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Rintelner Sportler des Jahres 1997

Rintelner Sportler des Jahres 1997

Foto: Die Rintelner „Sportler des Jahres 1997“: Eike Westermann (links), Berit Wendland, Michael Ruhe (oben rechts), Sebastian Blaumann (unten links) und Stephan Steding.

Die Stadt Rinteln ehrte im Rahmen des Neujahrsempfang im Januar 1998 die Rintelner „Sportler des Jahres 1997“. Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz zeichnete damals eine Sportlerin und vier Sportler aus. Sportamts-Chef Hans-Georg Dlugosch hielt die Laudatio auf Berit Wendland, Eike Westermann, Stephan Steding, Michael Ruhe und Sebastian Blaumann.

Berit Wendland vom Budo SV Rinteln startete ihre Karate-Karriere erst 1996. Ihr außergewöhnliches Talent für diese Sportart zeigte sie schon in den ersten Wettkämpfen und konnte bereits nach wenigen Trainingsmonaten erste Erfolge in der Kumite (Freikampf) und Kata (Formenlauf) feiern. Im Jahr 1997 gelang der damals 18-Jährigen endgültig der Durchbruch. Bei den Landesmeisterschaften im Mai in Hannover gewann sie gleich drei Titel: Gold gab es im Kumite-Einzel, Kata-Einzel und mit der Kumite-Mannschaft. Für diese außergewöhnliche Leistung wurde Berit Wendland vom Karate-Verband mit dem „Großen Wanderpokal“ ausgezeichnet.

Das Rintelner Ruder-As Michael Ruhe eilte 1997 von Erfolg zu Erfolg und feierte in den verschiedenen Bootsklassen in diesem Jahr 19 erste und sechs zweite Plätze. Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Zweier mit Steuermann wurde der damals 26-Jährige Deutscher Sprintmeister im Vierer mit Steuermann und Deutscher Sprintmeister im Achter. Krönender Abschluss einer überaus starken Saison war der Sieg bei den Weltmeisterschaften im Zweier mit Steuermann.

Für eine kleine Sensation sorgte Eike Westermann bei den Deutschen U-15-Badminton-Meisterschaften. Der damals 15-Jährige von der VT Rinteln zeichnete sich bei den Titelkämpfen durch große Kampfkraft und Spielwitz aus, zog in das Finale ein, blieb ungeschlagen und holte sich überraschend den Titel eines Deutschen Meisters. Eike Westermann war jedoch kein unbeschriebenes Blatt. Schon 1996 wurde er Landesmeister der U14 und im Januar 1997 Norddeutscher Meister der U15. Außerdem schaffte der Youngster den Sprung in das Talent-Team Deutschland und zählte damit zu den besten Nachwuchsspielern in seiner Altersklasse.

Stephan Steding von der VT Rinteln war schon in jungen Jahren ein Leichtathletik-As. Mit dem Diskus und Speer gehörte er zu den besten Nachwuchs-Athleten auf Kreis- und Bezirksebene. Im Jahr 1997 gelang ihm der Durchbruch. Bei den Niedersachsen-Meisterschaften der Schüler A warf er den Diskus am weitesten und holte sich ebenso die Goldmedaille wie wenige Wochen später beim Norddeutschen Schüler-Cup. In seiner zweiten Parade-Disziplin, dem Speerwerfen, wurde er bei den Landesmeisterschaften Zweiter und durfte die Silbermedaille feiern.

Sebastian Blaumann wurde nicht für Höchstleistungen ausgezeichnet, sondern für sein vorbildliches sportlich-faires Verhalten. Bei den Vereinsmeisterschaften des Tennisvereins RW Rinteln hatte sich der damals 22-Jährige für das Halbfinale qualifiziert. Sein Gegner sagte kurzfristig ab. Nach den Regeln hätte er die Partie kampflos gewonnen, stimmte aber einer Spielverlegung zu. Nach einem kräftezehrenden Fußball-Spiel in der Bezirksliga-Mannschaft des SC Rinteln am Samstag, trat Sebastian Blaumann am Sonntag um 10 Uhr zum Halbfinale an, gewann und zog in das Finale ein, das für 14 Uhr angesetzt war. Nach spannendem Kampf holte er sich den Titel und stand eine Stunde später erneut auf dem Platz. Im Doppel-Finale reichten die Kräfte jedoch nicht mehr zum Titelgewinn.