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Marco Gregor findet klare Worte: „Corona ist ein Arschloch!“

Marco Gregor findet klare Worte: „Corona ist ein Arschloch!“

Foto: SVE-Trainer Marco Gregor plädiert für ein sportliches Saisonende.

Fußball. Die Amateurfußballer in Schaumburg wurden mal wieder vom Corona-Virus ausgebremst. Der starke Anstieg der Neuinfektionen zwang die Regierung zu einem Teil-Lockdown. Die Fußball-Saison ist damit auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Die Trainer- und Managergilde hat für die erneute Zwangspause vollstes Verständnis. Gestern stellte der Spielausschuss-Vorsitzende Frank Fahlbusch drei Szenarien für eine Fortsetzung der Saison auf Rinteln-Sport (siehe Bericht: Spielausschuss verfolgt drei Szenarien bei der Saisonfortsetzung) vor. Die Pläne stoßen bei den Verantwortlichen für Stirnrunzeln. Die Mannschafts-Verantwortlichen sind sich einig, dass die Serie – nach dem vor der Saison vorgestellten Modell mit einer Qualifikationsrunde in Hin- und Rückspiel und dann einer anschließenden Auf- und Abstiegsrunde – fortgesetzt werden soll, wenn nötig muss die Saison halt bis in den Juni oder Juli verlängert werden.

Marco Gregor ist ein Mann der klaren Worte. Der Trainer des Kreisligisten SV Engern wünscht sich, dass das Leben bald wieder normal verläuft. Denn in seinem Leben genießt der Fußball einen großen Stellenwert. „Corona ist ein Arschloch und bringt alles durcheinander“, erklärt der SVE-Coach. Dass man sein geliebtes Hobby nur mit erheblichen Einschränkungen ausüben könne, die fehlenden sozialen Kontakte seien bei der Pandemie-Bekämpfung ein sehr großer Preis. „So ist das Abklatschen oder das Händeschütteln bei uns verboten. Wer sich nicht daran hält, muss ein Strafgeld in die Mannschaftskasse bezahlen“, erklärt Gregor. Der erfahrene Trainer plädiert für eine Fortsetzung der aktuellen Spielzeit. „Falls die Hinrunde nicht beendet werden kann, würde ich nach der Quotientenregel direkt die Auf- und Abstiegsrunde einläuten. Diese sieben Spiele wird man schon irgendwie über die Bühne bekommen. Da es keine Relegation gibt, muss die Saison ja auch nicht zwingend im Juni beendet sein“, meint Gregor.

Extens Spielertrainer Steffen Führing (links) rechnet frühestens im April 2021 mit einem Restart.
Extens Spielertrainer Steffen Führing (links) rechnet frühestens im April 2021 mit einem Restart.

Steffen Führing rechnet mit einem Re-Start erst im April oder schlimmstenfalls im Mai 2021. Der Spielertrainer des TSV Eintracht Exten möchte, dass der Modus nicht wieder verändert wird. „Entweder man zieht das so durch oder man beendet die Serie ohne Wertung und startet die neue Saison im August“, plädiert der Fußballfachmann für eine klare Lösung. Eintracht-Manager Ralf Kaufmann hofft auch, dass die Extener noch die Chance bekommen, einen Platz in der Aufstiegsrunde zu erreichen. Nach vier Niederlagen in Serie rutschten die Extener von der Tabellenspitze auf Rang sechs ab. „Ich sehe da keinen Druck für den Spielausschuss. Man kann ohne weiteres bis Ende Juni, vielleicht sogar bis in den Juli hinein spielen. Im Kreis sind englische Wochen auch überhaupt kein Problem“, weiß Kaufmann. Man brauche halt in so einer Situation große Flexibilität von allen Seiten. „Wir spielen die meiste Zeit doch eh nur im Dreck, da wäre eine Fortführung der Saison im Mai, Juni und Juli für alle Beteiligten eine schöne Sache“, unterstreicht der Eintracht-Manager.

Steinbergens Coach Afrim Sulejmani hofft, dass die Serie im März oder April fortgesetzt wird.
Steinbergens Coach Afrim Sulejmani hofft, dass die Serie im März oder April fortgesetzt wird.

Beim TSV Steinbergen hofft Trainer Afrim Sulejmani, den Trainingsbetrieb wieder im Dezember aufnehmen zu können. „Wenn sich alle an die Regeln halten, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass die Serie im März oder April fortgeführt wird. Dann ist noch genügend Zeit, die Qualifikationsrunde zu beenden und dann die Auf- und Abstiegsrunde spielen zu lassen. Es spricht auch nichts dagegen, die Spielzeit in den Juni oder Juli hinein zu verlängern. Da muss man halt sehr flexibel sein“, fordert Sulejmani. Auch Steinbergens Manager Bernd Reichelt hat eine klare Meinung: „Es ist völlig illusorisch davon auszugehen, dass man im Februar Punktspiele bestreiten kann.“ Der TSV-Macher sieht aber keinen Grund, um in Panik zu verfallen. Bis zum 30. Juni hätte man genügend Zeit, die Serie nach dem angedachten Modell zu beenden. Notfalls müssen Doppelspieltage angesetzt werden. „Da wäre sogar ein Starttermin an Ostern, also am 3. und 5. April 2021 möglich“, meint Reichelt. Dann könnte sich jeder Verein im März gewissenhaft auf die Restsaison vorbereiten. Denn die Trainingsbedingungen würden auch eine wichtige Rolle spielen. „In Steinbergen steht uns nur ein Platz zur Verfügung. Da muss drauf trainiert und gespielt werden. Wir können also unsere Spielfläche im Februar nicht umpflügen“, gibt Reichelt zu bedenken.

Ein nachdenklicher Uwe Wolff: Der Auetaler Trainer sieht noch genügend Spielraum, um die Serie ordnungsgemäß zu Ende zu spielen.
Ein nachdenklicher Uwe Wolff: Der Auetaler Trainer sieht noch genügend Spielraum, um die Serie ordnungsgemäß zu Ende zu spielen.

Der SC Auetal hofft natürlich, die schlechte Hinrunde noch reparieren zu können. Aktuell rangiert der Meisterschaftsfavorit in der B-Staffel der Kreisliga nur auf einem enttäuschenden vorletzten Tabellenplatz. „Wir hatten einfach ein zu großes Verletzungspech“, weiß Trainer Uwe Wolff. Mit voller Truppe sei das Erreichen der Aufstiegsrunde noch immer möglich. „Wir liegen nur drei Zähler hinter dem Dritten und Vierten zurück“, unterstreicht der Auetaler Coach die Ambitionen für die Rückrunde. Deshalb wäre eine Wertung nur der Hinrunde nicht leistungsgerecht. Wolff sieht bei einer Saisonfortsetzung im März oder April noch genügend Spielraum, um die Serie ordnungsgemäß zu Ende zu spielen.