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Michael Meyer überrascht die Spieler des SC Möllenbeck mit der Koordinationsleiter

Michael Meyer überrascht die Spieler des SC Möllenbeck mit der Koordinationsleiter

Foto: Der SC Schwalbe Möllenbeck war für Michael Meyer (links) viele Jahre als Spieler und Trainer sein Zuhause.

Fußball. Michael Meyer spielte beim SC Deckbergen-Schaumburg, SC Rinteln, TSV Krankenhagen und SC Schwalbe Möllenbeck, war Herrentrainer in Krankenhagen und Möllenbeck sowie Frauentrainer beim TSV Eintracht Bückeberge, TSV Krankenhagen und SC Deckbergen-Schaumburg. Mit seinen Mannschaften feierte der 41-Jährige als Spieler und Trainer viele Erfolge. Der Lagerlogistiker stieg mit dem TSV Krankenhagen und SC Möllenbeck auf, holte mit dem SC Deckbergen-Schaumburg den Kreispokal und mit den Frauen des TSV Eintracht Bückeberge den Bezirkspokal. Nach 34 Jahren ohne Unterbrechung im Fußballgeschäft legte der Defensivspezialist im Sommer 2019 eine schöpferische Pause zum Durchpusten ein. „Micha“ – wie ihn seine Freunde rufen – war auf dem Platz ein Arbeiter, ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Er war hart zu sich und seinen Gegenspielern. Für große Augen sorgte Meyer bei seiner Trainerstation beim SC Schwalbe Möllenbeck. „Micha machte ein super Training, sehr modern und abwechslungsreich. Als er die Koordinationsleiter auspackte, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. So was kannten wir beim SC nicht“, berichtet sein langjähriger Weggefährte Karsten Schröder. Meyer sei ein toller Typ, sehr motivierend und gewissenhaft. „Wenn er etwas macht, dann zu ein Hundert Prozent“, weiß Schröder. Der SC-Manager genoss die gemeinsame Zeit mit Meyer bei den Altherren der Schwalben. „Ich konnte ihn überall aufstellen, Micha stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft“, ist Schröder voll des Lobes. Rinteln-Sport stellt den erfolgreichen Spieler und Trainer mit zwölf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Wie alle Kinder: Erst habe ich mit meinem Papa im Garten gespielt und dann bin ich zum Vereinstraining gegangen.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen und in welchem Verein?
Mit 7 Jahren beim TuS Deckbergen.

Bei welchem Verein war die schönste Zeit in deiner Karriere und warum?
Es war überall schön. Aber als Spieler war meine schönste Zeit beim SC Schwalbe Möllenbeck. Wir hatten damals eine richtig gute Truppe beisammen. Und später, als ich dann als Trainer zum SC zurückgekehrt bin, habe ich ja noch in der Altherren-Mannschaft gespielt. Das war schon klasse mit den Jungs nochmal zusammenzuspielen. Als Trainer war es beim TSV Eintracht Bückeberge am schönsten. Das war eine super Zeit mit den Mädels. Bei der Eintracht kickten extrem gute Spielerinnen, mit denen ich heute noch in Kontakt bin. Das ist immer das schönste, wenn man noch Kontakt zu vielen Ex-Spielerinnen und Ex-Spielern halten kann.

In seiner Jugend besuchte „Micha“ ein Trainingscamp mit dem ehemaligen Bundesligatorwart Dieter Burdenski.
In seiner Jugend besuchte „Micha“ ein Trainingscamp mit dem ehemaligen Bundesligatorwart Dieter Burdenski.

Was waren deine Stärken und Schwächen?
Meine Schwächen waren meine nicht allzu gute Technik. Außerdem konnte ich nie verlieren. Das hat sich bis heute nicht geändert. Als meine Stärken fand ich, dass ich sehr hart zu mir und den Gegenspielern war, meine Übersicht und, dass ich sehr handlungsschnell agieren konnte. Auch wusste ich, wo das Tor stand.

Wann hast du deine sportliche Laufbahn beendet und warum?
Vor 3 Jahren: Meine Leiste und mein Rücken haben es leider nicht mehr zugelassen. Ich hoffe aber, dass ich nach der Corona-Zeit in der Ü40 wieder einsteigen kann.

Wer waren deine kongenialen Mitspieler?
Ganz klar Sebastian Pasko. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz. Wir beide wussten immer, was der andere vorhatte.

Bist du heute noch sportlich aktiv? Andere Sportarten?
Nein. Ich hoffe aber, dass ich das nach der Corona-Zeit wieder hinbekomme.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Der Kreispokalsieg mit dem SC Deckbergen-Schaumburg sowie die Aufstiege mit dem TSV Krankenhagen und dem SC Schwalbe Möllenbeck.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Ganz klar der Bezirkspokalsieg mit dem Frauenteam des TSV Eintracht Bückeberge. Das war einmalig. Ich bin damals extra aus dem Urlaub von der Insel gekommen und habe die Mannschaft damit überrascht. Mich hat der Sieg damals so sehr für die Mannschaft gefreut. Sie hatten es so verdient. Im Anschluss haben wir uns im Niedersachsenpokal sehr gut präsentiert.

Hast du dich auch als Trainer, Funktionär oder im Jugendbereich engagiert? Von wann bis wann und wo?
Meine erste Station war für ein halbes Jahr das Spielertraineramt bei den Herren des TSV Krankenhagen. Danach folgten für 3 Jahre die Damen des TSV, weiter ging es für 3 Jahre zum SC Schwalbe Möllenbeck, danach schlossen sich 3 Jahre bei den Damen des TSV Eintracht Bückeberge an und dann noch ein Jahr bei den Damen des SC Deckbergen-Schaumburg.

Die erste Trainerstation war für Meyer beim TSV Krankenhagen als Spielertrainer.
Die erste Trainerstation war für Meyer beim TSV Krankenhagen als Spielertrainer.

Was machst du heute in deiner Freizeit?
Urlaub, Garten, Haus und hoffentlich bald wieder Partys.

Wie sieht dein Dream-Team aus?
Ich habe mit vielen guten Spielern zusammengespielt und habe auch viele gute trainieren dürfen. Diese Elf wäre eine starke Truppe. Mit dieser Mannschaft hätte man nicht nur viel Erfolg, sondern auch neben dem Platz sehr viel Spaß gehabt. Und das finde ich auch ganz wichtig.

Tor: Laura Danziger: Laura hat alles, was man auf dieser Position braucht. Eine starke Reaktion, eine hohe Spielintelligenz und sie besticht mit ihrer Übersicht für das Spiel. Außerdem ist sie eine super Fußballerin und könnte auch im Feld spielen.
Abwehr: Steffen Schlosser, Thomas Hedwig, Jörg Wellhausen, Sebastian Pasko
Steffen „Torpedo“ Schlosser war schnell, aggressiv und nicht klein zu bekommen. Wir konnten froh sein, dass das Spielfeld begrenz war. Sonst würde er immer noch laufen.
„Tommi“ Hedwig war für mich der beste Abwehrspieler, hart zu sich und hart zum Gegenspieler, mit einer starken Willenskraft. Er war ein richtiges „Mentalitätsmonster“.
„Welle“ Wellhausen hat die gleichen Stärken wie „Tommi“, nur das „Welle“ noch wusste, wo das Tor stand.
Sebastian Pasko ist ein Spieler, den du überall hinstellen kannst. Torgefährlich, mit einer großen Übersicht für das Spielgeschehen und großem Willen. Er will kein Spiel verlieren.
Mittelfeld: Oliver Düwel, Marcel Riedel, Andre Bentrup
Oliver „Galopper“ Düwel konnte seine Mannschaft mit seiner ruhigen Art sehr gut führen. Er war technisch stark und torgefährlich. Sein einziges Manko war, sein gleichbleibendes Tempo.
Marcel Riedel ist mein Kumpel aus den Kindertagen. Er hat ein gutes Kopfballspiel, verfügt über ein großes Spielverständnis und steuert das Spiel aus dem Mittelfeld heraus.
André „der Bentmann“ Bentrup bringt alles mit, was ein guter Fußballer benötigt. Und er war wie ich: ein arroganter Spieler, aber nur auf dem Platz.
Sturm: Meike Stapel, Marco Wattenberg, Sven Eberwein
Meike Stapel war für mich die stärkste Spielerin, die ich je trainieren durfte. Sie ist schnell, technisch versiert, mit guter Übersicht, torgefährlich und spielt sehr mannschaftsdienlich.
„Watte“ Wattenberg war ein Glücksfall damals für den SC Schwalbe Möllenbeck. Er konnte alles und ist ein Pfundskerl.
„Ebse“ Eberwein zeigte schon in der Jugend, was er alles kann, strahlte eine immense Torgefahr aus. Das hat er dann bei den Herren fortgeführt. Nur das Kopfballspiel war nicht seins. Der Kopf konnte alles, aber keinen Ball treffen und im Tor versenken.

Geschafft: Bei seiner letzten Trainerstation feiert Meyer (von links) zusammen mit Markus Linke und Dirk Bredemeier den Klassenerhalt der SC-Frauen in der Relegation.
Geschafft: Bei seiner letzten Trainerstation feiert Meyer (von links) zusammen mit Markus Linke und Dirk Bredemeier den Klassenerhalt der SC-Frauen in der Relegation.