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Für Pascal Wellhausen gibt es vor dem Spiel einen Tee und eine Magnesiumtablette

Für Pascal Wellhausen gibt es vor dem Spiel einen Tee und eine Magnesiumtablette

Foto: Mit 24 Jahren ist Pascal Wellhausen bereits ein wichtiger Führungsspieler beim SC Deckbergen-Schaumburg.

Fußball. Der Name Wellhausen steht beim SC Deckbergen-Schaumburg seit vielen Jahren für Qualität. Vater Jörg kochte die gegnerischen Stürmer reihenweise ab, Sohn Pascal trat in die Fußstapfen des Vaters und stopft als zweikampfstarker Sechser die Löcher in der Defensive des Kreisklassisten. Der 24-Jährige ist mit dem SC fest verwurzelt. Das einjährige Gastspiel beim Kreisligisten SV Engern nutzte der Nutzfahrzeugmechatroniker, um sich höherklassig weiterzuentwickeln. Sein Spitzname „Welle“ ist Programm. Denn Wellhausen hat neben dem Fußball noch ein anderes interessantes Hobby: das Wakeboard fahren.

Pascal Wellhausen (vordere Reihe, 2. von rechts) als E-Jugendlicher im SC-Trikot.
Pascal Wellhausen (vordere Reihe, 2. von rechts) als E-Jugendlicher im SC-Trikot.

Auf seiner Position im zentralen defensiven Mittelfeld besticht der 24-Jährige mit seinem guten Zweikampfverhalten. Sein Trainer Wilhelm Sieker ist froh, dass er den guten Freistoßschützen in seiner Mannschaft hat. „Seine linke Klebe ist phänomenal, er ist sehr trainingsfleißig und eine wichtige Stütze im Team. Ich bin sehr zufrieden mit ihm“, lobt der erfahrene Coach seine Führungskraft. Allerdings müsse „Welle“ mehr Torgefahr ausstrahlen und sein Passspiel verbessern. „Da gibt es noch Luft nach oben. Mit seinem Tempo und seiner Schusskraft macht er einfach noch zu wenig Tore“, findet Sieker. Außerdem ist Wellhausen auch ein großer Motivator. „Er achtet sehr auf unseren Teamgeist und nimmt kein Blatt vor dem Mund“, erklärt sein Freund und Mitspieler Yannic Sattler. „Welle“ ist ein Kumpeltyp mit dem man gerne viel Zeit verbringt. Vor den Spielen gibt es für Wellhausen und Sattler ein liebgewonnenes Ritual. „Ich hole ihn meistens ab. Dann trinken wir vorher noch einen Tee, schmeißen uns eine Magnesiumtablette ein und erzählen uns, wie die Nacht vorher war“, berichtet Sattler mit einem Augenzwinkern. Rinteln-Sport stellt den emotionalen Führungsspieler des SC Deckbergen-Schaumburg mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Durch meinen Vater Jörg, der auch jahrelang mein Jugendtrainer war.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen?
Mit 4 Jahren.

In welchem Verein?
Natürlich beim SC Deckbergen-Schaumburg.

Wann bist du in die Herrenmannschaft gewechselt?
In der Saison 2013/2014 habe ich bereits als A-Jugendspieler in der ersten Herrenmannschaft des SC ausgeholfen.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Zu meinen Stärken zählt meine Schusskraft und meine Schnelligkeit. Zudem habe ich mich durch mein Jahr beim SV Engern in der Kreisliga Schaumburg sehr gut weiterentwickelt und kann daher unsere jüngeren Spieler schon ganz gut führen. Eine Schwäche ist mein Kopfballspiel. Das ist noch ausbaufähig. Mein Vater sagt mir immer, dass heutzutage viel zu wenig am Kopfballpendel gearbeitet wird. Des Weiteren muss ich so manches Mal meine Emotionen noch besser in den Griff bekommen. Mein Trainer Wilhelm Sieker weiß Bescheid.

Der Sechser (rechts) ist sehr schnell, zweikampf- und schussstark.
Der Sechser (rechts) ist sehr schnell, zweikampf- und schussstark.

Wer sind deine kongenialen Mitspieler?
Julius Stemme, mit dem ich schon fast mein ganzes Fußballerleben zusammengespielt habe. Wir verstehen uns einfach blind. Yannic Sattler, auch wenn er erst zwei Jahre für den SC spielt, ist er auf und neben dem Platz ein echter Kumpel geworden. Am DJ-Pult und in der dritten Halbzeit sind wir auch immer gut vertreten.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Der letztjährige Aufstieg mit dem SC Deckbergen-Schaumburg, endlich spielen wir wieder in der 1. Kreisklasse und hoffentlich bald wieder in der Kreisliga, denn da gehört der SC eigentlich auch hin!

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleibt?
Zum einen das Einlaufen mit Hannover 96 im Jahr 2003. Wir sind vor 45.000 Zuschauern als Einlaufkinder mit den damaligen Stars von 96 gegen Arminia Bielefeld gemeinsam ins Stadion gekommen. Altin Lala, die 96-Ikone und langjähriger Kapitän ging mit mir als Erster vorweg. Ein Größenunterschied war nicht zu erkennen. Hinter mir stand Keeper Julius Stemme zusammen mit unserem ehemaligen leider verstorbenen Nationaltorwart Robert Enke. Aber auch das Finale 2020 beim Sasse-Cup in Deckbergen war super. Wir siegten überlegen im Endspiel gegen den TSV Steinbergen mit 5:3. Ich erzielte zwei herrliche Freistoßtore und konnte damit zum Sieg beitragen. Ein weiteres Highlight war das WM-Halbfinale 2014 gegen Brasilien. Wer glaubte schon vorher daran, dass wir nach einer halben Stunde bereits mit 5:0 führen würden. Das werde ich nie vergessen.

Engagierst du dich auch als Trainer oder Funktionär?
Meinen C-Lizenz-Trainerschein habe ich bereits 2018 erworben, leider fehlt mir berufsbedingt aktuell die Zeit, um ein regelmäßiges Training durchzuführen. Aber irgendwann möchte ich da gerne tätig werden. Aktuell sitze ich im Mannschaftrat und bin Vize-Kapitän.

Was machst du in deiner Freizeit?
Aktuell sind wir ja alle durch die Pandemie sehr eingeschränkt. Ich versuche mich durch Laufen und Fahrradfahren halbwegs fitzuhalten. Ansonsten verbringe ich gerne Zeit mit Freunden und der Familie.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: „Katze“ Peter Braun
Abwehr: Yannic Sattler, Julius Stemme, Jörg Wellhausen (wegen seiner unheimlichen Kopfballstärke), Ivo Kirasic
Mittelfeld: Michael Deisner, Caspar Prasuhn (Pferdelunge), Pascal Wellhausen und Denis Stapel (Stapler)
Angriff: Oliver Watermann und Denis Müller
Trainer: Jörg Wellhausen und Wilhelm Sieker
Betreuer: Philip „Ferdi“ Skoruppa
Ersatzbank: Jan Kuhlmann, Pascal Glissmann, Tim Wagner und Mario Cimino

Im Jahr 2020 nimmt Matchwinner Wellhausen den Siegerscheck für den Gewinn des Sasse-Lack-Pokals aus den Händen von Turnier-Sponsor Günther Sasse (rechts) und SC-Vorsitzender Alexander Sieker (Mitte) entgegen.
Im Jahr 2020 nimmt Matchwinner Wellhausen den Siegerscheck für den Gewinn des Sasse-Lack-Pokals aus den Händen von Turnier-Sponsor Günther Sasse (rechts) und SC-Vorsitzender Alexander Sieker (Mitte) entgegen.