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Patrick Holz schockt den SC Deckbergen-Schaumburg

Patrick Holz schockt den SC Deckbergen-Schaumburg

Foto: Später Schock: Der Lindhorster Patrick Holz (rechts) entwischt Felix Seedorf und überlistet Keeper Peter Braun.


Fußball. Das Top-Spiel in der 1. Kreisklasse zwischen dem SC Deckbergen-Schaumburg und dem TuS Jahn Lindhorst entwickelte sich in den letzten zehn Minuten zu einem echten Herzschlagfinale. Der Tabellenzweite glich einen 0:2-Rückstand aus, doch dann schockte der Lindhorster Patrick Holz mit dem 3:2 in der 90. Minute den SC. Am Ende bejubelte der Spitzenreiter aus Lindhorst einen 4:2-Auswärtserfolg in Deckbergen. „Wir haben gegen unsere direkte Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg 14 Punkte geholt, deshalb stehen wir auch verdient an der Tabellenspitze“, meinte Jahn-Trainer Volker Krause nach dem Abpfiff. Sein Gegenüber, Wilhelm Sieker, lobte die super Moral seiner Truppe. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft und hätten für unseren unbändigen Einsatzwillen einen Punkt verdient gehabt. Doch wir haben einen Fehler zu viel gemacht“, bilanzierte der SC-Coach.

Von Beginn an begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Lindhorst spielte die feinere Klinge, dafür überzeugte der SC mit Einsatz und Kampfkraft. „Im spielerischen Bereich müssen wir noch zulegen“, weiß Sieker. Das Heimteam drückte, die Lindhorster konterten brandgefährlich und gingen bereits in der 7. Minute durch Miles Sydow mit 1:0 in Führung. Mit zwei, drei schnellen Spielzügen war die SC-Defensive ausgehebelt. Doch der SC blieb im Vorwärtsgang, hatte gute Chancen, doch TuS-Keeper Bjarne Krause erwischte einen Super-Tag. „Er hat phänomenal gehalten“, lobte Sieker den Gäste-Keeper.

SC-Kapitän Julius Stemme (rechts) stoppt den Lindhorster Doppeltorschützen Jan-Malte Sydow im letzten Moment.

Nach dem Seitenwechsel entschärfte Krause (53.) nach einem Eckball einen Kopfball von Robin Speisekorn aus Nahdistanz mit einem Riesenreflex. Und wenig später lag die Kugel zum zweiten Mal im SC-Netz. Miles Sydow bediente Jan-Malte Sydow mit einem Zuckerpass und der Lindhorster Torjäger vollendete überlegt zum 2:0 (61.). Dieser Gegentreffer zeigte Wirkung beim SC. Der Tabellenzweite fand in den nächsten 20 Minuten nicht mehr ins Spiel.

Es gab zwar viele Ecken und Freistöße für das Heimteam, doch Standardexperte Pascal Wellhausen stand diesmal mit seinem „Goldfüßchen“ auf dem Kriegsfuß. So segelten die Versuche meist am Mitspieler vorbei in die Arme von Krause.

Doch es wurde noch einmal spannend, da der SC nie aufgab. Denis Müller (81.) versenkte einen direkten Freistoß aus 20 Metern zum 2:1-Anschlusstreffer. Und es kam noch besser für den Tabellenzweiten. Der eingewechselte Michael Deisner zirkelte mit links das Spielgerät zum 2:2-Ausgleich in den Winkel (88.).



Der Spitzenreiter gab aber die passende Antwort. In den Deckberger Jubel schockte Patrick Holz (90.) den Gastgeber mit dem Treffer zum 3:2 für die Lindhorster. Nach einer Flanke stand Holz am zweiten Pfosten völlig blank.

Das war aber noch nicht das Ende: Der Schuss von Dario Palermo in der Nachspielzeit sauste Richtung Torwinkel, doch Teufelskerl Bjarne Krause spitzelte das Leder mit den Fingerspitzen noch an die Latte. Aus der daraus folgenden Ecke traf Jan-Malte Sydow ins leere Tor zum 4:2-Endstand für den Spitzenreiter.

„Ich bin überglücklich und habe den Sieg eingewechselt“, freute sich TuS-Trainer Volker Krause nach Spielschluss über sein goldenes Händchen. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Unser Kampfeswille war überragend. Leider ist uns ein Fehler zu viel passiert. Ein Remis wäre das gerechte Ergebnis gewesen“, meinte SC-Trainer Wilhelm Sieker.

SC: Peter Braun, Julius Stemme, Denis Müller, Dario Palermo, Caspar Prasuhn, Eduard Janzen, Pascal Wellhausen, Leon Requardt, Tim-Aaron Wagner, Robin Speisekorn (54. Michael Deisner), Christian Suhr (72. Felix Seedorf).

TuS: Bjarne Krause, Niklas Gornig, Fabian Gaus (56. Mathias Kleist), Jan-Luca Pittelkow, Marvin Sydow, Miles Sydow, Jan-Malte Sydow, Julian Sennholz, Justin Daus (82. Patrick Holz), Tobias Giltmann (65. Kevin Westerkowsky), Louis Serinek.

Michael Deisner (vorne) nimmt Maß und nagelt das Leder zum 2:2 in den Torwinkel.