Marcel Mantei ist Rintelns Sportler des Jahres 2019
Foto: Marcel Mantei vom SV Todenmann ist Rintelns Sportler des Jahres 2019. Mit 15 Ringen Vorsprung wird der 38-Jährige Deutscher Meister mit dem Blankbogen. +++ Mit Bildergalerie +++
Bogenschießen. Rintelns Sportler des Jahres 2019 ist Marcel Mantei vom SV Todenmann. Der Bogenschütze sicherte sich bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin den Titel in der Herren-Konkurrenz mit dem Blankbogen.
Mit den 714 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet war die Deutsche Meisterschaft die bedeutendste nationale Bogensport-Veranstaltung des Jahres. Marcel Mantei hatte sich als Vizemeister des Landesverbandes Niedersachsen für die Blankbogen-Titelkämpfe der Herren qualifiziert und zählte zum erweiterten Kreis der Favoriten. In der Finalarena in unmittelbarere Nähe zum Olympiastadion kämpften 24 Bogenschützen aus elf Landesverbänden um die Medaillen.
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Nach dem ersten Durchgang mit 36 Pfeilen lag der 38-Jährige mit 293 Ringen auf dem geteilten zweiten Platz. Der Führende kam auf 297 Ringe. „Ich bin sehr gut in den Wettkampf gekommen. Die Nervosität hatte nach dem Einschießen keine Rolle mehr gespielt“, erklärte Mantei im Rückblick. „Ich konnte mich voll auf den Wettkampf fokussieren.“
Der zweite Durchgang begann für Mantei mit einer Zehner-Serie. Gleichzeitig zeigte die Konkurrenz Nerven. Der Todenmanner ging in Führung und baute diese permanent aus. Vor den letzten Pfeilen war der Vorsprung auf elf Ringe angewachsen. Den Triumph vor Augen blieb Mantei hoch konzentriert, brachte die Pfeile meisterlich ins Ziel und holte sich den Titel mit 15 Ringen Vorsprung.
Im zweiten Durchgang schoss Mantei sehr starke 308 Ringe. Damit holte sich der 38-Jährige die Deutsche Meisterschaft mit 601 Ringen. „In Berlin war es das erste Mal, dass ich bei einem großen Wettkampf den Kopf frei behalten konnte. Das war der Schlüssel zum Sieg“, so das Fazit von Mantei.
Der Deutsche Meister ist ein Spätstarter im Bogensport. „Ich quälte mich mit Rückenschmerzen herum, suchte eine Sportart die rückenverträglich ist. Dann habe ich mir auf YouTube Videos vom Bogenschießen angeschaut und das im eigenen Garten selbst ausprobiert“, erklärt Mantei seine Anfänge. Das sei vor sechs Jahren gewesen. Im Jahr 2015 folgte der Eintritt in einen Schießverein, seit 2017 schießt der 38-Jährige für den SV Todenmann. Fast jeden Tag trainiert Mantei, zweimal die Woche beim SV Todenmann, die restlichen Einheiten sowie das Techniktraining werden zu Hause durchgezogen, denn im heimischen Garten steht eine Schießscheibe. „Ich versuche, auf ein Trainingspensum von 500 Pfeilen pro Woche zu kommen“, erklärt der Deutsche Meister.
Dass der Traum von der Deutschen Meisterschaft schon so schnell realisiert werden konnte, findet Mantei sehr verblüffend. Erst im letzten Winter wechselte er vom Compoundbogen zum Blankbogen. „Schnell stellte ich fest, dass der Blankbogen genau die richtige Disziplin für mich ist.“ Mit dem Blankbogen – ein Bogen ohne Visiere und Stabilisatoren – wird auf eine Scheibe mit einem Zentrum von acht Zentimeter Durchmesser aus 40 Meter geschossen. Bei den Meisterschaften werden zweimal 36 Pfeile abgegeben. Dabei erreichen die Pfeile eine Geschwindigkeit von circa 350 km/h. Nach der ersten Serie mit sechsmal sechs Pfeilen folgt eine Pause von etwa 30 Minuten. Danach wird die zweite Serie geschossen.
Aber auch als Deutscher Meister kann es passieren, dass man mal einen Wettkampf vermasselt. So geschehen bei den Hallen-Landesmeisterschaften Ende Januar in Bad Fallingbostel. Mantei fand überhaupt nicht zu seinem gewohnten Rhythmus, schoss nur 482 Ringe und wurde Sechster. Nach zweiwöchigem Zittern um die Qualifikation zur Hallen-DM hat der 38-Jährige nun Gewissheit. Mantei ist nicht dabei. Es fehlen acht Ringe. Damit ist der Traum von einem Podestplatz bei der Hallen-DM für den Bogenschützen des SV Todenmann bereits früh geplatzt.