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LSV Rinteln steht kurz vor dem Titel-Hattrick

LSV Rinteln steht kurz vor dem Titel-Hattrick

Foto: Dietmar Heintze steigt in sein Cockpit. In den kommenden drei Stunden wird ihn der Hangwind ordentlich durchschütteln.


Segelfliegen. Für die 12. Runde in der Segelflug-Bundesliga sah es zunächst für den LSV Rinteln nicht sehr gut aus. Während im Süden und in der Mitte Deutschlands gutes Segelflugwetter angesagt war, sollte Rinteln nur noch am äußersten Rand des nutzbaren Wetters sein. Und so war es eine große Herausforderung, ein nutzbares Zeitfenster zu finden, in dem man auch noch möglichst hohe Geschwindigkeiten fliegen konnte. Aber der kräftige Südwestwind bot die Chance auf eine Hangflugrunde, die Spezialdisziplin der Rintelner Segelflieger. Nur mussten die Ligapiloten hierfür mal wieder früh aus den Betten.

Um kurz nach 6 Uhr starteten Christoph Bäßler, Dietmar Heintze, Michael Sasse und Reinhard Schramme mit Copilot Rolf Bödeker zum Rennen. Der Wind blies ganz ordentlich und am optimalen Startpunkt, ganz im Westen des Hanges bei Lübbecke, angekommen, konnte das Rennen auch gleich begonnen werden. Mit Geschwindigkeiten von knapp 200 km/h in der Spitze rauschten die Rintelner Piloten knapp über der Hangkante entlang des Wiehen- und Wesergebirges sowie des Iths bis hinter Eschershausen. Allen voran Reinhard Schramme mit Rolf Bödeker, dicht gefolgt von einem starken Dietmar Heintze. Aber auch Michael Sasse und Christioph Bäßler machten ihre Sache sehr gut, konnten aber das hohe Tempo vom Team Schramme/Bödeker und Dietmar Heintze nicht halten. Routiniert flogen die Piloten die zweieinhalb Stunden Wertungszeit ab. In dieser Zeit legten sie die Strecke bis zu viermal zurück. Das entsprach einer Wertungsstrecke von rund 350 Kilometern.



Und so gab es am verloren geglaubten Wochenende doch noch ein Happy-End. Der LSV Rinteln fliegt in der 12. Runde der Segelflug Bundesliga mit 347,2 Geschwindigkeitspunkten auf Platz 2 und muss sich nur knapp dem LSV Gifhorn geschlagen geben, der 348,84 Geschwindigkeitspunkte erflog. Dabei waren zwei Piloten aus der Gifhorner Mannschaft in Rinteln zu Gast und nutzen ebenfalls den Hangaufwind. Platz 3 ging an die SFG Steinbach aus Bayern. Rintelns direkter Verfolger aus Königsdorf, vor dieser Runde in der Gesamtwertung 23 Punkte hinter dem LSV, kam über einen 16. Platz nicht hinaus und verliert damit ganz wichtige Punkte im Kampf um den Titel.

 Vor den letzten drei Runden ergibt sich damit folgendes Bild: Weiter an der Tabellenspitze mit jetzt 176 Punkten liegt der Titelverteidiger von der Weser. Auf Platz zwei folgt SFZ Königsdorf mit 139 Punkten, Platz 3 hat weiterhin der FSC Odenwald Walldürn inne mit 138 Punkten. Möglicherweise brachte diese Runde, Rintelns starker Auftritt und das Schwächeln der Königsdorfer, schon die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft. Zumindest sind 37 Punkte Vorsprung auf Platz 2 schon ein gutes Polster für die letzten 3 Runden, der Sekt wird in Rinteln aber noch nicht bestellt.