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Kirsten Chmelnik: Tore am Fließband war ihr Markenzeichen

Kirsten Chmelnik: Tore am Fließband war ihr Markenzeichen

Foto: Kirsten Chmelnik: 30 Jahre wurfgewaltig und treffsicher.

Handball. Der Name Kirsten Chmelnik stand für Tore am Fließband aus dem linken Rückraum. Von 1990 bis 2019 ging die ehrgeizige Führungsspielerin für die VT Rinteln und für die HSG Exten-Rinteln auf Torjagd. Erst mit 53 Jahren beendete die Rechtshänderin ihre beispiellose Karriere. Heute hält sich die 55-Jährige mit Wandern und Fahrrad fahren fit.


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Zum Handball kam Kirsten Chmelnik mit 13 Jahren. „Meine Sportlehrerin ließ im Unterricht Handball spielen. Ich war von der Sportart gleich begeistert und spielte in der Schul-AG Handball.“ Nach Beendigung der Schule war Handball kein Thema mehr für die junge Kirsten. Squash, Tennis und Reiten waren jetzt ihre Sportarten. „Erst als ich nach Rinteln zog, bin ich wieder zum Handballsport gekommen. Mit 24 Jahren schloss ich mich 1990 der VT Rinteln an.“ Von 1990 bis 1996 spielte sie dort in der 1. und 2. Damenmannschaft. Nach der Geburt ihres Sohnes legte die wurfgewaltige Rückraumspielerin eine Pause ein.

Im Jahr 1998 fusionierten die Handball-Abteilungen der VT Rinteln und des TSV Eintracht Exten zur HSG Exten-Rinteln. Chmelnik kehrte ins neuformierte Team zurück und stieg mit der HSG in die Bezirksliga auf. Weil sie Familie und Beruf stark beanspruchten, hörte sie mit 34 Jahren im Jahr 2000 mit dem Handball auf und suchte sich eine Sportart, bei der sie ihre Zeit flexibel einsetzen konnte. „Ich hatte mich im Fitnessstudio angemeldet. Aber das war nichts für mich.“ Ihre Ex-Mannschaftskameradin Tanja Vietmeier versuchte Kirsten Chmelnik zur Rückkehr ins Handball-Team zu überreden und stieß dabei auf offene Ohren. Aber es brauchte seine Zeit, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Erst 2003 war es so weit. „Eigentlich wollte ich nur zum Training gehen“, erinnert sich Kirsten Chmelnik. „Als Sandra Köllner verletzungsbedingt längere Zeit ausfiel, nahm ich auch wieder am Punktspielbetrieb teil. Das Handball-Fieber hatte mich erneut voll gepackt und aus wenigen Wochen als Aushilfskraft wurden 16 Jahre. 2019 habe ich mit dem Handball spielen endgültig aufgehört.“

„Kirsten Chmelnik war eine Führungsspielerin mit einem super Charakter und für das Team unverzichtbar“, schwärmte Ex-HSG-Trainer Saulius Tonkunas.
„Kirsten Chmelnik war eine Führungsspielerin mit einem super Charakter und für das Team unverzichtbar“, schwärmte Ex-HSG-Trainer Saulius Tonkunas.

Zu ihren kongenialen Mitspielerinnen in der Zeit bei der VT Rinteln gehörten Ute Kretzer, Silke Sejr, Jutta Mewes, Dagmar Hielscher, Ina Schmidt und Heike Ostermeier, bei der HSG Exten-Rinteln Kirstin Voß, Svenja Timm, Coralie Wolter, Stephanie Esche, Sara Brzezinska, Sarah Benckendorff, Nadia Lampe, Tanja Vietmeier, Petra Bode-Heim, Sina Hücker und nicht zu vergessen Trainer Saulius Tonkunas. „Jeder Einzelne hat einen Beitrag zu einer unvergesslichen Zeit geleistet. Wobei ich zu Kirstin Voß ein blindes Verständnis auf dem Spielfeld hatte, was schon etwas Besonderes war.“

Kirsten Chmelnik blickt gerne auf ihre Zeit als aktive Handball-Spielerin zurück. „Ich habe in jeder Mannschaft gerne gespielt. Der Teamgeist, der Zusammenhalt und die Kameradschaft waren phänomenal. Wir waren immer wie eine große Familie.“

Mit Wandern und Fahrrad fahren hält sich Kirsten Chmelnik heute fit. „Nach 30 Jahren Handball schmerzen die Gelenke. Vom Kopf her würde ich gerne noch Handball spielen. Es war für mich die perfekte Sportart in einer tollen Gemeinschaft. Den Damen bin ich heute noch dankbar, dass ich ein Teil davon sein durfte.“

Wandern und Fahrrad fahren gehört heute zu den Freizeitbeschäftigungen der 55-jährigen Kirsten Chmelnik.
Wandern und Fahrrad fahren gehört heute zu den Freizeitbeschäftigungen der 55-jährigen Kirsten Chmelnik.