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Frank Herzog: Taktgeber im Mittelfeld des SC Möllenbeck

Frank Herzog: Taktgeber im Mittelfeld des SC Möllenbeck

Foto: Frank Herzog feierte etliche Aufstiege und Kreispokalerfolge im Trikot des SC Möllenbeck.

Fußball. Er feierte Meisterschaften und Kreispokalsiege als Spieler und Trainer. In den Geschichtsbüchern von Preußen Hameln und des SV Engern hat er ebenso einen festen Platz wie in der Chronik seines Heimatvereins SC Schwalbe Möllenbeck. Frank Herzog war weit über ein Jahrzehnt der Taktgeber im Mittelfeld der Klosterdörfler und maßgeblich an den größten Erfolgen des SCM beteiligt.

Die Fußball-Laufbahn des heute 56-Jährigen begann beim SC Möllenbeck mit acht Jahren. „Nach der Schule haben wir immer gebolzt. Aber ich wollte auch in einer richtigen Mannschaft kicken und so trat ich in den Verein ein.“ Bei den Schwalben spielte er bis zum C-Jugend-Alter. Preußen Hameln war auf den talentierten Nachwuchsspieler aufmerksam geworden. Und so wechselte der damals 14-Jährige in die Rattenfängerstadt und spielte dort in der Landesliga. „Mein Vater kutschierte mich dreimal in der Woche zum Training und am Wochenende zu den Spielen in ganz Niedersachsen herum“, erinnert sich Herzog.

Der junge Frank Herzog (2.v.v.l.) spielte 1984 bei Preußen Hameln mit Fußball-Größen wie Debus, Giehr, Motzner, Günzel, Kriks, Karaffa und Brachvogel zusammen.
Der junge Frank Herzog (2.v.v.l.) spielte 1984 bei Preußen Hameln mit Fußball-Größen wie Debus, Giehr, Motzner, Günzel, Kriks, Karaffa und Brachvogel zusammen.

Nach der erfolgreichen Jugendzeit gelang Frank Herzog 1981 auf Anhieb der Sprung in die 1. Mannschaft. Doch nach einiger Zeit kam es zum Bruch mit dem Trainer und „Zappa“, wie er in Hameln genannt wurde, wechselte auf eigenen Wunsch in die Reserve. „Preußen Hameln schaffte den Sprung ins Endspiel des Bezirkspokals. In den K.O.-Runden war ich regelmäßig aufgelaufen und hatte mit meinen fünf Toren auch maßgeblichen Anteil am Einzug in das Finale“, blickt Herzog zurück. „In der Aufstellung für das Endspiel fand ich keine Berücksichtigung. Stattdessen wurde ein für mich uralter 33-Jähriger nominiert. Ich schmorte mit Tränen in den Augen die ganze Zeit auf der Reservebank. Das Spiel ging 2:3 verloren und ich fasste den Beschluss, nicht mehr in der Ersten spielen zu wollen.“

Der SC Möllenbeck wurde 1987 Kreispokal-Sieger gegen den TuS Sülbeck mit Manfred Greulich (v.v.l.), Reinhard Raffael (verstorben), Frank Herzog, Rolf Bartram, Bernd Reinhard, Jörg Hornung, Jens Rygulla, Gerd Hillmann (verstorben), Jochen Lange, Fan Eckhard Menzel (h.v.l., verstorben), Betreuer Dieter Lepke (verstorben), Frank Rygulla, Heiner Fischer, Joachim Pieper, Uwe Mergel (verstorben), Frank Schröder und Karsten Schröder.
Der SC Möllenbeck wurde 1987 Kreispokal-Sieger gegen den TuS Sülbeck mit Manfred Greulich (v.v.l.), Reinhard Raffael (verstorben), Frank Herzog, Rolf Bartram, Bernd Reinhard, Jörg Hornung, Jens Rygulla, Gerd Hillmann (verstorben), Jochen Lange, Fan Eckhard Menzel (h.v.l., verstorben), Betreuer Dieter Lepke (verstorben), Frank Rygulla, Heiner Fischer, Joachim Pieper, Uwe Mergel (verstorben), Frank Schröder und Karsten Schröder.

Der torgefährliche Edeltechniker wechselte in die Zweite und führte das Team gleich im ersten Jahr in die Bezirksliga. „In der Aufstiegssaison habe ich 20 Tore geschossen“, erinnert sich Herzog. Trotz des Erfolges ging er 1986 zurück nach Möllenbeck und „Flocke“, so sein Spitzname in Möllenbeck, feierte mit den Schwalben 1987 durch einen Sieg im Finale gegen den TuS Sülbeck den Gewinn des Kreispokals.

Doch die Zeit in Möllenbeck endete schon nach einem Jahr. Herzog arbeitete in Hameln, sein Chef war gleichzeitig eng mit Preußen Hameln verbunden. Der überredete ihn zum erneuten Wechsel zu den Preußen. „Aber schon wenig später wurde ich Vater. Ein dreimaliges Training wöchentlich kam für mich nicht mehr in Frage. Deshalb ging ich 1989 wieder zurück zum SC“, so Herzog.

Frank Herzog reckt 1987 stolz den Kreispokal in die Luft.
Frank Herzog reckt 1987 stolz den Kreispokal in die Luft.

Im Jahr 1994 feierte Frank Herzog mit den Schwalben einen Doppelerfolg. Nach dem erneuten Gewinn des Kreispokals stieg das Team in die Kreisliga auf. Ab 1996 lief Herzog nicht nur in der Ersten auf, sondern führte auch Regie im Altherren-Team.

Seine Trainer-Laufbahn startete Frank Herzog 1995. Weil sein Sohn Rene in die Fußstapfen seines Vaters trat, übernahm Herzog das Training der G-Junioren und betreute seinen Sohn bis zu den D-Junioren. „2003 wechselte Rene zum SC Rinteln in die C-Junioren und ich beendete meine Tätigkeit als Trainer im Jugendbereich.“

Der SC Möllenbeck wurde 2009 Altherren-Kreispokal-Sieger mit Betreuer Jürgen Heise (h.v.l.), Bernd Reinhard, Frank Baschin, Marco Wattenberg, Michael Stiak, Michael Schlicht, Hartmut Neumann, Joachim Schön, Bernd Klemme, Betreuer Ingo Hornung, Karsten Schröder (v.v.l.), Frank Herzog, Holger Schäfer, Thorsten Frühmark, Thomas Hedwig, Matthias Gregor und Gerd Hillmann (verstorben).
Der SC Möllenbeck wurde 2009 Altherren-Kreispokal-Sieger mit Betreuer Jürgen Heise (h.v.l.), Bernd Reinhard, Frank Baschin, Marco Wattenberg, Michael Stiak, Michael Schlicht, Hartmut Neumann, Joachim Schön, Bernd Klemme, Betreuer Ingo Hornung, Karsten Schröder (v.v.l.), Frank Herzog, Holger Schäfer, Thorsten Frühmark, Thomas Hedwig, Matthias Gregor und Gerd Hillmann (verstorben).

Als der SV Engern 2003 um Frank Herzog als Trainer warb, sagte er kurz entschlossen zu. In seiner zweijährigen Amtszeit führte er die Gänsedörfler 2004 zurück in die Kreisliga. In dieser Zeit trug der Möllenbecker auch das Trikot der Alt-Altherren des SV Engern und feierte sogar die Kreismeisterschaft mit dem Team.

Nach seinem Engagement in Engern übernahm Frank Herzog 2007 das Traineramt beim SC Möllenbeck und war dort bis 2013 tätig. Auch als Spieler kehrte Frank Herzog zum SC Möllenbeck zurück. Er trug von 2006 bis 2015 erneut das Schwalben-Trikot im Altherren-Bereich, wurde Kreismeister und Kreispokalsieger, bis er seine Fußball-Laufbahn beendete. „Im Finale des Altherren-Kreispokals 2015 gegen den VfL Bückeburg zog ich mir eine Schultereckgelenkssprengung zu und ich beendete meine aktive Zeit mit einem Pokalsieg.“ Heute hält sich Frank Herzog mit Joggen, Radfahren und Fitnesssport beim SCM fit.

Frank Herzog feierte 2011 als Trainer den Aufstieg des SC Möllenbeck in die Kreisliga.
Frank Herzog feierte 2011 als Trainer den Aufstieg des SC Möllenbeck in die Kreisliga.

Im Laufe der vielen Jahre in der Ersten des SC Möllenbeck gehörten Frank Schröder, Ralf Thalau und Marco Wattenberg zu seinen kongenialen Mitspielern. Die Offensivkräfte fütterte Frank Herzog immer wieder mit Zuckerpässen, die zu zahlreichen Toren genutzt wurden. „Für mein Spiel war Thomas Viola ein sehr wichtiger Mitspieler“, sagt Herzog. „Er hat immer Deckungsaufgaben für mich übernommen. Dadurch hatte ich die Freiheiten, um im Mittelfeld Regie zu führen. Die Defensive war nie mein Ding.“

Zum Traum-Team von Frank Herzog, der gerne einmal mit Jürgen Klopp fachsimpeln würde, und in seiner aktiven Zeit so schnell hätte laufen können wie Usain Bolt, gehören im Tor Bernd Reinhard (SCM) und Michael Zerbst (SVE), in der Abwehr Karsten Schröder, Mathias Gregor und Thomas Hedwig (alle SCM), im Mittelfeld Roddy Quartey, Michael Berger, Andreas Scheler (alle Preußen), Ansgar Ruppelt, Markus Rinne (beide SVE), Thomas Viola, Atalay Özkan und Rolf Bartram (alle SCM) und im Angriff Frank Schröder, Ralf Thalau, Marco Wattenberg und Kamuran Öczkan (alle SCM). Zu seinen besten Trainern gehörten Jochen Lange und Günther Hauschild (Preußen).

Frank Herzog (r.) trifft 1994 gegen den TSV Krankenhagen zum 4:0 für den SC Möllenbeck.
Frank Herzog (r.) trifft 1994 gegen den TSV Krankenhagen zum 4:0 für den SC Möllenbeck.

Heute hält sich Frank Herzog mit Joggen und Radfahren fit.
Heute hält sich Frank Herzog mit Joggen und Radfahren fit.