Neue Serie: Der Platzwart – Heute mit Marijan Gaspar

Foto: Seit 17 Jahren ist Marijan Gaspar der Platzwart beim SC Rinteln.

Fußball. Den Rasen pflegen, die Tornetze anbringen, die Linien markieren oder die Kabinen säubern: Sie sind das Herzstück eines Vereins. Platzwarte kümmern sich darum, dass der Fußballplatz spielbereit ist. Und das bei jedem Wetter. Bei Rinteln-Sport gibt es eine neue Serie. In regelmäßigen Abständen stellen wir die Platzwarte in unserer Umgebung näher vor. Den Anfang macht Marijan Gaspar. Der 63-Jährige ist auf den Fußballplätzen in Schaumburg bekannt wie ein bunter Hund und zeichnet sich seit fast 20 Jahren für die Rasenplätze auf dem Steinanger verantwortlich.

Es ist warm, die Sonne scheint: Marijan Gaspar sitzt auf seinem Rasentraktor und bringt die Fußballfelder des SC Rinteln in einen Top-Zustand. „Ich bin jeden Tag da. Im Sommer muss ich die zweieinhalb Plätze mindestens zweimal die Woche mähen, im Winter etwas weniger. Da kommen etliche Stunden zusammen“, weiß der gebürtige Kroate. Seit 17 Jahren macht Gaspar den Job als Platzwart beim SCR. „Die Kameradschaft beim SC Rinteln ist super, deshalb bereitet mir die Aufgabe auch so viel Freude“, erklärt Gaspar.

Zu seinen Aufgabenfeldern zählt aber nicht nur das Rasenmähen. Die Kabinen müssen gesäubert, im Sommer die Plätze regelmäßig gewässert werden. Aktuell ist Gaspar auch der Hygienebeauftragte des Vereins und er prüft mehrmals die Woche das Wasser auf Bakterien. Beim SCR schätzt man Gaspars Zuverlässigkeit und seine Erfahrung zum Thema Rasenpflege. „Er hat das letzte Wort, ob die Plätze bespielbar sind und wo trainiert werden kann“, sagt Gordon Seymour, der 1. Vorsitzende des SC Rinteln. Die Plätze am Steinanger sind stets in einem Top-Zustand. Deshalb kommen in den Sommermonaten auch gerne die Nachwuchsteams der Bundesligisten des VfL Wolfsburg, Hannover 96, Arminia Bielefeld oder Preußen Münster in die Weserstadt und führen Testspiele durch.

Gaspar ist jeden Tag vor Ort und kontrolliert auch das Vereinsgelände. Er hat einen guten Draht zur Stadt Rinteln, was manchmal ganz hilfreich ist. „Marijan ist eine gute Seele und trägt sein Herz auf der Zunge“, verrät Seymour.

Doch Gaspar ist nicht nur Platzwart beim SC Rinteln. Der 63-Jährige engagiert sich seit vielen Jahren auch als Jugendtrainer und ist zudem Pächter des Vereinslokals. Nach den schweißtreibenden Trainingseinheiten versorgt er die kleinen und großen Fußballer mit Kaltgetränken oder stillt den Hunger mit kleinen Leckereien. Zurzeit trainiert Gaspar zusammen mit Daniel Geißler die A-Junioren des SCR in der Bezirksliga. Sein größter Erfolg als Jugendcoach war die Bezirksliga-Meisterschaft der B-Junioren der JSG Rinteln/Engern und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksoberliga im Jahr 2007. „Das war eine super Truppe“, erinnert sich Gaspar. Zusammen mit Helmut Erxleben bildete er über viele Jahre ein erfolgreiches Trainerduo.

In jungen Jahren wusste Gaspar aber auch als Spieler zu überzeugen. Er spielte in seiner kroatischen Heimat für einen Drittligisten, brillierte mit seiner guten Technik und seiner Kaltschnäuzigkeit. Anfang der 80er Jahre kam der Offensivspieler nach Schaumburg. Gaspar spielte für den FC Stadthagen und TuS Hessisch Oldendorf. Im Jahr 1985 heuerte der eiskalte Torjäger beim SC Rinteln an und hält dem Sportclub von der Weser seit nunmehr 36 Jahren die Treue. Heute kickt Gaspar noch bei den Altsenioren des SCR. Er ist zwar ein wenig langsamer geworden, aber seinen Torriecher hat er nicht verloren.

Seit fast 40 Jahren ist seine Frau Andrea an seiner Seite. Und das ist auch der wahre Grund, warum Gaspar in Rinteln sesshaft geworden ist. Die beiden begegneten sich auf einer Party in der Gastwirtschaft Hubertus das erste Mal. Marijan besuchte gerade seine Familie in Rinteln und lernte seine große Liebe kennen. Es funkte sofort, es wurde geheiratet und sie bekamen die beiden Kinder Marko und Antonia. Gaspar ist nicht nur ein herzensguter Vater, sondern mittlerweile auch ein stolzer Opa.

Auf die Frage, wie lange er noch den Platzwart beim SC Rinteln machen möchte, kommt die Antwort sofort. „Ich fühle mich fit, es macht mir Spaß, wir sind beim SCR eine große Familie, deshalb kann ich die Aufgabe auch noch einige Jahre machen“, stellt Gaspar klar.