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Karin Bader: Der „Dauerbrenner“ im SC Rinteln

Karin Bader: Der „Dauerbrenner“ im SC Rinteln

Sie ist der „Dauerbrenner“ im SC Rinteln. Während ihrer Tätigkeit als Mitglied im Jugendausschuss und Jugendgeschäftsführerin sowie als gute Fee der Geschäftsstelle hat Karin Bader vier 1. Vorsitzende und fünf Jugendleiter erlebt.

Weit über die Kreisgrenzen bekannt geworden ist die 60-Jährige durch die Organisation zahlreicher Jugendturniere des SC Rinteln.

Das Vereinsleben ist der in Duisburg geborenen Karin Bader quasi in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater Heinz engagierte sich in etlichen Vereinen im Vorstand und gehörte lange Jahre dem Spielausschuss, Schiedsrichterausschuss und dem Sportgericht im Spielkreis Lemgo an.

Karin Bader 1976 mit ihrem Vater Heinz.
Karin Bader 1976 mit ihrem Vater Heinz.

Karin Bader war nie die geborene Sportskanone. Wettkampfmäßig hat sie nie eine Sportart betrieben. Als Ausgleich zum Beruf als Einzelhandelskauffrau ging sie häufig zum Schwimmen. Erst als ihr Sohn Heiko im Jahr 1990 angefangen hatte, im SC Rinteln Fußball zu spielen, kam sie aktiv zum Sport. Als Betreuerin unterstützte sie ihren Mann Heinz.

Als im Jahr 1991 Helfer für die Organisation von Jugendturnieren gesucht wurden, erklärte sich Karin Bader sofort bereit, tatkräftig mitzuhelfen. Schnell stellte sich heraus, dass sie ein ausgesprochen großes Organisationstalent hat. Als zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der SC Rinteln im Jahr 1993 Jugendsporttage ausrichtete, sorgte Karin Bader für den reibungslosen Ablauf. Auch in den folgenden Jahren war sie die Cheforganisatorin der Jugendturniere mit teilweise über 100 Mannschaften auf dem Feld und später auch in der Halle.

„Durch die Einführung von Jugendsporttagen konnte sich der Jugendfußball einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und aus dem Schattendasein heraustreten“, erinnert sich Karin Bader. „Durch die gemeinsame Aufgabe, die Jugendsporttage zu organisieren, kamen sich Trainer, Betreuer, Eltern und Nachwuchsspieler näher, das Zusammengehörigkeitsgefühl war stark gewachsen, was wichtig war, um die zahlreichen Aufgaben in der Jugendarbeit gemeinsam zu bewältigen. Die Jugendsporttage haben in den nächsten Jahren für einen großen Aufschwung im Jugendbereich in der Weserstadt gesorgt.“

Ein besonderes Steckenpferd war die Betreuung der Mädchenmannschaft, die Mitte der 90-ziger Jahre große Erfolge feierte. Der Hallenkreismeisterschaft, Kreismeisterschaft und Kreispokalgewinn folgte die Bezirksmeisterschaft. Danach wurden die Spielerinnen ausbildungsbedingt in alle Himmelsrichtungen verstreut, und das Mädchenteam wurde aufgelöst.

Karl-Heinz Drinkuth zeichnete Karin Bader im Jahr 2000 mit der Silbernen Ehrennadel aus.
Karl-Heinz Drinkuth zeichnete Karin Bader im Jahr 2000 mit der Silbernen Ehrennadel aus.

Eine besondere Ehrung wurde Karin Bader im Jahr 2000 zuteil. Sie wurde vom Vorsitzenden des NFV-Kreises Schaumburg, Karl-Heinz Drinkuth, für ihr Engagement in der Nachwuchsarbeit mit der Silbernen Ehrennadel des NFV Schaumburg ausgezeichnet. Außerdem erhielt Karin Bader im Rahmen des DFB-Wettbewerbs „Fair ist mehr“ eine zweite Ehrung für ihr faires und sportliches Verhalten als Organisationschefin bei den Turnieren des SC Rinteln.

Im gleichen Jahr übernahm sie bis zum Jahr 2015 den Posten einer Jugendgeschäftsführerin. Ab 2005 leitet sie die Geschäftsstelle des SC Rinteln und ist bis heute für die Vereinsverwaltung verantwortlich. Von 2011 bis 2015 war sie die stellvertretende Geschäftsführerin. Seit 2008 hält sie den Online-Kontakt zu den Verbänden und Vereinen.

An zwei Anekdoten kann sich Karin Bader in ihrer langen Laufbahn als Funktionärin heute noch lebhaft erinnern. „Im Jahr 1991 führten wir auf dem Steinanger ein zweitägiges E-Junioren-Turnier mit 30 Mannschaften aus ganz Schaumburg, Bochum und Berlin durch. Der Samstag lief normal ab. In der Nacht hatte es geregnet. Und obwohl die Plätze durchaus bespielbar waren, wurden die Plätze am Sonntag gesperrt. Das Turnier drohte zu platzen. Vertreter des SC Rinteln und der Gäste-Mannschaften machten sich kurz entschlossen zum Bürgermeister auf. Und Günther Maack sorgte dafür, dass das Turnier weitergespielt werden konnte.“

Im Jahr 1992 wurden die E-Junioren des SC Rinteln durch Vermittlung von Preußen Berlin vom Berliner Senat als Ehrengäste zum Pokalendspiel zwischen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach eingeladen. „Hannover wurde Pokalsieger. Manolo, der Trommler der Borussen, weinte nach der Niederlage so jämmerlich, dass er mir richtig leidgetan hat“, erinnert sich Karin Bader.

Karin Bader leitete 1992 ihr erstes Turnier als Organisationschefin.
Karin Bader leitete 1992 ihr erstes Turnier als Organisationschefin.

Karin Bader punktet durch ihre Geduld, Zuverlässigkeit, durch ihr Organisationstalent, durch ihre Umsichtigkeit und Teamfähigkeit. Sie hat keine Angst vor Arbeit und keine Scheu, Verantwortung zu übernehmen. Fairness in allen Lebenslagen ist ihr Prädikat. Fragt man Karin Bader nach ihren Schwächen, sagt sie: „Ich stehe nicht gerne in vorderster Front. Lieber in der zweiten Reihe. Manchmal ärgere ich mich über meine sehr ausgeprägte Bescheidenheit.“