Sie lesen gerade
LSV Rinteln wehrt den Angriff des LSV Burgdorf ab

LSV Rinteln wehrt den Angriff des LSV Burgdorf ab

Foto: Christine Grote holte die meisten Wertungspunkte für den LSV.


Segelfliegen. Der LSV Rinteln verteidigte mit einem fünften Platz in der dritten Wertungsrunde die Spitzenposition in der Bundesliga. Erster Verfolger ist der ambitionierte LSV Burgdorf.

Eines zeichnet sich schon nach der dritten Runde ab: Der LSV Burgdorf wird im Kampf um die Deutsche Meisterschaft sicherlich zu einem äußerst ernstzunehmenden Konkurrenten. Der LSV Rinteln peilt die vierte Deutsche Meisterschaft infolge an, der viermalige Deutsche Meister LSV Burgdorf (2012, 2013, 2014, 2016) will den fünften Titel holen. Während es so scheint, als ob die übrige Bundesliga-Konkurrenz keine sehr hoch gesteckten Ziele hat, hinterlassen die beiden Klubs aus Niedersachsen den Eindruck, dass sie mit Nachdruck um die Deutsche Meisterschaft kämpfen wollen.

Lange mussten die LSV-Piloten am Samstag in Rinteln warten, bis ein Start sinnvoll war. Es folgte der Start im Flugzeugschleppstart geradeaus Richtung Westen, dann unter den Wolken in 800 Meter ausklinken und die Höhe weiter in Richtung Westen abfliegen, um die nutzbare Thermik zu erreichen. Mit kurzen Einsätzen der Hilfsmotore gelang dies und 40 Kilometer westlich von Rinteln bei Lübbecke begann der reine Segelflug. Aber auch hier war es schwierig: die Thermik zum Teil sehr schwach und die Wolken noch niedrig.



So ergaben sich unterschiedliche Routen: Ulrich Kaiser und Carsten Seehof entschieden sich für eine Route in Richtung Nordosten, dann bei Sulingen die Wende und Richtung Südwesten bis kurz hinter Achmer. Von dort ging es direkt Richtung Heimatflugplatz. Wilhelm Wielage flog weiter auf West-Kurs. Ulrich Kaiser und Carsten Seehof waren mit knapp 85 km/h gut unterwegs, Wilhelm Wielage mit 86,4 km/h sogar noch etwas schneller. Christoph Bäßler, auf gleicher Strecke unterwegs wie Seehof und Kaiser, lag mit knapp 66,5 km/h etwas zurück. Zur Halbzeit der dritten Runde war Rinteln auf Drei platziert hinter dem AC Pirna und dem FCC Berlin.

Am Sonntag war dann der Tag der Experten. Das Duo Reinhard Schramme/Rolf Bödeker sowie Uli Gmelin/Moritz Korff flogen von Rinteln Richtung Nordosten bis Eventorf und wieder zurück. Mit 90,6 km/h waren sie nicht viel schneller als die Kameraden am Vortag. Reinhard Schramme und Rolf Bödeker hielten sich in der Heide etwas südlicher und erreichten 102,5 km/h.

Die meisten Punkte brachte jedoch Christine Grote in die Wertung, die zurzeit an einem Wettbewerb in der Lausitz teilnimmt.  Dort flog sie einen Schnitt von 101,1 km/h. Zwar war sie damit etwas langsamer als Reinhard Schramme, dessen Flugzeug aber etwas bessere Flugleistungen hat und damit einen höheren Handicap-Faktor besitzt.

Der LSV Rinteln bestritt die dritte Runde mit acht Flugzeugen, was die hohe Motivation der Weserstädter unterstreicht. Christine Grote, das Duo Reinhard Schramme/Rolf Bödeker sowie das Duo Uli Gmelin/Moritz Korff erreichten 264,39 Geschwindigkeitspunkte. Damit landete der LSV Rinteln in der dritten Runde auf dem fünften Platz. Den Rundensieg erflog der AC Pirna mit 331,36 Geschwindigkeitspunkten vor dem LSV Burgdorf (279,67), LSV Schwarzwald (278,63) und dem FSV Laichingen (267,12).

Mit 45 Punkten verteidigte der LSV Rinteln die Tabellenführung, gefolgt vom LSV Burgdorf (41), FCC Berlin (37), AC Lichtenfels (32), LSV Gifhorn (32) und dem FSV Laichingen (32). Der LSV Bückeburg-Weinberg belegte in der dritten Runde Platz 13, kassierte dafür acht Wertungspunkte und rangiert jetzt mit 13 Punkten auf dem 24. Tabellenplatz.

Rolf Bödeker (vorn im Cockpit) und Reinhard Schramme beim Start. Der Arcus M hat einen eingebauten Motor mit Klapppropeller. Damit kann das Segelflugzeug sogar selbstständig starten.