mich ein Freund zum Jugendtraining. Mein Freund ging und ich blieb dabei“, verrät er. Das war der Einstieg für ihn als Jugendtrainer und später dann als Jugendleiter. Über 35 Jahre lang war Watermann im Jugendbereich des SVE aktiv. So gut wie kein Pfingstzeltlager fand ohne ihn statt. „Wir sind beim SV Engern eine gute Gemeinschaft, es herrscht eine gute Stimmung im Verein und ich habe dort viele Freunde gefunden. Deshalb habe ich mich immer gerne engagiert, auch, weil meine Söhne Oliver und Volker Fußball spielen oder gespielt haben“, berichtet der Familienvater.

Als Pferdelunge beackerte Watermann (stehend, 3. von rechts) das Mittelfeld.
Als Pferdelunge beackerte Watermann (stehend, 3. von rechts) das Mittelfeld.

Watermann legte in seiner Zeit als Trainer immer sehr viel Wert auf Teamgeist. „Ohne geht es nicht, dann funktioniert keine Mannschaft“, weiß er. Bei Watermann fanden zwar keine Strafeinheiten statt, aber er verfolgte das Motto „Zuckerbrot und Peitsche“. „Ich habe sogar mal Spieler aussortiert, weil sie sich nicht in ein Mannschaftsgefüge einordnen wollten“, erzählt Watermann.

Auch mit seiner Straßenfußball-Mannschaft stand Watermann (stehend, 4. von links) seinen Mann.
Auch mit seiner Straßenfußball-Mannschaft stand Watermann (stehend, 4. von links) seinen Mann.

Bis ins hohe Alter jagte Watermann dem runden Leder hinterher und war als Fußballer aktiv. Erst mit 62 Jahren hängte er seine Fußballschuhe an den berühmten Nagel. „Ich stand meinen Mitspielern nur noch im Wege“, berichtet er mit einem Lächeln im Gesicht. Seit über zehn Jahren leitet Watermann die Geschicke der Altsenioren. „Dazu musst du eigentlich ein studierter Psychologe sein, damit du die Altstars bei Laune halten kannst“, erklärt er mit einem Augenzwinkern.

Watermann (stehend 3. von rechts) wird mit den Altherren des SV Engern Kreismeister.
Watermann (stehend 3. von rechts) wird mit den Altherren des SV Engern Kreismeister.

Seit 42 Jahren ist Dieter mit seiner Regina glücklich verheiratet. „Sie hat mich während der Corona-Zeit in Quarantäne gesteckt und zur Arbeit an Haus und Hof verdonnert“, meint Watermann scherzhaft. Die Zeit nutzte er und so entstand auf dem Balkon, ein gläserner Windschutz und der Garten befindet sich auch in einem Top-Zustand. „Mir wird also nicht langweilig“, versichert er. Er sei halt ein treues Schaf. „Regina, die Familie, der SV Engern und die Borussia aus Mönchengladbach sind mir ans Herz gewachsen“, verrät er. Natürlich wird er weiterhin den Weg zum Sportplatz finden, aber nicht mehr so oft. Über 50 Jahre war Watermann immer da, wenn der SV Engern ihn rief. „Da muss ich meiner Regina noch einmal einen großen Dank aussprechen, dass sie dafür so viel Verständnis gezeigt und mich immer unterstützt hat“, erklärt Watermann.

Als Jugendleiter und Jugendtrainer ging es für Watermann (links) zum Dana-Cup.
Als Jugendleiter und Jugendtrainer ging es für Watermann (links) zum Dana-Cup.

Watermann besucht mit einer Jugendmannschaft Rüsselsheim.
Watermann besucht mit einer Jugendmannschaft Rüsselsheim.