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Johannes Hänke ist ein „Kampfschwein“ – Und kein Trickser wie Messi

Johannes Hänke ist ein „Kampfschwein“ – Und kein Trickser wie Messi

Foto: Johannes Hänke (rechts) steigt mit den B-Junioren der JSG Rinteln/Engern in die Bezirksoberliga auf.

Fußball. Johannes Hänke liebt den rustikalen Fußball, knapp oberhalb der Grasnarbe. Der 31-Jährige spielte in der Jugend für den TSV Krankenhagen und SC Rinteln, im Herrenbereich waren die Stationen des Erziehers und Sozialpädagogen im Studium der SC Schwalbe Möllenbeck, TSV Krankenhagen und nun wieder SC Rinteln. „Jojo“ – wie ihn seine Freunde und Mitspieler rufen – ist ein echter Allrounder und wurde in den letzten Jahren durchgereicht. „Er war in der Jugend ein richtiger Knipser mit starkem Torabschluss. Im Laufe der Zeit arbeitete sich Jojo immer mehr nach hinten durch“, weiß sein Kumpel Nico Grewe. In der zweiten Mannschaft des SC Rinteln half er in der laufenden Saison sogar als Torwart aus. Hänke ist ein echter Teamplayer, sehr ehrgeizig, ein guter Kopfballspieler und ein richtiges Kampfschwein. „Er ist aber kein Trickser wie Messi“, verrät Grewe mit einem Grinsen im Gesicht.

Das gleiche Kunststück gelang „Jojo“ (vorne links) mit den A-Junioren nur ein Jahr später unter Trainer Thorsten Rinne.
Das gleiche Kunststück gelang „Jojo“ (vorne links) mit den A-Junioren nur ein Jahr später unter Trainer Thorsten Rinne.

Nach vielen Jahren beim TSV Krankenhagen suchte Hänke vor dieser Spielzeit eine neue Herausforderung. Da kam ihm das Angebot des SC Rinteln gerade recht und er übernahm den Posten als zweiter Trainer der Reservemannschaft in der 1. Kreisklasse. Zusammen mit Lothar Rachow führte Hänke das Team in die Aufstiegsrunde.

Hänke ist ein ehrlicher und zuverlässiger Mensch. „Wenn man ihn als Freund hat, dann braucht man nicht mehr im Leben“, lobt Grewe den Charakter seines besten Freundes. Gerne erinnert sich Grewe an eine lustige Anekdote aus der gemeinsamen Jugendzeit beim SC Rinteln. „Zu einem A-Jugendtraining unter Trainer Thorsten Rinne erschien Jojo direkt nach der Arbeit mit einem Döner in der Hand. Das gefiel Rinne gar nicht, er stellte das Training um und wir mussten laufen ohne Ende. Wir waren nach der Einheit völlig im Eimer, aber den Döner ausgebrochen, hatte Jojo nicht“, berichtet Grewe. Rinteln-Sport stellt den Rintelner “Alleskönner” mit elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Als kleiner Pimpf habe ich schon gegen jede Art von Ball getreten und irgendwann wurde es den Leuten zu bunt und ich wurde zum Training geschleppt.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen?
Mit 7 Jahren.

In welchem Verein?
Beim TSV Krankenhagen.

Wann bist du in die Herrenmannschaft gewechselt?
Das muss in der Saison 2008/2009 gewesen sein, damals beim SC Rinteln.

Der Allrounder spielte auch beim SC Schwalbe Möllenbeck.
Der Allrounder spielte auch beim SC Schwalbe Möllenbeck.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Ich kann im Grunde jede Position spielen, was mich sehr flexibel macht, auch während eines Spiels. Dadurch hat der Trainer mehr Möglichkeiten im Spiel zu reagieren. Ich kann jede Position spielen, aber keine überragend. Mir fällt gerade auf, dass ich meine Stärken von vor einigen Jahren beschreibe. Mittlerweile sollte man mich nicht mehr die Linien rauf und runter jagen, es sei denn man braucht etwas zum Lachen. Meine Schwächen liegen definitiv in der Schusstechnik und der Umsetzung von Spielideen. Ich schätze das Wort „Technik“ spielt hier eine Rolle. Mir gehen in vielen Aktionen tolle Ideen durch den Kopf, die in der Umsetzung allerdings oft nach einem Karriereende schreien.

Wer sind deine kongenialen Mitspieler?
Da hole ich mal etwas weiter aus und nenne drei Spieler, mit denen ich in jungen Jahren am liebsten gespielt habe. Das sind Nico Grewe, Christian Puppich und René Herzog. Nico ist ein begnadeter Linksfuß, bei dem ich immer wusste, wie der Ball kommt und dass er kommt. Christian weist eine unheimliche Spielintelligenz auf und ist immer zuverlässig. Und natürlich René, der Gattuso Schaumburgs (mittlerweile Hamburgs), mit dem ich mich auch während eines Spiels einfach mal anschreien konnte. Eine Kiste durfte in der Kabine dabei nie fehlen. Es sind letztendlich Freundschaften entstanden, die mir heute noch sehr wichtig sind und für die ich dem Fußball sehr dankbar bin.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Das war definitiv die Saison 2007/2008. In meinem zweiten B-Jugend-Jahr sind wir mit der JSG Rinteln/Engern in die Bezirksoberliga aufgestiegen und im ersten A-Jugend-Jahr haben wir es direkt noch mal geschafft, den Aufstieg in die Bezirksoberliga zu erreichen. Fast noch schöner war es dann, dass wir im letzten Jahr der A-Jugend auch noch die Liga halten konnten. Das werde ich nie vergessen, die Truppe war damals unglaublich und soweit ich weiß, sucht diese Phase in der Geschichte des SC Rinteln bis heute seines gleichen – zumindest im Jugendbereich.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Klar, das war mein Schienbeinbruch im Mai 2011. Ein Dank geht an dieser Stelle noch mal raus an Samer Mahmo ? Das werde ich nie vergessen, es war ein frühsommerlicher Tag, ich glaube der Rettungswagen war weiß, mit einem Hauch von orange.

Und viele Jahre für den TSV Krankenhagen.
Und viele Jahre für den TSV Krankenhagen.

Engagierst du dich auch als Trainer und Funktionär? Von wann bis wann und wo?
Puh, ein wenig habe ich mittlerweile schon auf dem Kerbholz. Da waren zwei Jahre als Trainer der G- und F- Jugend und anschließende sechs Jahre als Vorstandsmitglied beim TSV Krankenhagen. Seit letztem Sommer habe ich nun etwas Neues gewagt und den Posten als zweiter Trainer des SC Rinteln 2 übernommen. Bisher kann ich mich mit diesem Posten auch nicht beschweren.

Was machst du in deiner Freizeit?
Na, was jeder in meinem Alter machen sollte: „One Piece“ schauen, Japanisch lernen und hoffen, bald im Lotto zu gewinnen, damit die Landung nicht zu hart wird, wenn aus dem Traum Piratenkönig zu werden nichts geworden ist.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Tor: Bastian Kuska
Abwehr (Dreierkette): Nico Grewe, Johannes Hänke, René Herzog
Mittelfeld: Christian Puppich, Dennis Kuhlmann, Max „the pain“ Stegner, Jannik Selchow, Kai Moch
Sturm: Karsten Struckmann, Deniz Bilgen
Trainer: Samer Mahmo, dann tritt er mich wenigstens nicht kaputt.

Heute ist der 31-Jährige als zweiter Trainer der Reserve des SC Rinteln auch im Tor zu finden.
Heute ist der 31-Jährige als zweiter Trainer der Reserve des SC Rinteln auch im Tor zu finden.