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Marcel Mantei träumt von Edelmetall bei den deutschen Meisterschaften

Marcel Mantei träumt von Edelmetall bei den deutschen Meisterschaften

Foto: 500 Pfeile pro Woche – das ist das Trainingspensum von Marcel Mantei als Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft in Berlin. +++ Mit kurzem Video +++

Bogenschießen. Ein Wochenende, zehn Deutsche Meisterschaften, sieben Veranstaltungsstätten, 202 Entscheidungen, über 3300 Athleten, mehr als 2000 Trainer, Betreuer und Wettkampfrichter: Das sind „Die Finals Berlin 2019“ vom 2. bis zum 4. August, unter anderem mit den besten Bogenschützen Deutschlands. Und am Start ist auch ein Bogenschütze des SV Todenmann. Marcel Mantei hat sich bei den Landesmeisterschaften im Hambühren für die Deutsche Meisterschaft der Blankbogen-Schützen qualifiziert.

Mit ihren 714 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet ist die DM die bedeutendste nationale Bogensport-Veranstaltung im Jahr. Unterteilt in verschiedene Klassen (Schüler bis Masters), Disziplinen (Recurve-, Compound- und Blankbogen) und Altersgruppen gehen die Sportler – von der regionalen Spitze bis zur Olympiamedaillengewinnerin – an den Start. Der Bogensport wird in einer separat errichteten Finalarena unter Tausenden von Zuschauern direkt am Olympiastadion präsentiert.

Marcel Mantei tritt im Kampf um die Deutsche Meisterschaft in der Disziplin Blankbogen-Herren am Freitag, 2. August, ab 9.30 Uhr, gegen 23 Konkurrenten an. Der 38-Jährige geht optimistisch in die Titelkämpfe. „Mein Ziel ist ein Podestplatz“, sagt Mantei selbstbewusst. „Wenn ich gut in den Wettkampf komme und meine übliche anfängliche Nervosität in den Griff bekomme, ist alles möglich.“

Mit sehr guten 602 Ringen holte sich Mantei in diesem Jahr die Kreismeisterschaft in Stadthagen und qualifizierte sich als Vize-Landesmeister mit 540 Ringen für die Deutsche Meisterschaft. Die Limitzahl für die DM betrug 520 Ringe. „Die Landesmeisterschaften in Hambühren liefen unter schwierigen Witterungsbedingungen ab. Deshalb eher das schlechte Ergebnis“, so Mantei. „Mit meinen 602 Ringen bei der Kreismeisterschaft wäre ich im letzten Jahr Deutscher Meister geworden.“

Aber im letzten Jahr hatte Marcel Mantei noch nicht mit dem Blankbogen geschossen. Erst im letzten Winter wechselte er vom Compoundbogen zum Blankbogen. „Schnell stellte ich fest, dass der Blankbogen genau die richtige Disziplin für mich ist.“

Mit dem Blankbogen – ein Bogen ohne Visiere und Stabilisatoren – wird auf eine Scheibe mit einem Zentrum von acht Zentimeter Durchmesser aus 40 Meter geschossen. Bei den Meisterschaften werden zweimal 36 Pfeile abgegeben. Dabei erreichen die Pfeile eine Geschwindigkeit von zirka 350 km/h. Nach der ersten Serie mit sechsmal sechs Pfeilen folgt eine Pause von etwa 30 Minuten. Danach wird die zweite Serie geschossen.

Marcel Mantei hat vor sieben Jahren mit dem Bogenschießen begonnen. „Zunächst nicht im Verein, sondern im Garten meiner Eltern“, verrät Mantei. „Nach einem Jahr habe ich mich der TuSG Rolfshagen angeschlossen. Dort habe ich mit dem Compoundbogen geschossen und konnte erste Erfolge feiern.“ Vor drei Jahren wechselte der ehrgeizige Bogenschütze zum SV Todenmann. „Dort sind die Trainingsbedingungen einfach besser.“

Um seine Ziele bei den Deutschen Meisterschaften zu realisieren – mindestens 580 Ringe und ein Podestplatz – hat Marcel Mantei sein Training nach den Landesmeisterschaften intensiviert. „Seit Ende Juni trainiere ich siebenmal in der Woche – zweimal beim TSV Todenmann, fünfmal zuhause. Dabei versuchte ich, ein Trainingspensum von 500 Pfeilen pro Woche abzuliefern. Mal sehen, was am Ende in Berlin herauskommt.“