Kreisklassen-Trainer sehen keinen Grund, um in Panik zu verfallen
Foto: Wann geht weiter? SC-Coach Wilhelm Sieker sieht noch genügend Spielraum für eine Saisonfortsetzung.
Fußball. Im Amateurfußball ruht im November coronabedingt der Trainings- und Spielbetrieb. Am Dienstag stellte der Spielausschuss-Vorsitzende Frank Fahlbusch bei Rinteln-Sport drei mögliche Szenarien vor, wie die aktuelle Saison zu Ende gespielt werden kann (siehe Bericht: Spielausschuss verfolgt drei Szenarien bei der Saisonfortsetzung). Die Kreisklassen-Trainer sehen keinen Grund, um in Panik zu verfallen. Der Tenor ist klar: Man habe noch genügend Zeit, um die Saison nach dem Modell mit Qualifikationsrunde in Hin- und Rückspiel und dann anschließender Auf- und Abstiegsrunde als Einfachrunde ordnungsgemäß in den Monaten März bis Juni 2021 zu beenden.
Wilhelm Sieker, Trainer des SC Deckbergen-Schaumburg in der 1. Kreisklasse Staffel B, hat eine klare Meinung. „Die Serie soll wie geplant, durchgezogen werden. Da es keine Pokal- und Relegationsspiele gibt, spricht nichts gegen eine Saisonverlängerung bis zum 30. Juni. 14 Spiele in vier Monaten sind noch nicht mal eine komplette Rückrunde. Da haben wir in den letzten Jahren schon bis zu 18 Spiele bis zum ersten Juniwochenende absolviert“, erklärt der erfahrene Coach. So plädiert der 60-Jährige für einen flexiblen Starttermin. „Die Vereine müssten ab Mitte Februar spielbereit sein“, fordert Sieker. Durch die lange Corona-Spielpausen müsste man den Fußballern so viele Spiele wie möglich anbieten. „Das könnte sonst zu einem Fußballverdruss bei einigen Spielern führen“, befürchtet der SC-Trainer. Sieker hofft, dass er seine Jungs ab Dezember wieder um sich scharen kann. „Wir werden sofort wieder mit dem Trainingsbetrieb loslegen, sobald wir die Freigabe erhalten und werden auch im Dezember, Januar und Februar draußen in etwas abgespeckter Form durchtrainieren“, verrät Sieker.
Auch Dean Rusch, Trainer des TSV Krankenhagen in der B-Staffel der 1. Kreisklasse, sieht keinen Grund, um in Aktionismus zu verfallen. „Das Modell ist gut, 14 Spiele sind überschaubar, ich rechne fest damit, dass die Serie so beendet werden kann, wie es vor der Serie angedacht war“, meint Rusch. Der TSV-Trainer wünscht sich, dass er bald wieder mit seinen Jungs auf dem Trainingsplatz stehen kann. Das wäre schon sehr wichtig für den Zusammenhalt. „Wenn es die Corona-Pandemie zulässt, im Februar eine normale Vorbereitung durchzuziehen, dann spreche eigentlich nichts gegen eine Saisonfortsetzung ab Mitte März“, erklärt Rusch.
Der SC Rinteln II ist in der 1. Kreisklasse Staffel A auf dem besten Weg, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Die Reserve ist Tabellenzweiter und hat schon sechs Punkte auf den Tabellenfünften Vorsprung. Betreuer Dirk Böhning erinnert sich, dass in den vergangenen Jahren der Spielbetrieb wetterbedingt schon einige Male Ende Oktober gestoppt werden musste. „Da kamen im November nicht mehr viele Spiele für uns als zweite Mannschaft hinzu“, berichtet Böhning. Deshalb sieht er genügend Puffer für die Spielplangestalter, um die Serie wie vorgesehen zu beenden. Sollten alle Stricke reißen und der Corona-Virus keine Spiele bis Ende April zulassen, dann müsse zumindest die Auf- und Abstiegsrunde gespielt werden. „Dann müsste man die Teilnehmer mit Hilfe der Quotientenregel bestimmen“, meint Böhning.
Der SV Hattendorf kämpft in der 2. Kreisklasse B um einen Platz in der Meisterrunde. Aktuell liegen die Mannen von Trainer Christian Vaas als Tabellenvierter in Lauerstellung. Die Hattendorfer müssen mindestens Dritter werden, um die Aufstiegsrunde zu erreichen. Zurzeit spricht das bessere Torverhältnis für den SV Sachsenhagen II. Vaas ist optimistisch, dass die Serie im Frühjahr fortgesetzt wird. „Ein Restart Ende März sehe ich als sehr wahrscheinlich an. Dann könnte man mit englischen Wochen schnell die Saison zu Ende bringen. Die Spieler spielen sowieso lieber, als das sie trainieren. Da sehe ich noch genügend Spielraum für den Spielausschuss“, meint Vaas.
Der SV Goldbeck eilte in der 3. Kreisklasse Staffel B vor der Corona-Pause von Sieg zu Sieg. In fünf Spielen feierte das Team von Trainer Marcel Bonte fünf Siege. Die Meisterrunde ist bei sechs Zählern Vorsprung auf den Tabellenvierten fest gebucht. Nun zittern die Verantwortlichen vor einem Saisonabbruch. „Das wäre für uns der Super-Gau“, meint der Erfolgstrainer. Bonte glaubt nicht, vor April oder Mai an eine Saisonfortsetzung. „Ich hoffe nur, dass wir genügend Vorlaufzeit für einen Restart bekommen“, hofft Bonte. Der SV Goldbeck muss noch ein Nachholspiel bestreiten. In der Aufstiegsrunde hätte der Spitzenreiter in einer Sechsergruppe noch fünf Spiele zu absolvieren. „Wir haben eine Aufstiegsmannschaft beisammen, deshalb wäre es schön, wenn die Erstplatzierten der A- und B-Staffel ein Aufstiegsrecht hätten, sollte die Saison coronabedingt abgebrochen werden“, erklärt Bonte.