Marco Gregor muss beim SV Engern aus vielen Teilzeitkräften eine funktionieren Maschine bauen

Foto: Der SV Engern will in der Kreisliga eine ruhige Saison ohne Abstiegsangst erleben.

Fußball. Nach zwei Jahren am Abgrund der Kreisliga strebt der SV Engern eine ruhige Saison an. „Für den SV Engern gibt es natürliche Grenzen nach oben, deshalb wäre der Klassenerhalt ohne langes Zittern ein großer Erfolg für den Verein“, backt Trainer Marco Gregor kleine Brötchen. Ohne externe Neuzugänge versuchen die Gänsedörfler, das Vorhaben umzusetzen. Der erfahrene Trainer hat seine talentierten Eigengewächse weiterentwickelt und hofft, in ruhigen Fahrwassern zu schippern. „Alle Spieler müssen auf ihre Rolle total fokussiert sein, dann können wir für viele Mannschaften sehr eklig werden“, glaubt Gregor.

Dem Trainerfuchs muss es gelingen, aus seinen vielen Teilzeitkräften eine funktionierende Maschine zu machen. So stehen mit Oliver Watermann, Niklas Ritter, Paul Albrecht, Daniel Preißinger, Michel Perrey, Michael Mantik und Chris Hope sieben absolute Stammspieler nicht an jedem Spieltag aus beruflichen Gründen zur Verfügung. Zudem ist der verletzungsbedingte Ausfall von Timo Zenker eine Katastrophe. „Er ist durch seine Schnelligkeit und Lauffreude ein mega-wichtiger Spieler und reißt eine große Lücke“, weiß Gregor. Doch der Kader des Kreisligisten ist in der Breite sehr gut aufgestellt. So befindet sich Patrick Ruhe auf einem guten Weg, zur alten Torgefährlichkeit zurückzufinden. „Er hat fast in jedem Testspiel getroffen“, lobt der SVE-Coach seinen Stürmer. Auch Marvin Harting und Jan-Luca Baake gehören zu den Gewinnern der Vorbereitung. Harting besinnt sich auf seine Stärken, gewinnt in der Defensive fast jeden Zweikampf. „Er ist ein grundsolider Verteidiger, wenn er die Bundesligapässe weglässt und seine Verletzung bis zum 1. Spieltag ausgeheilt ist, ist er ein Kandidat für die Startelf“, verrät Gregor. Auch Baake hat eine Top-Entwicklung hinter sich. Der zweikampfstarke Defensivmann feuert seine Mitspieler immer wieder an und ist eine Säule in der Defensive des SVE.

Gregor blickt auf eine völlig neue Vorbereitung zurück. „Durch das lange Zeitfenster von fast zehn Wochen haben wir im Juni nur sehr gedrosselt begonnen“, erklärt der SVE-Coach. Der Schaumburger Sparkassen-Cup sei eine gute Sache gewesen. Doch in der entscheidenden Phase der Vorbereitung hätte die Trainingsbeteiligung seiner Jungs besser sein können. Durch Urlauber und Impfungen fehlten immer wieder eine Handvoll an Spielern. „Leider haben sich bei den Jungs nach dem langen Corona-Lockdown die Prioritäten verschoben. Fußball ist nicht mehr das wichtigste, das muss ich akzeptieren“, hat Gregor erkannt. Trotzdem sei sein Team im körperlichen Bereich in einer guten Verfassung.

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In den Testauftritten wusste der SV Engern mit überfallartigen Konterfußball zu überzeugen. Die Basis dafür ist eine stabile Defensive. „Mit Chi-Chi-Fußball kommen wir nicht weit“, weiß Gregor. Nach Balleroberungen soll es beim Kreisligisten blitzschnell nach vorne gehen. Doch der erfahrene Trainer will sich nicht nur auf Konterfußball festnageln lassen. „Wir haben schon den Anspruch flexibel agieren zu können, auch Fußball zu spielen und eine Partie zu bestimmen“, verrät Gregor. Dafür habe der Coach sehr komplex trainieren und viele Spielzüge einstudieren lassen.

Gregor rechnet mit einer sehr ausgeglichenen Liga. „Es gibt keine Übermannschaft und auch kein Kanonenfutter“, ist sich der SVE-Coach sicher. Seine Elf müsse in jedem Spiel an die Leistungsgrenze herangehen, um punkten zu können. „Mit Larifari werden wir nichts erreichen“, weiß Gregor. Aufgrund der vielen Fragezeichen hinter der Aufstellung muss Gregor ein Meister des Improvisierens sein. „Eine richtige Stammelf habe ich nicht, da immer wieder Leistungsträger nicht zur Verfügung stehen werden“, weiß Gregor und ist froh, auf einen Kader, mit guter Breite zurückgreifen zu können.

Der Kader

Trainer: Marco Gregor

Co-Trainer und Torwarttrainer: Dirk Zipfel

Betreuer: Christian Humke

Torhüter: Daniel Preißinger, Lennart Dieterich, Niclas Kurth

Abwehr: Paul Albrecht, Leo Helmert, Jan-Luca Baake, Marvin Harting, Michel Perrey, Nico Luther, Tim Vogt, Yannick Scheermann

Mittelfeld: Chris Hope, Niklas Ritter, Oliver Meinardus, Oliver Watermann, Bogdan Herakovic, Denis Stapel, Azad Boukurt, Pascal Glissmann, Mario Cimino

Angriff: Mathias Krebs, Michael Mantik, Patrick Ruhe, Emre-Can Kaptan, Timo Zenker, Paul Röbke

Zugänge: Oliver Meinardus, Tim Vogt, Bogdan Herakovic, Paul Röbke, Leon Harting (alle eigene Jugend)

Abgänge: Dominic Heitmann (TSV Eintracht Exten), Dennis und Nino Kirasic (SC Rinteln)