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Saulius Tonkunas: „Der Abschied fühlt sich komisch an!“

Saulius Tonkunas: „Der Abschied fühlt sich komisch an!“

Foto: Der scheidende HSG-Coach Saulius Tonkunas ist immer mit Leidenschaft an der Linie dabei gewesen.

Handball. Nach zehn erfolgreichen Jahren bei der HSG Exten-Rinteln hat sich Trainer Saulius Tonkunas einen anderen Abschied gewünscht. Der 42:35-Heimerfolg gegen den TV Hannover-Badenstedt am 8. März 2020 war das letzte Spiel des Litauers in der Verantwortung. Nach dem Saisonabbruch verabschiedet sich der 55-Jährige mit dem Landesliga-Aufstieg aus der Weserstadt. Denn Verein und Erfolgstrainer gehen ab Sommer getrennte Wege. Der Vertrag wurde von Seiten der HSG nicht verlängert. „Das Ganze fühlt sich irgendwie komisch an. Ich habe mir auch einen anderen Abgang gewünscht, aber die sportlichen Ziele haben wir mit dem Aufstieg erreicht. Aber als Sportler wünscht man sich, den Erfolg im direkten Duell einfahren zu können“, berichtet Tonkunas.

Der Litauer blickt auf zehn schöne und erfolgreiche Jahre bei der HSG Exten-Rinteln zurück. So gelang unter seiner Regie der Aufstieg aus der Regionsliga in die Regionsoberliga. „Das haben wir mit Jungs aus der Region geschafft, die heute noch in der Zweiten aktiv sind. Wir sind damals sogar ohne Verlustpunkt aufgestiegen“, erinnert sich Tonkunas zurück. Dazu kommen zwei weitere Aufstiege in die Landesliga. Der Trainerfuchs fungierte zudem siebeneinhalb Jahre als Frauentrainer und hielt die Mannschaft stets in der Regionsoberliga. Nach seinem Abschied vor zweieinhalb Jahren ist das Team leider in die Regionsliga abgestiegen.

Die HSG Exten-Rinteln ist Tonkunas in den letzten zehn Jahren fest ans Herz gewachsen. „Ich habe viele Freunde gefunden, wir sind eine richtige Familie gewesen. Deshalb schmerzt der Abschied auch so sehr“, erklärt der Litauer. Er habe eine gute Mannschaft aufgebaut. Leider könne er den eingeschlagenen Weg nicht weiter gehen. „Bei der HSG fließen keine Gelder, deswegen war ich gezwungen, Landsleute von mir zu verpflichten, sonst wären hier bei der HSG die Lichter im Herrenbereich ausgegangen“, meint der 55-Jährige.

Die Entscheidung des Handballverbandes und der Regionen, dass die Tabellenersten und -zweiten der beiden Regionsoberligen in die Landesliga aufsteigen, findet der Handballexperte als richtige Entscheidung. „Ich hätte gerne die letzten sechs Spiele noch im Juni oder Juli zu Ende gespielt, aber diese Lösung mit vier Aufsteigern und keinen Absteigern ist eine gerechte Lösung“, erklärt Tonkunas. Er wünsche der HSG viel Erfolg im neuen Spieljahr und sei schon sehr gespannt, was für eine Mannschaft sein Nachfolger Markus Hochhaus aus dem Hut zaubert.

Nach zehn Jahren beim MTV Obernkirchen und zehn Jahren bei der HSG Exten-Rinteln wird Tonkunas in der neuen Spielzeit ein neues Kapitel beginnen. Der Erfolgstrainer steht mit vier Vereinen im regen Austausch. „Am Wochenende werde ich mich entscheiden. Es stehen gute Herren- als auch Damenteams zur Auswahl. Es ist wirklich eine schwere Entscheidung“, verrät der Litauer.

Doch Tonkunas freut sich auch über eine gewonnene Wette gegen den ehemaligen Vereinsvorsitzenden Christian Winter. „Ich bin in der Saison ohne Zwei-Minuten-Strafe ausgekommen. Jetzt werde ich von Christian zum Essen eingeladen. Und darauf freue ich mich schon sehr“, sagt Tonkunas. So hat der Saisonabbruch noch einen weiteren positiven Aspekt für den Erfolgstrainer der HSG Exten-Rinteln.

Der Litauer bekommt von den Schiedsrichtern in dieser Saison keine Zeitstrafe aufgebrummt und gewinnt eine Wette.
Der Litauer bekommt von den Schiedsrichtern in dieser Saison keine Zeitstrafe aufgebrummt und gewinnt eine Wette.