Ulrich Gmelin: Kein Foto, keine DM-Medaille

Foto: Ulrich Gmelin mit seiner Frau Christine Grote im Dress der deutschen Nationalmannschaft.

Segelfliegen. Starts bei Deutschen Meisterschaften, Europameisterschaften und Weltmeisterschaften, Fluglehrer, Bundestrainer und amtierender Deutscher Meister mit dem LSV Rinteln – Ulrich Gmelin ist eine feste Größe im Segelflugsport in Deutschland und in der ganzen Welt. Aber auch der „Überflieger“ hat einmal klein angefangen und auf dem Weg zur Spitze passierte das eine oder andere Missgeschick.

Bei den Deutschen Meisterschaften 1990 im Röcker Feld vor den Toren Bückeburgs lieferte Gmelin einen starken Wettkampf ab. Vor dem letzten Wertungsflug lag der Rintelner in der 15-Meter-Klasse aussichtsreich auf dem dritten Platz. Bei hervorragenden Flugbedingungen schien für Gmelin sogar mehr möglich zu sein als die Bronzemedaille. Aber es kam ganz anders.

Damals mussten die Piloten von vorgegebenen Punkten der Flugstrecke Fotos machen, um zu dokumentierten, dass sie die richtige Flugstrecke geflogen sind. Dazu gehörte auch das Ablichten des Startflugplatzes. In der Euphorie des bevorstehenden Erfolges vergaß Gmelin, das Foto zu schießen. Erst in Nienburg fiel ihm auf, dass er vergessen hatte, das Foto vom Startflugplatz zu machen. Also kehrte er um, schoss das Foto und begab sich erneut auf die Strecke. Dadurch hatte er aber zu viel Zeit verloren und bei nachlassender Thermik am Abend schaffte er es nicht mehr zurück nach Bückeburg und musste außen landen.

Durch den verpatzten letzten Wertungsflug fiel Ulrich Gmelin im Gesamtklassement auf den sechsten Platz zurück. Grund zur Freude hatte der Rintelner doch noch. Nach den Titelkämpfen wurde er in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen. Damit erfüllte sich Ulrich Gmelin einen Traum, den er seit seinem 14. Lebensjahr geträumt hatte.