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SC Auetal dreht das Spiel in Exten in den letzten zehn Minuten

SC Auetal dreht das Spiel in Exten in den letzten zehn Minuten

Foto: Philip Dunkley (rechts) bejubelt mit Lukas Herrmann seinen Treffer zum 2:1 für den SC Auetal.


Fußball. Fast wäre die Fahrt nach Exten für den SC Auetal erneut zu einem Ärgernis geworden. Bis zur 80. Minute lag der Tabellenvierte gegen eine taktisch sehr disziplinierte Rumpf-Elf der Eintracht mit 0:1 hinten. Doch in den letzten zehn Minuten hatte der SCA mehr Dampf und drehte das Match noch in einen 3:1-Auswärtssieg.


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Das letzte Aufgebot des TSV Eintracht Exten verteidigte sehr geschickt und ließ über weite Strecken des Spiels keine hochkarätigen Tormöglichkeiten der Auetaler zu. Ein Schuss von Sebastian Wagner (10.) wurde abgeblockt, eine Ecke von Wagner (23.) rauschte durch den Fünfer. Immer wieder setzten sich die Auetaler in der ersten halben Stunde auf den Außenbahnen durch, doch in der Mitte gab es keinen Abnehmer. Die Eintracht-Defensive war auf der Hut. „Das Predige ich im Training jedes Mal. Wir müssen bei den Hereingaben vor die Abwehrspieler kommen. Aus dem Rücken starten, dann bin ich immer eher am Ball“, ärgerte sich SCA-Trainer Thomas Reh über das Auslassen dieser Chancen.



Exten hatte seinen ersten Torabschluss in der 31. Minute. Der Schuss von Dominic Heitmann war aber zu harmlos und sichere Beute von SCA-Keeper Marco Großardt. Auch beim Abschluss von Felix Kaufmann aus der zweiten Reihe war Großardt (35.) auf dem Posten. Die beste Möglichkeit versiebte Heitmann kurz vor der Pause. Nach einem Seitenwechsel von Felix Kaufmann verzog Heitmann aus 12 Metern.

So hatte die erste Halbzeit nicht viel zu bieten. Exten stand sicher und lauerte auf Konter, dem SC Auetal fehlte die Präzision im Strafraum der Eintracht.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. Auetal rannte an, Exten kam aber nicht in Bedrängnis. Bei einem Freistoß von Tim Kaufmann (54.) passte Großardt auf. In der 67. Minute ging das Konzept der Extener auf. Nach einem langen Ball kam Großardt unmotiviert raus, irrte im Strafraum herum und Felix Kaufmann netzte im Liegen ins leere Tor ein. Nun roch es nach einer Sensation. Doch von Minute zu Minute wurde der Druck des Titelaspiranten stärker. „Uns fehlte in der letzten Viertelstunde die Kondition, um dagegenzuhalten. Das ist aber auch kein Wunder, wenn man nur mit sechs Spielern trainiert“, berichtete ein verärgerter Eintracht-Trainer Duran Gök.

Felix Kaufmann (links) bringt den TSV Eintracht Exten mit 1:0 in Führung.

Und so drehte der SC Auetal in den letzten zehn Minuten die Begegnung zum schwer erkämpften Auswärtsdreier. Nach einem scharfen Freistoß von Moussa Guire war Tobias Feldmann mit dem Kopf noch dran, Eintracht-Schlussmann Sebastian Steinke rettete mit einem Riesenreflex, doch Marc Steinsiek stocherte das Leder zum 1:1-Ausgleich über die Linie (82.). Es kam noch besser für die Gäste. Nach einem Abschlag von Steinke gewannen die Auetaler das Kopfballduell im Mittelfeld, die Extener Defensive war unsortiert und hatte in der Mitte ein Riesenloch, SCA-Torjäger Philip Dunkley (85.) überlupfte den weit vor seinem Tor stehenden Steinke mit einem Kopfball ins verwaiste Tor. In der Nachspielzeit erzielte Dunkley nach einem Abschlag von Großardt mit einem Heber den 1:3-Endstand.

Fast wäre die taktische Meisterleistung der Extener aufgegangen, doch in der Schlussphase fehlte die gedankliche Frische und auch die Körner, um gegen die Auetaler bestehen zu können. „Es war ein umkämpfter Sieg und auch ein glücklicher Dreier. Wir konnten in der Schlussphase noch einmal zulegen. Da zahlt sich das intensive Training mit einer hohen Trainingsbeteiligung aus. Wir haben schlecht gespielt und gewonnen“, analysierte SCA-Trainer Thomas Reh den Auswärtssieg.

Eintracht: Sebastian Steinke, Nico Brune, Marco Lackner, Tim Kaufmann (55. Martin Jaskulski), Jonas Hunze, Dominic Heitmann, Phil Wehling, Felix Kaufmann, Michael Krohn, Fabio Hubert, Oguzhan Gök.

SCA: Marco Großardt, Tobias Feldmann, Sebastian Wagner (68. Lukas Herrmann), Florian Meyer, Tim Neermann, Nico Winkelhake, Jan Köhler (90. Julien Erdmann), Benedikt Friedrichs, Philip Dunkley, Moussa Guire.

Bis zur 80. Minute hält die Kraft, dann brechen die Extener um Tim Kaufmann (links) ein und der SC Auetal mit Jan Köhler setzen sich mit 3:1 durch.