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„Noppe“ Arno Neumeister lässt sogar die Chinesen verzweifeln

„Noppe“ Arno Neumeister lässt sogar die Chinesen verzweifeln

Foto: Arno Neumeister spielt seit November 2018 für den TSV Steinbergen.

Tischtennis. Arno Neumeister spielt seit drei Jahren für den TSV Steinbergen Tischtennis. Zuvor war er im Mindener Raum aktiv. Und der 54-Jährige ist ein echter Gewinn für den Bezirksligisten. Der Diplom-Ingenieur tritt an Position drei an und bringt mit seinem extrem unangenehm zu spielenden Lange-Noppen-Belag seine Gegner reihenweise zur Verzweiflung. Deshalb trägt er den Spitznamen „Noppe“. „Er ist dadurch für uns ein optimaler Trainingspartner“, meint Marcel Nottmeier. Der Steinberger Teamkapitän ist voll des Lobes über seinen Mitspieler. „Arno pass hervorragend in unser Team, er ist für jeden Spaß zu haben, ein lustiger Typ und am Tisch sehr emotional“, berichtet Nottmeier.

Der 54-Jährige startete im Jahr 2006 sogar bei einem Turnier in Peking.
Der 54-Jährige startete im Jahr 2006 sogar bei einem Turnier in Peking.

Neumeister gelang sogar das Kunststück, ein Turnier in China im Jahr 2006 zu gewinnen. Nach dem zwölfstündigen Turnier mit mehr als 80 Teilnehmern wurde Neumeister eine besondere Auszeichnung zuteil. Er wurde Ehrenmitglied eines exklusiven chinesischen Tischtennis-Clubs. Diese Ehrung wurde bislang nur einem Europäer verliehen: Der schwedischen Tischtennis-Legende Jan-Ove Waldner. Neben dessen Bild prangt auch das Konterfei Arno Neumeisters an der Wand. „Das Spiel mit Noppe war für die Chinesen völlig unbekannt. Zuerst haben sie mich bestaunt, wie das achte Weltwunder“, erinnert sich Neumeister. Ernst genommen wurde er zunächst nicht. Sein taktisches Mittel gegen die druckvoll spielenden Asiaten war recht einfach: „Wenn die einen Ball angegriffen haben, habe ich ihn in deren Rückhand geblockt. Mein Belag produziert dann Unterschnitt und damit konnte sie mit ihrem Penholder-Griff nichts anfangen.“ Erst als Neumeister das Halbfinale erreichte, wurde er von den Zuschauern wie Aktiven als Gegner wahrgenommen. „Plötzlich war die ganze Halle gegen mich, buhten mich sogar aus“, berichtet Neumeister mit einem Schmunzeln im Gesicht. Aber nach dem Turniersieg gab es dann doch noch den anerkennenden Applaus. Rinteln-Sport stellt „Noppe“ in elf persönlichen Fragen näher vor.

Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?
Als Jugendlicher haben mich Schulkollegen, die mit mir in Minden/Hahlen wohnten einfach mitgenommen.

In welchem Alter hast du mit deiner Sportart begonnen und in welchem Verein?
Mit circa 16 Jahren beim TSV Hahlen. Das ist ein Ortsteil von Minden.

Bei welchem Verein ist/war die schönste Zeit in deiner Karriere und warum?
Ich habe viele gute Tischtennisjahre zwischen 1998 bis Anfang 2017 bei der TTU Bad Oeynhausen erlebt. Mehrere Jahre spielte ich in der Landesliga und auf Bezirksebene und ich durfte auch einige Male in der ersten Mannschaft in der Verbandsliga aushelfen. Ich fühle mich aber auch seit November 2018 sehr wohl beim TSV Steinbergen.

Was sind deine Stärken und Schwächen?
Meine größte Stärke ist das druckvolle Rückhandspiel mit einer Langnoppe. Daher auch der Spitzname. Meine größte Schwäche ist, dass ich keinen Winnerschlag habe.

Was ist dein Paradeschlag und warum?
Der Rückhandangriffsschlag mit der Noppe sowie der Rückhanddruckschupf.

Mit wem bildest du ein unschlagbares Doppel und warum?
Mit meinem früheren, langjährigen Doppelpartner Anton Forgacs habe ich sehr erfolgreich Doppel gespielt. Mein Doppelpartner spielte jeden Ball mit der Vorhand und stand dementsprechend immer links. Ich konnte mich auf der rechten Seite auf meine Rückhand mit den Noppen konzentrieren. Im Wege standen wir uns bei dieser Aufstellung nie, fast wie eine Rechts/Linkshänderaufstellung.

Was war dein sportlich größter Erfolg?
Da gab es einige: Vor allem die beiden Aufstiege in die Landesliga gehören dazu. Aber auch der Durchmarsch mit Freya Friedewalde aus der Kreisklasse in die Bezirksklasse mit vielen Jugendspielern in den Jahren 1996 bis 1998. Die Kreiseinzelmeisterschaft auf Bezirksebene im Jahre 1998 sowie der Durchmarsch von der Kreisliga in die Bezirksliga mit dem TTU Bad Oeynhausen in den Jahren 2014 bis 2016 und der Aufstieg mit dem TSV Steinbergen in die Bezirksliga im vergangenen Jahr.

Gibt es ein sportliches Erlebnis, das dir immer in Erinnerung bleiben wird?
Ich habe in Peking im Jahre 2006 ein Tischtennisturnier gewonnen, das war ein unvergessliches Erlebnis. Darüber ist sogar im Mindener Tageblatt berichtet worden.

Engagierst du dich auch als Trainer, Funktionär oder im Jugendbereich?
Nein.

Was machst du sonst noch in deiner Freizeit?
Neben dem Beruf und Tischtennis bleibt wenig Raum für weitere Hobbies. Ich reise gerne, hoffentlich ist das bald wieder möglich.

Wie sieht dein Dream-Team aus, mit welchen Spielern würdest du gerne zusammenspielen?
Hier kann ich klar die Spieler der ersten Mannschaft des TSV Steinbergen nennen. Wir sind ein großartiges Team. Da möchte ich keinen besonders herausstellen. Das passt einfach.

„Noppe“ gewann das Turnier, denn Neumeister brachte mit seinem extrem unangenehm zu spielenden Lange-Noppen-Belag die Gegner zur Verzweiflung.
„Noppe“ gewann das Turnier, denn Neumeister brachte mit seinem extrem unangenehm zu spielenden Lange-Noppen-Belag die Gegner zur Verzweiflung.