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Marcel Riedel ist gefühlt der „ewige Kapitän“ des SC Deckbergen-Schaumburg

Marcel Riedel ist gefühlt der „ewige Kapitän“ des SC Deckbergen-Schaumburg

Foto: Marcel Riedel (vorne) war 15 Jahre lang der Kapitän des SC Deckbergen-Schaumburg.

Fußball. Diese Ehre bekommt nicht jeder Spieler zuteil. Doch beim SC Deckbergen-Schaumburg ist Marcel Riedel eine Vereinsikone, deshalb bekam „Harry“ – wie ihn seine Freunde und Mitspieler nennen – ein extra Abschiedsspiel als der heute 42-Jährige vor sieben Jahren seine Karriere in der Ersten des SC beendete. Das Spiel mit vielen Freunden und langjährigen Wegbegleitern des glühenden HSV-Fans ging am 26. Juli 2014 in der Deckberger Fußball-Arena über die Bühne. Riedel ist gefühlt der „ewige Kapitän“ des SC Deckbergen-Schaumburg. 15 Jahre lang trug der Mittelfeldspieler die Kapitänsbinde des SC. „Er war immer unser Anführer auf und neben dem Platz, ein super Freistoßschütze und sehr kopfballstark. Er räumte im Mittelfeld ordentlich ab, war ein erstklassiger Kapitän und ging als Führungsspieler immer vorneweg, auch in den dritten Halbzeiten“, lobt Ex-Trainer Wilhelm Sieker seinen langjährigen Führungsspieler. Der Familienvater ist Kraftfahrer bei Aldi und schnürt heute noch mit großer Leidenschaft seine Fußballschuhe für die Altherren- und Altseniorenmannschaft der SG Engern/Deckbergen-Schaumburg. Rinteln-Sport stellt die sympathische Vereinsikone des SC Deckbergen-Schaumburg mit zwölf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Durch meine Oma, die mich immer auf dem Gepäckträger ihres Fahrrades zum Training gebracht und wieder abgeholt hat und durch meinen Kumpel Frank Stasitzek. Von ihm hatte ich auch meine ersten Fußballschuhe, die ihm nicht mehr passten.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen und in welchem Verein?
Mit 6 Jahren beim damaligen SV Rot-Weiß Schaumburg.

Marcel begann seine Fußball-Karriere beim SV Rot-Weiß Schaumburg.
Marcel begann seine Fußball-Karriere beim SV Rot-Weiß Schaumburg.

Bei welchem Verein war die schönste Zeit in deiner Karriere und warum?
Natürlich beim SC Deckbergen-Schaumburg, weil ich nur dort gespielt habe. Ein toller Verein!

Was waren deine Stärken und Schwächen?
Ich war nie der Schnellste und auch kein Dribbelkünstler. Zudem sah ich das eine oder andere Mal die Gelb Karte wegen Meckerns, das hätte auch nicht sein müssen. Da ich 15 Jahre lang Mannschaftsführer unserer 1. Herrenmannschaft war, möchte ich behaupten, dass ich schon über Führungsqualitäten verfügt habe. Trotz meiner Position im defensiven Mittelfeld, habe ich relativ viele Tore geschossen. Außerdem habe ich immer von meiner guten Kondition, Kopfballstärke und meinem harten Schuss, speziell bei Freistößen, gelebt.

Wann hast du deine sportliche Laufbahn beendet und warum?
2014 habe ich mit dem Herrenfußball aufgehört, aber danach noch unzählige Male in der Ersten des SC ausgeholfen.

Wer waren deine kongenialen Mitspieler?
Frank Stasitzek: Bei ihm wusste ich genau, wenn ich die Ecke oder den Freistoß vernünftig vors Tor bringe, macht er ihn rein. Das hat unzählige Male gekappt. Aber auch er hat mir viele Tore aufgelegt.

Bist du heute noch sportlich aktiv? Andere Sportarten?
Ich spiele in unserer Altherrenmannschaft und habe auch schon in der Alt-Alt ausgeholfen. Die Spielgemeinschaft mit dem SV Engern im Alt-Bereich ist eine tolle Sache!

Die SC-Vereinsikone bekam sogar ein Abschiedsspiel.
Die SC-Vereinsikone bekam sogar ein Abschiedsspiel.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Der Kreispokalsieg 1999, dazu etliche Erfolge bei den Rintelner Stadtmeisterschaften und das Erreichen der Relegation als Tabellenzweiter der Kreisliga. Wahnsinn, wie viele Deckberger und Schaumburger Zuschauer uns beim Auswärtsspiel in Degersen unterstützt haben. Der ganze Sportplatz war blau-rot-weiß. Ich möchte ohnehin behaupten, dass wir immer die besten Zuschauer und Fans im ganzen Landkreis Schaumburg hatten.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
2014 haben die Jungs für mich ein Abschiedsspiel organisiert, wo Mitspieler und alte Weggefährten auf den Deckberger Sportplatz kamen. Das war eine ganze tolle Aktion und hat mich sehr berührt.

Hast du dich auch als Trainer, Funktionär oder im Jugendbereich engagiert? Von wann bis wann und wo?
Ich war mehrere Jahre Schiedsrichter, zwei Jahre Spartenleiter, zwei Jahre A-Jugendtrainer und fungierte fast drei Jahre als Herrentrainer.

Was machst du heute in deiner Freizeit?
Ich unternehme viel mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern. 2019 haben wir in Exten gebaut. Außerdem laufe ich sehr viel und fahre Mountainbike. Vom Hamburger SV verpasse ich kein Spiel. Außerdem bin ich mit Leib und Seele „Spieß“ vom 3. Zug der Schützengilde Exten.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
In meinem Dream-Team stehen alles Spieler, mit denen ich sehr lange zusammengespielt und viele Stunden in meiner Freizeit verbracht habe. Denn das war für mich immer genauso wichtig, wie das Miteinander auf dem Platz.
Tor: Matthias Gellermann, Tobias Klus
Abwehr: Jan Meyer, Christian Suhr, Jörg Wellhausen, Felix Klawitter
Mittelfeld: Patrick Skoruppa, Daniel Riesner, Cord Bredemeier, Kai Noltemeier, Michael Meyer
Sturm: Frank Stasitzek, Michael Koziolek, Michael Schaaf

Heute noch kickt „Harry“ (rechts) mit großer Leidenschaft für die Alt-Mannschaften der SG Engern/Deckbergen-Schaumburg.
Heute noch kickt „Harry“ (rechts) mit großer Leidenschaft für die Alt-Mannschaften der SG Engern/Deckbergen-Schaumburg.