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Karsten Schröder: Über 45 Jahre Treue zu seinem SC Möllenbeck

Karsten Schröder: Über 45 Jahre Treue zu seinem SC Möllenbeck

Als Libero schaltete sich Karsten Schröder (rechts) häufig in den Angriff ein und sorgte besonders bei Standardsituationen für große Gefahr im gegnerischen Strafraum.

Karsten Schröder hält seit 45 Jahren seinem Verein die Treue.

Mit sieben Jahren schloss er sich im Jahr 1974 der Fußball-Abteilung des SC Möllenbeck an, durchlief danach alle Jugendmannschaften, war 18 Jahre Stammspieler der ersten Herrenmannschaft, übernahm danach Verantwortung als Trainer und seit 2003 als Spartenleiter.

„Der Anfang war deprimierend“, erinnert sich Karsten Schröder. „Ich begann als Torwart und kassierte im ersten Spiel 13 Tore gegen Exten. Und auch das zweite Spiel lief verheerend. Mein Team verlor gegen Deckbergen 0:14. Aber mein Zwillingsbruder Frank und ich ließen uns nicht entmutigen und wir blieben am Ball.“ Nach dem Start als Torwart wechselte Schröder ins Feld. Zusammen mit seinem Bruder sorgte er in den folgenden Jahren in den verschiedenen Altersklassen für die Tore. „Im B- und A-Jugendbereich bildete Möllenbeck mit dem TSV Krankenhagen eine Jugendspielgemeinschaft. Wir waren sehr erfolgreich und stiegen sogar in die Bezirksklasse auf. Dort spielen wir gegen Mannschaften wie den FC Stadthagen, VfL Bückeburg sowie gegen Teams aus Hannover. Das war eine tolle Zeit“, schwärmt Schröder noch heute.

Als Libero schaltete sich Karsten Schröder (rechts) häufig in den Angriff ein und sorgte besonders bei Standardsituationen für große Gefahr im gegnerischen Strafraum.

Schon mit 17 Jahren absolvierte Karsten Schröder sein Debüt in der ersten Herrenmannschaft – zunächst als Stürmer, dann als rechter Verteidiger. Nach zwei Jahren wechselte er auf die Position des Liberos. Als freier Mann hinter Abwehr dirigierte er seine Vorderleute, schaltete sich immer wieder geschickt in das Angriffsspiel ein und entwickelte besonders bei Standardsituationen enorme Torgefährlichkeit.

„Die erfolgreichsten Jahre im Herrenbereich erlebte ich in den 90-ziger Jahren unter den Trainern Klaus-Dieter Thurau und Jochen Lange. Wir hatten eine starke Mannschaft, stiegen in die Kreisliga auf und holten zweimal den Kreispokal. Leider schafften wir nie den Aufstieg in die Bezirksklasse. Einmal scheiterten wir ganz knapp“, blickt Schröder zurück.

An das Jahr 1994 erinnert sich Karsten Schröder (hintere Reihe, 6. Von links) besonders gern. In diesem Jahr schaffte er mit dem SC Möllenbeck den Aufstieg in die Kreisliga und feierte den Gewinn des Kreispokals.
An das Jahr 1994 erinnert sich Karsten Schröder (hintere Reihe, 6. Von links) besonders gern. In diesem Jahr schaffte er mit dem SC Möllenbeck den Aufstieg in die Kreisliga und feierte den Gewinn des Kreispokals.

Bis zu seinem 36 Lebensjahr war Schröder Stammspieler der Ersten. Danach gehörte er zum erweiterten Kader der Erstvertretung. Mit 48 Jahren machte er sein letztes Spiel in der ersten Herrenmannschaft. Nach einem Kreuzbandriss im November 2015 musste Schröder die Fußballschuhe an den „Nagel“ hängen. Er absolvierte über 500 Punktspiele und etwa 60 Pokalspiele für den SC Möllenbeck und schoss dabei über 100 Tore.

Schon mit 17 Jahren übernahm Karsten Schröder Verantwortung als Co-Trainer und Betreuer einer Jugendmannschaft. Von 1993 bis 1998 unterstützte er Damen-Trainer Helmut Giesel als Co-Trainer. Von 2004 bis 2008 war er als Trainer für die erste Herrenmannschaft verantwortlich. Danach betreute er viele Jahre die Altherrenmannschaft und übernahm für eine Saison das Training der Reserve. Als Klaus Ide den Posten des Spartenleiters im Jahr 2003 abgab, sah sich Karsten Schröder dem Verein verpflichtet und erklärte sich bereit, diesen zeitintensiven Posten zu übernehmen, den er bis heute innehat. Neben seiner Funktion als Spartenleiter gehörte er von 2013 bis 2015 als 3. Vorsitzender dem Vorstand an und fungierte in der Saison 2015/16 als Jugendleiter.

„Die Funktion des Spartenleiters beansprucht viel Zeit. Ich bin in Sachen Fußball häufig an vier Tagen der Woche unterwegs“, sagt Schröder. Bei seiner Arbeit als Spartenleiter legt Schröder großen Wert auf Verlässlichkeit, Teamwork und kameradschaftliches Verhalten. Mit diesen Tugenden hofft er der negativen Entwicklung des Fußballs im Klosterdorf entgegenwirken zu können. Trotz der Schwierigkeiten im Nachwuchsbereich möchte Schröder, dass Fußball in Möllenbeck auch noch in 20 Jahren gespielt wird. „Heute ist es immer schwerer, den Nachwuchs auf den Platz zu kriegen. Wir stehen hier im Dorf in Konkurrenz mit der Feuerwehr, die sich sehr stark für den Nachwuchsbereich engagiert. Leider ist es so, dass die Kids heute entweder zur Feuerwehr oder zum Fußball gehen. Sie machen selten beides“, stellt Schröder fest.