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Jessica Bosien ist der große Rückhalt der Eintracht-Frauen

Jessica Bosien ist der große Rückhalt der Eintracht-Frauen

Foto: Jessica Bosien ist der große Rückhalt der Frauenmannschaft des TSV Eintracht Exten.


Frauenfußball. Jessica Bosien ist eine Torfrau mit Leib und Seele und der große Rückhalt der Frauenmannschaft des TSV Eintracht Exten. Dass der Tabellenführer der Bezirksliga Staffel 2 in sechs Spielen nur vier Gegentore kassierte, ist auch ein Verdienst der 29-Jährigen, die sich aber laut Selbsteinschätzung wie 20 fühlt. So war die Verpflichtung von „Jessi“ in den Augen von Trainer Florian Schuba einer der drei wichtigsten Personalentscheidung in seiner Zeit bei der Eintracht. „Eine gute Torhüterin im Frauenfußball zu finden, ist nicht leicht. Und wenn man diese gefunden hat, ist das sehr viel Wert. Jessi ist genau das“, weiß Schuba.

Die Physiotherapeutin ist eine Bereicherung für die gesamte Mannschaft. „Ich schätze sie sehr“, erklärt der Eintracht-Coach. Bosien ist sehr trainingsfleißig, offen für neue Übungen und gibt im Training immer Vollgas. Auf der Linie ist die Nummer 1 des Spitzenreiters top, hat gute Reflexe und ist auch fußballerisch einwandfrei. „Wir müssen aber noch ihr Stellungsspiel verbessern. Da bin ich aber guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Denn trotz ihrer langjährigen Erfahrung ist sie immer noch lernwillig. Da werden wir mit regelmäßigen Torwarttraining noch mehr Potenzial bei ihr ausschöpfen“, ist sich Schuba sicher. Rinteln-Sport stellt die super Torfrau des TSV Eintracht Exten mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Die 29-Jährige besticht mit tollen Reflexen.

Wie bist Du zu Deiner Sportart gekommen?

In meiner frühen Kindheit habe ich in der Pampers-Liga beim TSV Hespe mit den Jungs zusammen trainiert. Als ich dann zu alt wurde und es um den Wechsel in eine Mädchenmannschaft ging, hörte ich auf, da ich nicht alleine in eine neue Mannschaft gehen wollte und es damals noch nicht so viele Mädchenmannschaften gab. Also spielte ich mit den Jungs in der Schule und mit meinem großen Bruder und seinen Freunden zusammen im Garten Fußball.

In welchem Alter hast Du mit Deiner Sportart begonnen?

Mit circa 14 Jahren, bin ich dann das erste Mal zum Training einer B-Juniorinnenmannschaft gegangen, und es hat mir sofort viel Spaß gemacht und so bin ich bis heute dabeigeblieben.

In welchem Verein?

Beim TSV Eintracht Bückeberge.

Wann bist Du in die Frauenmannschaft gewechselt?

Der TSV Eintracht Bückeberge war meine erste Station im Mädchen- und Frauenfußball. Ich habe ungefähr 5 Jahre für Bückeberge gespielt und wir haben einige Erfolge gefeiert.

Was sind Deine Stärken und Schwächen?

Zu meinen Schwächen würde ich zählen, dass ich zu unruhig am Ball bin sowie teilweise manchmal zu leise. Meine Stärken sind mein großer Ehrgeiz, immer besser sein zu wollen als andere und dementsprechend versuche ich auch, die Leistung aus mir herauszuholen, die wir brauchen. Ebenfalls kann ich sehr gut das Spiel lesen und meine Mädels in der Abwehrkette gut dirigieren. So kann ich unserem tollen Trainer Florian Schuba nach den Spielen sagen, wo es gehapert hat und welche Baustellen wir verbessern müssen.

Wer sind Deine kongenialen Mitspieler?

Zu einem Sophie Niebisch: Bei ihr klebt selbst ein versprungener Ball am Fuß. Ich glaube einfach, dass sie Ballmagneten in ihren Füßen hat. Wenn sie im Laufen ins Trudeln gerät, bei Sophie liegt der Ball trotzdem am Fuß. Zum anderen Laila Lüttke, da kann ich mich meiner Teamkollegin „BrandsmeierA“ nur anschließen. Laila ist selbst dann bereit für einen Ball, wenn sie nicht bereit ist. Sie ist ein echter Gewinn in unserm Mittelfeld. Und ebenfalls möchte ich hier Lea Buddensiek aufführen, die in jeder Minute des Spiels, auch wenn sie nicht mehr kann, irgendwie versucht, den Kopf, das Bein oder ihren „Allerwertesten“ in einen Ball zu stellen. Lea sieht nach manchen Spielen aus, wie ein Torwart, mit Ballabdrücken überall. Einmal musste ich sie auffangen, nachdem sie einen Kopfball gemacht hat und kurz die Orientierung und das Bewusstsein verloren hatte. Eigentlich müsste ich hier noch weitere Spielerinnen von uns aufzählen, aber das würde den Rahmen sprengen. Dennoch möchte ich noch einen letzten Mitspieler erwähnen: Florian Schuba, ein Trainer, der für jeden Gegner und jedes Spiel einen Schlachtplan ausheckt und wenn wir seine Schlachtpläne so umsetzen wie er es sich vorstellt, dann gewinnen wir auch meistens.



Was war Dein sportlich größter Erfolg?

Mein größter sportlicher Erfolg war 2009 mit dem TSV Eintracht Bückeberge das Triple. Kreismeister, Kreispokalsieg und Hallenkreismeister.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das Dir immer in Erinnerung bleiben wird?

Mein Wechsel zum TSV Eintracht Exten sowie den Sieg 2002 von Sven Hannawald, als er alle vier Springen bei der Vier-Schanzen-Tournee gewann.

Engagierst Du Dich auch als Trainer und Funktionär?

Als Physiotherapeutin leite ich in der Rheumaliga Bad Nenndorf freitags immer eine Wassergymnastik. Ebenfalls habe ich mal eine Kinderturngruppe mitgeleitet beim TSV Hespe. Das war dann aufgrund meiner Arbeitszeiten leider nicht mehr möglich. Ab und zu mache ich Vertretungen von Sportgruppen, das ist aber sehr selten.

Was machst Du in Deiner Freizeit?

Neben dem Fußball bin ich aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Schierneichen-Deinsen-Baum. Da bleibt auch nicht mehr so viel Zeit für andere Hobbys. Gerne gehe ich mit meiner besten Freundin Wandern, Radfahren oder wir spielen einfach nur Gesellschaftsspiele, trinken Tee und essen Waffeln oder Muffins.

Wie sieht Dein Dream-Team aus?

Trainer: Florian Schuba

Torhüterin: Simone Hurkuk

Abwehr: Larissa Heye, Lea Buddensiek, Sasha Rudolph, Alena Brandsmeier,

Mittelfeld: Laila Lüttke, Sophie Niebisch, „Jogi“ Schnur, Alicia Loß

Sturm: Teresa Rovelli, Maren Möller

Und der Rest des Kaders der Frauenmannschaft des TSV Eintracht Exten.

Die Nummer 1 der Eintracht ist Torfrau aus Leib und Seele.