Projekt „Jugend – Trainer – Stärken“: SC Rinteln kooperiert mit Profi-Klubs
Weniger Mitglieder, weniger Spieler im Herren- und Jugendbereich, weniger Trainer und Betreuer, weniger Sponsorengelder, weniger Unterstützung von den Eltern, weniger Zuschauer, weniger finanzielle Einnahmequellen – der SC Rinteln ist wie viele andere Vereine in Schaumburg mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.
„Wir brauchen einen Plan, eine Vision für die Zukunft, die den Bedürfnissen und insbesondere dem Engagement aller Beteiligten, inklusive Vorstand, Spieler, Trainer, Betreuer, Eltern, Zuschauer und Sponsoren, gerecht wird“, fordert SC-Vorsitzender Gordon Seymour. „Damit diese Vision Wirklichkeit wird, müssen wir individuelle Strategien entwickeln“, ist sich Rolf Schmidt, Vereinsmanager des SC Rinteln, sicher.
Um die Zukunft des SC Rinteln zu gewährleisten, ist der Traditionsverein aus der Weserstadt eine Partnerschaft mit der DFL-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung und mit dem Verein „Arbeit und Leben Bielefeld“ eingegangen.
Das Projekt „Jugend – Trainer – stärken“ ist eine Kooperation der DLF-Stiftung mit der Robert-Bosch-Stiftung, die das Projekt gemeinsam über insgesamt vier Jahre fördern werden. Der durchführende Partner ist der Verein „Arbeit und Leben Bielefeld“, der sich seit über 60 Jahren in der politischen, sozialen und kulturellen Bildung für Jugendliche und Erwachsene engagiert. Unterstützt wird das Projekt von acht Profi-Vereinen aus der 1. Und 2. Bundesliga. Dazu gehören unter anderen Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld.
„Wir sind einer von 16 Amateurklubs, die in den nächsten zwei Jahren eine einzigartige Unterstützung haben, um unsere Vision ,SC Rinteln – Verein mit Zukunft‘ zu entwickeln und umzusetzen“, freut sich Seymour auf das Projekt. „Die Moderatoren Holger Wiewel und Jörg Pielemeier vom Verein ,Arbeit und Leben Bielefeld‘ werden uns zwei Jahre begleiten und vierteljährlich Workshops durchführen.“
Im Projekt werden sowohl Trainer als auch jugendliche Spieler der Vereine in ihren Kompetenzen gestärkt und für demokratische Prozesse in den beteiligten Vereinen sensibilisiert. Darüber hinaus wird das Umfeld der beteiligten Vereine in Bewegung gebracht und Jugendliche in ihrer Selbstwirksamkeit vor Ort gestärkt. Durch Weiterbildungen zu Themen wie Rassismus, Konfliktmanagement und interkulturelle Kompetenzen sowie durch partizipative Vereinsaktivitäten soll eine demokratische Sozialisation innerhalb der Vereine sichergestellt werden.
Für die Umsetzung begeben sich in dem Projekt acht Proficlubs der 1. und 2. Bundesliga in Kooperation mit jeweils mindestens vier Amateurvereinen in ihrem Umfeld. In einem zweijährigen Prozess durchlaufen sie drei Phasen: In der ersten Phase werden die Trainer der Amateur- und Profivereine in Schulungen und Supervisionen für Themen der Demokratieförderung sensibilisiert. In der zweiten Phase wird das Umfeld der jeweiligen lokalen Vereine in Bewegung gebracht, indem Vereinsvorstände, Präventionsbeauftragte und weitere Schlüsselpersonen die Clubs der jeweiligen Region zu einem demokratischeren und diskriminierungsarmen Ort entwickeln. Im dritten Schritt sollen die Jugendlichen aller Vereine Verantwortung für ihren Sozialraum übernehmen und diesen durch gemeinsame Aktionen gestalten. Der erste Workshop beim SC Rinteln hat am 19. Januar stattgefunden.