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Neuausrichtung bei der HSG Exten-Rinteln: Trainervertrag mit Saulius Tonkunas wird nicht verlängert

Neuausrichtung bei der HSG Exten-Rinteln: Trainervertrag mit Saulius Tonkunas wird nicht verlängert

Foto: Der Trainervertrag von Saulius Tonkunas wird von der HSG Exten-Rinteln nicht verlängert.

Handball. Das ist ein Paukenschlag beim Tabellenzweiten der Herren-Regionsoberliga. Nach zehn erfolgreichen Jahren wird der Trainervertrag von Saulius Tonkunas bei der HSG Exten-Rinteln nicht verlängert. Damit trennen sich die Wege des Litauers und der HSG im Sommer. „Wir wollen frischen Wind bei den Herren reinbringen und unsere talentierten Nachwuchskräfte in die erste Mannschaft integrieren“, erklärt der HSG-Vorsitzende Hanns Bäkmann die Entscheidung.

Damit steht die HSG Exten-Rinteln vor einem totalen Umbruch. Die litauischen Spieler wie Lukas Jurys, Mindaugas Meskauskas, Arnas Tekutis und Tomas Tonkunas haben ihren Abschied angekündigt. „Mit Aivaras Lysenko konnte ich noch nicht sprechen. Wackelkandidaten sind Jonas Tödheide, Manuel Stundner und Benjamin Schumann. Ein Fragezeichen steht auch hinter Marcel Leye nach seiner Kreuzbandoperation“, erklärt der Vereinschef. Der Kader für die neue Serie umfasst derzeit sechs Spieler. „Aber ich bin optimistisch, dass Jonas, Manuel und Benjamin das neue Konzept mit tragen werden“, so Bäkmann. Der Kader werde dann mit den Eigengewächsen verstärkt. „Viele Spieler haben ein Doppelspielrecht. So wie es aussieht wird es in der neuen Saison auch nur noch eine A-Junioren-Mannschaft geben, die möglichst in der Landesliga spielen soll“, verrät der HSG-Vorsitzende.

Leistungsträger Lukas Jurys (rechts) sowie die anderen Litauer werden die HSG im Sommer verlassen.
Leistungsträger Lukas Jurys (rechts) sowie die anderen Litauer werden die HSG im Sommer verlassen.

Tonkunas habe hervorragende Arbeit bei der HSG Exten-Rinteln geleistet. „Doch irgendwann kommt der Punkt, da tut eine Neuausrichtung gut. Wir gehen nicht im Bösen auseinander“, erklärt Bäkmann. Man wolle den guten Jugendspielern eine Perspektive bei der HSG bieten. „Die Jungs sind eine verschworene Einheit, sind als Team gewachsen. Das belegt auch die Tatsache, dass sie bislang alle Angebote von anderen Vereinen ausgeschlagen haben“, freut sich Bäkmann. Die Talente werden in aller Ruhe herangeführt. „Da spielt die Spielklasse eine untergeordnete Rolle. In zwei, drei Jahren wollen wir in der Regionsoberliga oben mitspielen“, verrät der HSG-Vorsitzende. Das neue Konzept der HSG ist auf mehrere Jahre angelegt. Bäkmann möchte einen Trainer von außen zur HSG lotsen. „Wir stecken in intensiven Gesprächen, haben auch einen Coach an der Angel. Doch vermelden können wir noch nichts“, sagt der HSG-Vereinschef.

Tonkunas ist nach seinem Aus natürlich enttäuscht. „Mein Herz blutet, aber ich habe in den letzten Wochen und Monaten schon diese Tendenz zur Kenntnis genommen. Da hatte ich ein feines Gespür, da der Verein in organisatorischen Dingen und beim Thema Neuverpflichtungen herumeierte“, rechnete der Litauer bereits mit seiner Absetzung. Aber der 55-Jährige ist ein Vollbluthandballer. „Wir werden bis zum Saisonende alles geben und vielleicht verabschiede ich mich und einige Jungs sogar mit dem Landesliga-Aufstieg“, erklärt Tonkunas. Das Team und er seinen sich einig, bis zum letzten Spiel alles für die HSG zu geben.

Aktuell hat der Tabellenzweite drei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter HSG Deister-Süntel. Zudem spielen die beiden Vizemeister der beiden Regionsoberligastaffeln in Hin- und Rückspiel noch einen weiteren Landesliga-Aufsteiger aus. Ob die HSG den Aufstieg dann annehmen würde, steht aber in den Sternen. „Das hängt natürlich von unserem Mannschaftskonstrukt ab. Wenn es keinen Sinn macht, dann würden wir auf einen Aufstieg verzichten“, findet Bäkmann klare Worte. Aber das sei Zukunftsmusik. Bäkmann werde sich mit dem Thema erst beschäftigen, sollte der Aufstieg wirklich gelingen.

Vereinschef Hanns Bäkmann verfolgt ab Sommer eine Neuausrichtung beim Regionsoberligisten und setzt auf die talentierten Eigengewächse.
Vereinschef Hanns Bäkmann verfolgt ab Sommer eine Neuausrichtung beim Regionsoberligisten und setzt auf die talentierten Eigengewächse.